Name
Der ehemalige Brauch der Semmelgabe
 
       
Text Bei der "Semmelgabe" handelte es sich um einen ehemaligen Brauch der uns ins alte Zürich, zur Zeit Karl des Grossen, zurückführt. Er fand jährlich am Tage von Felix und Regula statt.

Den Überlieferungen von Josias Simler nach lud sich Karl der Grosse gerne die Chorherren des Grossmünsterstifts an seine Tafel ein, so er in Zürich zu weilen pflegte. Nebst den bekannten Köstlichkeiten aus dieser Zeit bewirtet man die Anwesenden auch mit kleinen Broten.

Diese aus Simmelmähl (Weissmehl) gefertigten Brote stammten aus der Hand des Bäckers der Chorherren. Dem Kaiser haben diese Brote offensichtlich so gut geschmeckt, dass er fortan dem Bäcker der Chorherren das alleinige Recht zusprach solche "Simmlen" zu backen.

Zudem wissen die Überlieferungen von David Herrliberger zu berichten, dass jährlich an den Tagen auf Caroli und Felix und Regula solche "Simmeln" gebacken werden und an den ganzen Raht wie auch den Adligen und Geistlichen am Stift verteilt werden sollen. 

Noch lange war es dem Bäcker der Chorherren des Grossmünsterstifts das alleinige Privileg überhaupt Weissbrot herzustellen. Kleinbrote und Brote aus Weissmehl wurden sodann auch "Herrenbrot" genannt. "Chlibrötler" wurden dann die Bäcker genannt die Kleingebäck fertigten.

Mit dem Untergang des alten Zürichs verschwand auch der Brauch der "Semmelgabe". Eine Renaissance erlebt diese Tradition heute in leicht abgeänderter Form als "Semmeliwerfen" oder "Weggliwerfen" ab der Grossmünsterkirche.

 

   
Bild  
Bildtext  
Bildquelle  
   
Links zum
Thema
Zunft zur Weggen, Zürich
 
Wir übernehmen keine Haftung für die Inhalte auf den angegebenen Webseiten

marmor_quader.GIF (316 Byte) Zum Inhalt