Objekt / Hausname
Adresse

Postamt 8024 Zürich 24 Rämistrasse
Rämistrasse 23
 
erbaut .
Hausname Postamt Rämistrasse (Rämipost) geschlossen 1984
Quartier(e) Altstadt rechts der Limmat Stadtkreis 1 PLZ 8024
 
Abbildung
Bildtext Streikende Schneider ziehen im April 1902 durch die Rämistrasse und an der Rämipost vorbei.
Bildquelle Zürcher Wochenchronik vom 3. September 1910
   
Text Die Poststelle Rämistrasse wurde im Jahre 1880 an der Rämistrasse 23, am späteren Standort der Gewerbebank, als Filialstelle des Oberpostamtes Zürich eröffnet.

Wegen Umbauarbeiten musste die Poststelle 1984 in ein Holz-Provisorium ausweichen, welches sich an der davorliegenden Wiese an der Rämistrasse befand. Die bisherigen gemieteten Räumlichkeiten an der Rämistrasse 23, wurden fortan durch die Eigentümerin (Gewerbebank) genutzt.

1986 konnten endlich die neuen Posträumlichkeiten an der Ecke Oberdorfstrasse 2 / Rämistrasse 15 bezogen werden. Mit ein paar wenigen Anpassungen, werden diese Räumlichkeiten noch heute genutzt.

   
Abbildung
Bildtext Adolf Höhn (1842-1910), erster Postbureauchef der Rämipost (1880-1910)
Bildquelle Zürcher Wochenchronik vom 3. September 1910
   
Text Der erste Postbürochef der Rämipost - Adolf Höhn

Letzten Montag (29. August 1910) ist im hiesigen Zentralfriedhofe ein im Dienste ergrauter Post-Veteran zur letzten Ruhe gebettet worden: Postbureauchef Adolf Höhn vom Filialbureau Rämistrasse. Er war einer der Stillen im Lande. Ohne nach aussen hervorzutreten und glänzen zu wollen, hat er in gewissenhafter, pflichteifriger Arbeit sich nur seinem Berufe gewidmet und ist mit unermüdlicher Ausdauer an seinem verantwortungsvollen Posten gestanden, bis ihn vor ca. 1 1/2 Jahren ein Schlaganfall darniederwarf und der Tod ihn am 27. August von langem Krankenlager Erlösung brachte.

Adolf Höhn wurde 1842 in Au bei Wädenswil geboren und verbrachte seine Jugendzeit bei seinen Eltern, die dort ein schönes Bauerngut betrieben. Als 17jähriger Jüngling trat er beim Postbureau Horgen in die Lehre und wurde dann 1861 als Postkommis nach Zürich gewählt. Mit einer kurzen Unterbrechung von 1 1/2 Jahren, die er zur Vervollkommnung auf sprachlichem Gebiete in Neuenburg zubrachte, amtete er nun während fast einem halben Jahrhundert in Zürich, erst bei der Paketaufgabe der alten Hauptpost und seit 1880 als Vorstand des Postbureau Rämistrasse.

Gar viele Bewohner von Zürich, die bei jenem Bureau verkehrten, werden sich des biedern Mannes erinnern, der von früh bis spät unentwegt seines Amtes waltete und stets für einen guten, geregelten Dienstgang und zuvorkommende Bedienung des Publikums besorgt war.

Papa Höhn war auch ein treu besorgter Familienvater und fand in seinem heim die richtige Erholung von des Amtes Mühen. Er hatte die Freude, je 2 wackere Söhne und Töchter aus einer glücklichen Ehe heranwachsen zu sehen. Die beiden ersten sind in hervorragenden Stellungen tätig, der eine hier, der andere im fernen Osten. Die 2 Töchter hielten sich treu um den alternden Vater, als ihm vor ca. 10 Jahren die langjährige Ehegefährtin durch einen Unglücksfall entrissen wurde.

Viel hat er mitangesehen und durchgemacht, der arbeitsfreudige, bescheidene Mann und tüchtige Beamte. Fast verzehnfacht hat sich Verkehr und Personal während seiner langen Postkarriere. Er fand sich mit all den unzähligen Neuerungen, die sukzessive aufkamen, immer gut ab und behielt stets sein jugendfrohes Gemüt, seinen heiteren Sinn.

Allen seinen Kollegen und Mitarbeitern und denen, sie ihn vom dienstlichen wie privaten Verkehr her kannten, wird er stets in gutem Andenken bleiben. Er ruhe in Frieden.

Quelle: Zürcher Wochenchronik vom 3. September 1910

 

   
 

 

Jahr Hausgeschichte
   
   
   
   
   

 

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