Wie läuft eine RS in groben Zügen ab?

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Der Ablauf der Rekrutenschulen
Die RS dauert, je nach Truppengattung, entweder 18 oder 21 Wochen. In der Armee XXI gliedert sich die Rekrutenausbildung folgendermassen:



In den ersten 7 Wochen absolviert der Rekrut die Allgemeine Grundausbildung (AGA). In diesem Modul erlernt er das militärische Grundhandwerk. Nach dieser Zeit verlassen Rekruten mit Kadervorschlag die RS und wechseln in die Kaderschulen.


Das 2. Modul von 6 Wochen ist der Funktionsgrundausbildung (FGA) gewidmet. In dieser Phase erlernt der Rekrut das für seine Waffengattung spezifische Handwerk.


In der 3. Phase - der Verbandsausbildung (VBA 1) - werden Verbände bis auf Stufe Abteilung/Bataillon gebildet.


Die ersten 2 Module werden hauptsächlich von Berufsoffizieren, Berufsunteroffizieren und Zeitmilitärs geführt. In der 3. Phase stossen auch die Milizkader dazu, um eine gemeinsame Ausbildung zu durchlaufen.


Der Rekrut soll in der Armee auch selbstständig handeln können. Erweiterung der Eigenverantwortung und vermehrt selbstständiges Lernen sind die Stichworte dazu. Der verstärkte Einsatz von Simulatoren in der Gefechtsausbildung ermöglicht eine effiziente Schulung des Gefechtsverhaltens und des Waffeneinsatzes. Das Ziel heisst: markante Steigerung der Ausbildungsqualität und Verbesserung der Motivation auf allen Stufen.

Die RS finden grundsätzlich auf Waffenplätzen statt. Während der ganzen Zeit dient in der Regel eine Kaserne als Unterkunft. In der VBA 1 wird das Gelernte praktisch angewendet. Zu diesem Zweck verschiebt sich die ganze Schule zum Felddienst in eine Gegend, welche die Durchführung von Gefechtsschiessen und grösseren Übungen erlaubt. Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem die eigentlichen Verbände (Züge, Einheiten und Bataillone/Abteilungen) von Milizkadern zur Führung übernommen werden. In dieser Zeit findet auch die Durchhalteübung statt: Märsche wechseln ab mit Gefechts- und Einsatzübungen; als Unterkunft dient oft ein Biwak, und die Verpflegung muss mitunter selbst zubereitet werden. Mit der Schlussinspektion gegen Ende der Schule orientiert sich der Kommandant des Lehrverbandes (LVb) über das während 18 bzw. 21 Wochen erlernte Können und Wissen. Die letzte Woche dient den Demobilmachungsarbeiten, d.h. der Reinigung und Abgabe des Materials.

Der Einheitskommandant (Zeitoffizier) ist zuständig für den Tagesbefehl, der ein genaues Programm für jeden Arbeitstag enthält und normalerweise bereits einige Tage im Voraus am Anschlagbrett angeschlagen wird. Der Kommandant schafft günstige Voraussetzungen für eine effiziente Ausbildung und sorgt für die Angehörigen seiner Einheit. Die Leistung aller Angehörigen der RS wird mit einer Zwischen- und Schlussqualifikation beurteilt und benotet.

Die kurze zur Verfügung stehende Ausbildungszeit zwingt zu intensiver Arbeit. In der Regel wird an 2 Abenden gearbeitet. Zudem übernehmen die Rekruten im Turnus Aufgaben in den Bereichen Wacht-, Küchen- und Materialdienst. Im Allgemeinen kann aber mit 2 freien Abenden pro Woche gerechnet werden, an denen die Rekruten in den Ausgang entlassen werden.


 

 


Allgemeiner Urlaub an den Wochenenden - in der Regel von Samstag - morgen bis Sonntagabend steht allen Kadern und Rekruten zu (Ausnahmen sind möglich). An 3 bis 4 Samstagen wird am Vormittag noch gearbeitet. Zudem werden pro RS meistens 2 «grosse Urlaube» von 2½ Tagen eingeschaltet; für Feiertage (Ostern, Pfingsten, 1. August) bestehen besondere Bestimmungen.

Persönlicher Urlaub muss beantragt werden. Gründe dafür können sein: Einschreibungen an Schulen, Vorstellungsgespräche, Todesfall in der Familie usw.

Am «Tag der offenen Tür» (Besuchstag) erhalten Familienangehörige, Bekannte und Freunde der Rekruten Gelegenheit, einen repräsentativen Ausschnitt aus dem Rekrutenleben hautnah mitzuverfolgen.

Den angehenden Rekruten wird vor Beginn der RS eine Dokumentation («Einrücken») zugestellt, die sie auf ihre Rechte und Pflichten aufmerksam macht und auf die bevorstehenden 18 bzw. 21 Wochen vorbereitet.