Soldatenmarken |
Soldatenmarken waren zwar nie ein Produkt, dass von der Feldpost oder der Post selber herausgegeben wurden. Dennoch nehmen sie in der Geschichte der Feldpost einen ansehnlichen Stellenwert ein und verdienen es hier kurz erwähnt zu werden.
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Festungstruppen Sargans |
Festungstruppen Sargans Viererblock gestempelt mit dem Truppenfeldpoststempel der Munitions Lastwagenkolonne 23 |
Inf Rgt 27 Aus dem Jahre 1939. Gestempelt von der Füs Kp II / 69 |
Eine Lohnausgleichskasse (Erwerbsersatzausgleich), wie wir sie in der heutigen Zeit nur als eine Selbstverständlichkeit kennen, war während der Zeit der beiden Weltkriege noch ein Fremdwort.
Um in Not geratenen, bedürftigen Wehrmännern
helfen zu können kreierte man die Soldatenmarken.
So konnte jede Einheit selber solche truppenspezifische Marken herstellen, meist
versehen mit einem markanten Sujet aus der Region aus der die Truppe
mehrheitlich stammte. Auf diese Art und Weise entstanden viele kleine
Kunstwerke.
Diese Soldatenmarken hatten keinen
eigentlichen Taxwert, da die Feldpost ja ohnehin taxfrei befördert wurde.
Die Truppe verkaufte die Marken, auf freiwilliger Basis, ihren Soldaten. Für
viele Soldaten war es so dann eine Selbstverständlichkeit den Brief nach Hause
mit einem solchen Meisterwerk zu verzieren.
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Mun Kol 21 |
Mit dem Erlös wurden wie gesagt bedürftige
Wehrmänner und ihre Familien unterstützt.
Um einem "Wildwuchs" entgegenzuwirken und um zu genaue Kopien von echten
Wertzeichen zu verhindern, mussten diese Soldatenmarken vor dem Druck der Post
vorgelegt werden.
Erste Regelungen finden wir in einem
Armeebefehl, datiert vom 16. Dezember 1939:
"In Zukunft sollen alle Entwürfe zu den Soldatenmarken der
Generaldirektion der eidgenössischen Post in Bern zur Genehmigung zugestellt
werden."
Nebst den Soldatenmarken wurden auch vermehrt Einheitskarten gedruckt. Diese selber hergestellten Postkarten zeigten ebenfalls meist ein eindrückliches Motiv mit dem sich die Truppe identifizieren konnte.
Das Sammelgebiet "Soldatenmarken Schweiz" ist
heute noch bei sehr vielen Philatelisten beliebt.
Ein gezieltes Sammeln dieser Art wird jedoch erschwert durch das Fehlen einer
offiziellen und lückenlosen Auflistung aller je gedruckten Soldatenmarken. So
darf man noch heute ab und zu eine erfreuliche Überraschung erleben.
Noch ab und zu treffen heute bei den Waffenplatz-Feldposten mit Soldatenmarken beklebte Sendungen ein, mit der Bitte um eine philatelistische Stempelung. Diesen Wünschen darf jedoch nicht mehr entsprochen werden.