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Die ehemalige Hottingerporte
(Hottingersteg)
etwa Kantonsschulstr. 4 - Hottinger- / Wolfbachstr.
 
erbaut 1653
Hausname Hottingerporte mit Hottingersteg Abbruch 1833
Quartier(e) Altstadt rechts der Limmat / Hottingen Stadtkreis 1 / 7 PLZ 8001 / 8032
       
Abbildung
Bildtext Die bei der Rämibastion im Unterwall eingelassene Hottingerporte und dem Hottingersteg.
Bildquelle Sepiazeichnung von Emil Schulthess, 1835
       
Text Die ehemalige Hottingerporte mit Hottingersteg bei der Rämibastion
als Teil der vierten, rechtsufrigen Stadtbefestigung

Die Hottingerporte war Teil der vierten, rechtsufrigen Stadtbefestigung und zählte zur eigentlichen Rämibastion. Im Jahre 1644 begann der Bau der Rämi-St.Anna-Kurtine. Die Hottingerporte war im Unterwall eingelassen. Passierte man dieses Tor so gelangte man über den hölzernen Hottingersteg zum Lindentor bei der Kirchgasse.

Der zwischen Rämibollwerk und St. Annabollwerk gelegene Steg diente als Zugang von und in Richtung Hottingen, daher auch der Name "Hottingersteg". Erbaut wurde der eigentliche Steg, der den Überlieferungen nach auch von zwei Wachthäuschen flankiert ware, im Jahre 1653. Er dürfte um das Jahr 1833, zur Zeit da mehrere Befestigungsanlagen zurückgebaut wurden, ebenfalls abgetragen worden sein.

Der ehemalige Hottingersteg verlief von der heutigen Ecke Hottinger- / Wolfbachstrasse bis zum heutigen nördlichen Turnhallenbau der alten Kantonsschule.

 

       
Abbildung
Bildtext Die Lage der ehemaligen Befestigungsanlage im Gesamtbild der Stadt Zürich.
Bildquelle "Grundriss der Stadt Zürich samt dero Fortificationswerk", 1705, von Johann Heinrich Vogel
   
Abbildung
Bildtext Der ehemalige Hottingersteg und dem Hottingerpörtli zwischen der heutigen Kantonsschulstrasse und
der heutigen Hottinger- / Wolfbachstrasse.
Bildquelle Ausschnitt aus dem Stadtplan von 1793
   
Text Dokumente rund um den Hottingersteg

Nebst anderen interessanten Dokumenten verfügt das Stadtarchiv Zürich auch über ein Dokument vom 16. Oktober 1686. Einem Vertragswerk abgefasst zwischen dem Herrn Stadthauptmann und dem Wächter von Hottingen.

"Verfügung des Stadthauptmanns betreffend Entschädigung der Wächter, die nach dem Läuten der Betglocken den Hottingersteg öffnen müssen."

Ein später abgefasstes Dokument vom 3. Januar 1764 lässt uns wissen:

"Untervogt Heinrich Notz, der die Güter seines Schwagers beim Hottingersteg erworben hatte, schenkt der Gemeinde Hottingen an Stelle eines Abendtrunkes 100 Gulden für den Bau eines Schulhauses."

 

       
Abbildung
Bildtext Der Bereich der Rämibastion und der Hottingersteges mit der gleichnamigen Hottingerporte.
Am untern Bildrand links ist zudem das Lindentor (Junkerntor) an der Kirchgasse zu erkennen.
Bildquelle Ausschnitt aus der Stadtplanvedute aus dem Jahre 1738 von Johann Caspar Ulinger
   
Text Der Standort - einst und heute

Der Standort des ehemaligen älteren Lindentores war am heutigen Ende der Kirchgasse nahe des Rösslibrunnens zu finden. Heute deutet gar nichts mehr auf diesen Befestigungsbau hin.

 

       
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Bildtext Beim Turnhallengebäude links hätte sich ungefähr der Anfang des Hottingerpörtlis befunden. Der gleichnamige Hottingersteg hätte sich dann von da aus durch die heutige Hottingerstrasse (rechte Bildmitte) bis zur Wolfbachstrasse erstreckt.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Text Kunsthauserweiterung 2015/16 - Wertvolle Funde im «Judengässli»

Die archäologischen Grabungen auf dem Areal für den Erweiterungsbau Kunsthaus Zürich wurden im Herbst 2016 abgeschlossen. Sie waren in jeder Hinsicht aussergewöhnlich. Mit Funden von der Eiszeit bis zu den barocken Schanzen der Neuzeit hat sich ein grosses Stück Stadtgeschichte erschlossen. Der vermutete Friedhof der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde Zürichs hingegen kam nicht zum Vorschein.

Nach fast einem Jahr Grabungszeit wurden die umfangreichen archäologischen Arbeiten auf dem Areal für den Erweiterungsbau Kunsthaus Zürich vor kurzem abgeschlossen. Aufgrund von historischen Plänen war man bereits vor Grabungsbeginn davon ausgegangen, dass auf dem Gelände bedeutende Entdeckungen zur Geschichte der Stadt Zürich zu erwarten waren. Die Untersuchungen der städtischen Archäologie reichten bis in eine Tiefe von rund 10 Metern, wo sich diese Annahmen bestätigten und beachtliche, aber auch überraschende Funde gemacht werden konnten. Diese wurden sorgfältig dokumentiert und werden nun weiter untersucht. Anzeichen für den in diesem Gebiet vermuteten Friedhof der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde wurden keine gefunden.

Aus einer etwas jüngeren Zeit stammen Zürichs barocke Schanzen, deren Bau 1642 beschlossen worden war. Rund zweihundert Jahre später folgte dann der Auftrag zum Abbruch. Deshalb war bei Grabungsbeginn nicht bekannt, wieviel von der Mauer den Abbruch überstanden und die meterhohen Geländeaufschüttungen überdauert hatte. Schliesslich konnte ein rund 65 Meter langer und bis zu sechs Meter hoher Teil der Schanze und damit ein imposantes Stück Stadtgeschichte freigelegt werden. Ebenfalls fand sich der vorgelagerte Schanzengraben und stadteinwärts die Reste der gewölbten Walldurchgänge sowie von zwei Wachhäuschen.

Quelle: Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Archäologie & Denkmalpflege

 

       
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Bildtext Übersicht über die Baugrube, links das Archäologie-Team, rechts ein Stück der barocken Schanzenmauer.
Bildquelle Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Archäologie & Denkmalpflege
   
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Bildtext Die Schanzenmauer aus dem 17. Jahrhundert bestand auf der Grabenseite aus Sandsteinquadern.
Bildquelle Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Archäologie & Denkmalpflege
   
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Bildtext Bereits im 17. Jahrhundert war auf dem Gelände der Kunsthaus-Erweiterung eine Grossbaustelle. Die Schanzenmauer mit Hottinger Porte und Schanzengraben wurden erbaut. Sie waren Teil der barocken Schanzenanlage Zürichs, die 1642 vom Stadtrat beschlossen worden war. Rund 200 Jahre später wurde bereits wieder mit deren Abbruch begonnen.
Bildquelle Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Archäologie & Denkmalpflege
   
Abbildung
Bildtext Den Archäologen und Archäologinnen war nicht bekannt, wieviel von der Mauer den Abbruch überstanden hatte und unter den meterhohen Geländeaufschüttungen überdauert hatte. Schliesslich konnte ein imposanter, rund 65 Meter langer und bis zu 6 Meter hoher Teil der Schanze freigelegt werden. Ebenfalls fanden sich der vorgelagerte Schanzengraben und stadteinwärts die Reste der gewölbten Walldurchgänge sowie von zwei Wachhäuschen.
Bildquelle Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Archäologie & Denkmalpflege
   
Abbildung
Bildtext Der Wolfbach wurde im Schanzengraben gestaut und durch einen Kanal unterhalb der Porte zum Abfluss gebracht. Später führte man ihn in einem hölzernen Kanal in der Art eines Aquädukts unter dem Hottingersteg über den Graben. Diese Massnahme konnte nicht verhindern, dass der Wolfbach weiterhin eingeschwemmtes Erdmaterial ablagerte. Zum Zeitpunkt der Aufgabe hatte er den Schanzengraben 3 Meter hoch mit Bachsedimenten angefüllt. Im Bild der Kanal mit Überlaufbecken.
Bildquelle Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Archäologie & Denkmalpflege
   
Jahr Hausgeschichte
   
   
   
   
   
Links zum
Thema
Zürich um 1800 – Historisches Stadtmodell - Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
 
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