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Das ehemalige Panoptikum
am unteren Mühlesteg

 
erbaut 1900
Hausname Panoptikum Abbruch Jahr nicht bekannt
Quartier(e) Altstadt Stadtkreis 1 PLZ 8001
       
Abbildung
Bildtext Das Panoptikum fand als Sehenswürdigkeit sogar Einzug in Stadtführer und Pläne.
Bildquelle Ausschnitt aus einem Stadtplan aus dem Jahre 1905.
       
Text Das ehemalige Panoptikum am unteren Mühlesteg

In einem Reiseführer aus dem Jahre 1907 wird das Panoptikum zusammen mit dem Rundpanorama am Utoquai als Sehenswürdigkeit empfohlen. Das Panoptikum am oberen Mühlesteg (Limmatquai) gegenüber dem Hauptbahnhof, Anatomisches Museum und Wachsfigurenkabinett, Eintritt Fr.1.- und der Eintritt in die Automatenhalle, einer Kinematographen-Halle mit phonographischen Vorführungen, frei. Geöffnet war die Ausstellung von 9 Uhr Vormittags bis 10 Uhr Abends.

Wenn man den Überlieferungen glauben schenken darf so war es aber nicht nur der technische Reiz und die Wissbegierde der Besucher die sie ins Panoptikum kommen lies. Offensichtlich gab es auch allabendlich Aufführungen und Darbietungen "von wilden Weibern, die halbnackt zu exotischen Tänzen auftraten". Auf grosses Interesse stiess damals aber auch die Präsentation von siamesischen Zwillingen zusammen mit der kleinwüchsigen Dame namens Michelona im Februar / März des Jahres 1901.

 

       
Abbildung
Bildtext Das ehemalige gedeckte Brüggli und dem Bollwerk am Oetenbach um 1900.
Rechterhand am Bildrand eine Werbeanschrift für das nahe Panoptikum.
Bildquelle Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
       
Text 6. Januar 1900: Sehenswürdigkeiten

Nun hat auch Zürich, um in der Kultur nicht hinter anderen Grossstädten zurückzubleiben, ein ständiges Panoptikum erhalten. Am untern Mühlesteg befindet es sich und ist eines Besuches wohl wert. Panoptikum - das Wort zeigt schon an, was den Besucher dort erwartet: ein Institut, in dem man Alles sehen kann. Alles, was auf Erden kreucht und fleucht, Alles was in sinnlich wahrnehmbarer Gestalt erhöhtes Interesse erweckt, und zwar Alles naturgetreu in Wachs nachgebildet und dargestellt. Erhöhtes Interesse erfordert auch die anatomische Abteilung, wo man den menschlichen Körper in gesunden und kranken Teilen von der Geburt bis zum Tod studieren kann.

Quelle: Zürcher Wochenchronik vom 6. Januar 1900

 

       
Jahr Hausgeschichte
   
   
   
   
   
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