Das Bollwerk zur Katz ist eines der wenigen erhaltenen Bauwerke der ehemaligen Stadtbefestigung. Die ersten Bauten für diese Bastion wurden in den Jahren 1648-1664 erstellt, der Endausbau erfolgte später in den Jahren 1673-1675. Mit dem Endausbau verfügte dieses zentral positionierte Wehrwerk in der kleinen Stadt am Schanzengraben auch über zwei sogenannte Kasematten, zwei unterirdischen Gewölben zu Zwecken der Verteidigung, und einem hohen "Kavalier".

Beim "Kavalier" handelte es sich um eine besonders stark erhöhte Geschützstellung, welche durch ihre Höhe die angrenzenden Verteidigungswerke überragte und somit zusätzlichen Feuerschutz geben konnte. Dank der Höhe, dem klug gewählten Standort und den immer leistungsfähigeren und somit auch weitreichenderen Geschützen konnte so eine starke und grossflächige Verteidigung aufrechterhalten werden. Den Überlieferungen nach reichte die damalige Schussdistanz unter diesen Bedingungen bis hin zum See und auf die gegenüberliegende Seite bis hin ins Sihlfeld.

Das Katzbollwerk war angesiedelt zwischen dem Löwenbollwerk, zwischen heutiger Sihlporte - Löwenstrasse - Schanzengraben, und dem Bärenbollwerk am heutigen Basteiplatz. Ab dem Jahre 1661 entstand hier übrigens auch sukzessive der einzig befahre Zugang in die kleine Stadt, in Form der Sihlporte die noch heute wenigstens als als Strassenbezeichnung erhalten geblieben ist. Nachdem Wegfall der Verteidigungszwecke baute man ab dem Jahre 1834 die vorgelagerten Kurtinen ab und baute ab 1935 das Bollwerk für eine friedliche Nutzung, den botanischen Garten, um.

Die ehemalige Befestigungsanlage, das Katz-Bollwerk, lässt sich noch heute betrachten. Die Mauern am besten von der angrenzenden Schanzengrabenpromenade aus, zwischen Bahnhof Selnau und der Selnaubrücke, oder aber vom alten botanischen Garten aus an der Pelikanstrasse 40-46.

Das einstige Verteidigungswerk "Katz" inmitten des heutigen Stadtzentrums von Zürich beherbergte in den Jahren 1837-1976 den botanischen Garten der Universität Zürich. Als im Jahre 1977 der botanische Garten ein neues Zuhause im Park der Villa Schönau an der Zollikerstrasse 107 in Zürich-Riesbach beziehen konnte, wurde der "alte botanische Garten" als Park und Erholungsraum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Parkanlage gehört heute noch der Universität Zürich, welche die Anlage auch liebevoll betreut. In den Gebäuden finden wir heute unter anderem das Völkerkundemuseum. Die Parkanlage ist öffentlich, absolut sehenswert und der Eintritt ist frei. Aus Gründen der Sicherheit wir der Park abends ab 1900 Uhr, in den Wintermonaten ab 1800 Uhr, geschlossen. Es dürfen nur Blindenführhunde mit in den Park.