Objekt / Adresse |
Das Kirchlein zu Witikon Berghaldenstrasse 51 |
erbaut | 1270 | ||
Hausname | . | Abbruch | - | ||
Quartier(e) | Witikon | Stadtkreis | 7 | PLZ | 8053 |
Abbildung | |||
Bildtext | Blick auf Witikon und seinem alten schmucken Kirchlein | ||
Bildquelle | Ansichtskarte | ||
Text |
Das Kirchlein zu Witikon und sein Sigrist Jedem Zürcher ist das malerische Kirchlein auf der aussichtsreichen Höhe des Zürichberges wohlbekannt. Jahr für Jahr lassen Tausende vom Loorenkopf her ihre Blicke darauf ruhen und schauen Hunderte von dem Kirchhügel See und Alpenkranz und ins Limmattal hinunter. Und Jahr für Jahr verewigen es Künstler und Künstlerinnen in Skizzenbüchern und auf Leinwand. Auch die Zürcher Wochenchronik hat es schon mehrfach wiedergegeben und in der Nummer vom 15. August 1903 ist die Geschichte des Kirchleins wie der Gemeinde den Lesern bereits vorgeführt worden. Auf dem ersten Bilde sieht der Leser das in einer Urkunde von 1271 zum ersten Mal als dem St. Othmar geweihte Kapelle erwähnte Kirchlein mit dem Friedhof und dem alten Sigrist. Aus der Menge der Grabsteine möchte man auf beträchtliche Sterblichkeit in der Gemeinde schliessen. Mit Unrecht; denn das letzte Jahr (1909) hat nur 3 Sterbefälle gebracht, während der Durchschnitt allerdings das Doppelte beträgt. Wer sich die Zeit nimmt, die Grabinschriften zu mustern, wird viele Bibelsprüche auf ihnen finden und daraus auf einen frommen Sinn in weitern Kreise der Gemeinde schliessen. Quelle: Zürcher Wochenchronik vom 6. August 1910
|
||
Abbildung | |||
Bildtext |
Ehemaliger Stall,
Ökonomiegebäude und der eigentlicher Fabrikbau, dahinter der Wehrenbach. Aufnahme vom 15. März 2009. |
||
Bildquelle | Zürcher Wochenchronik vom 6. August 1910 | ||
Text |
Der treue Sigrist Johannes Bantli Ausgezeichnet getroffen und charakteristisch ist das zweite Bild. Der alte Sigrist Johannes Bantli hat es aber auch verdient, dass er verewigt wurde. Geboren den 12. August 1833, versieht er nun seit 39 Jahren mit stets gleicher Gewissenhaftigkeit sein Amt und ist auch mit dem ganzen Herzen dabei. Das Gehör, ist freilich schwach geworden und im Gottesdienst übernimmt den guten Alten trotz bestem Willen etwa der Schlaf. Auch der Totengräberdienst fällt ihm allmälig schwer. Aber gewissenhaft tut er noch, was er kann. Und sein Dienst ist besonders im Winter nicht leicht, wenn Schneestürme das exponierte Kirchlein umbrausen, durch die Schneemassen Wege zu schaufeln und oft ganze Fuder zudringlichen Schnees von dem Kirchenboden hinunterzuschaffen sind. Da lässt er sich denn gern, und vollends nach getaner Arbeit, sein liebes Pfeifelein schmecken. Und wenn ihn jemand zu seinem bevorstehenden 77. Geburtstag mit etwas Tabakvorrat versehen will, so wird ers gern annehmen, denn er ist ein geplagter Mann und von viel Unglück verfolgt. In dem alten Sigrist darf aber den Lesern auch der Veteran der Sonntagsschullehrer vorgestellt werden. Hat er auch dieses Amt schon lange aufgegeben, so war er doch vor vielen Jahren der Begründer und erste Lehrer der hiesigen blühenden Sonntagsschule. Er und seine Frau hatten eine Anzahl von Kindern in Pflege genommen, und die Erzählungen aus der biblischen Geschichte, womit sie jene am Sonntag erfreuten, kamen bald auch den andern Dorfkindern zu gute. Der alte Sigrist hat vor einigen Jahren sogar seine Selbstbiographie geschrieben. Er ist ein eifriger, verständnisvoller Leser, und nichts interessiert ihn mehr als, als das Lebensbild eines bedeutenden Mannes, während er für Romane weder Zeit noch Geschmack hat. Quelle: Zürcher Wochenchronik vom 6. August 1910
|
||
Abbildung | |||
Bildtext | Sigrist Johannes Bantli in Witikon. | ||
Bildquelle | Zürcher Wochenchronik vom 6. August 1910 | ||
Text |
Die ehemalige Ehefrau des Sigrist Schade, das der Photograph ein paar Jahre zu spät kam, um auch die Frau Sigrist aufzunehmen, denn das war bei aller Unscheinbarkeit ein prächtiges Fraueli. Jahrelang als "Tödeli" ein hochgeschätztes Dienstmädchen in altangesehenen Zürcherfamilien, hatte sie, bereits eine Witfrau, dem 9 Jahre jüngern Bantli 1858 die Hand zu Ehebund gereicht. Sie war eine Frau von herzerquickender Frömmigkeit, auch in schweren Zeiten immer zufrieden und fröhlich in ihrem Gott und Heiland, ausserordentlich dankbar für jeden Liebesbeweis und selbst voller Liebe gegen jedermann. Da sass das alte Grossmütterchen in den letzten Jahren, schwach am Leibe, überglücklich in den ihm von einer Zürcher Familie geschenkten Lehnstuhl, mit ungelenk gewordenen Fingern immer noch fleissig flickend, dankbar, wenn sie noch selber ihr "Käffeli" kochen, und nachher, wenn sie nur überhaupt ein paar mal im Tag es bekommen konnte. Besuchte man sie und fragte nach ihrem Befinden, so hiess es stets: "O, ich bin so glücklich, ich kann doch immer noch aufstehen, ein klein wenig arbeiten, sehe zum Fenster hinaus in die schöne Gotteswelt, habe das Nötigste und kann ungestört mit meinem Heiland reden und für die anderen beten. O, ich möchte nur allen Menschen den Frieden und die Liebe wünschen, die ich habe." Friedlich ist sie dann 82jährig am 9. Oktober 1906 heimgegangen und vom Glauben zum Schauen gelangt. Der alte Sigrist aber hat mit gutem Grund immer noch das Heimweh nach ihr. Quelle: Zürcher Wochenchronik vom 6. August 1910
|
||
Text |
Die alte Kirche Witikon
|
||
Abbildung | |||
Bildtext |
Malerische Winterstimmung kurz vor dem
Eindunkeln unterhalb der alten Kirche Witikon. Die Berghaldenstrasse 51 und rechterhand dem Anfang der Loorenstrasse. Aufnahme vom 26. Januar 2010. |
||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | ||
Abbildung | |||
Bildtext |
Die alte und märchenhafte Kirche Witikon an der
Berghaldenstrasse 51 kurz vor dem Einnachten.. Aufnahme vom 26. Januar 2010. |
||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | ||
Abbildung | |||
Bildtext |
Unmittelbar oberhalb des Segetenweges bietet
sich uns dieser malerische Anblick der verträumten alten Kirche Witikon im Schneekleid an. Aufnahme vom 26. Januar 2010. |
||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | ||
Abbildung | |||
Bildtext |
Vom Schulerweg her kommend bietet sich uns
dieses wunderschöne Bild der alten Kirche Witikon.. Aufnahme kurz vor dem Einnachten am 26. Januar 2010. |
||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | ||
Jahr | Hausgeschichte | ||
Links zum Thema |
|
Wir übernehmen keine Haftung für die Inhalte auf den angegebenen Webseiten |