Objekt /
Adresse

Der Bahnhof Wipkingen
Dammstrasse 30, 50 und 54

 
erbaut 1932
Hausname Bahnhof Wipkingen Abbruch -
Quartier(e) Wipkingen Stadtkreis 10 PLZ 8037
       
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Bildtext Die ehemaligen Bahnhofsräumlichkeiten beherbergen heute ein privat geführtes Reisebüro.
Selbstverständlich sind aber auch hier alle gängigen SBB-Bahnbillete erhältlich.

Aufnahme vom 28. Dezember 2008.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Text Die Bahn kommt nach Wipkingen

Der Bahnhof Wipkingen liegt an einer der ältesten Bahnlinien der Schweiz, nämlich an der Bahnstrecke Zürich Oerlikon. Diese Strecke wurde übrigens bereits 1856 von der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) eröffnet und benützt. Wer jetzt aber glaubt, dass der altehrwürdige Bahnhof ebenfalls aus dieser Zeit stammen würde, der muss eines Besseren belehrt werden.

Selbstverständlich war bereits vor der Betriebseröffnung der Bahnlinie 1856 das Interesse der ehemaligen Gemeinde Wipkingen da, einen eigenen Bahnhof zu besitzen. Doch dies scheiterte eigentlich an zwei wesentlichen Faktoren, einem finanziellen und einem technischen Problem.

Die ehemalige Gemeinde Wipkingen konnte sich zu dieser Zeit die finanziellen Aufwendungen schlichtweg nicht leisten, die eine Erschliessung und den Bau eines Bahnhofgebäudes mit sich gezogen hätten.

Das technische Problem aber spielte auch keine unbedeutende Rolle. Zu jener Zeit verkehrten auch auf dieser Strecke verständlicherweise noch keine elektrifizierten Züge, dies wurde erst 1932 eingerichtet. Da besonders beim Anfahren sehr viel Rauch produziert wird und in einem Tunnel der Rauch sehr schlecht abziehen kann, fürchtete man um das Wohl der Reisenden. Passagiere und Lokpersonals hätten im dichten Rauch ersticken können, so fürchtete man.

 

       
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Bildtext Entlang des Wipkinger Bahndammes verläuft beim Bahnhof Wipkingen die Dammstrasse.
Aufnahme vom 26. Februar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
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Bildtext Durchfahrt eines Interregio-Zuges in Richtung Zürich-Flughafen ohne Halt in Zürich-Wipkingen.
Aufnahme vom 26. Februar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
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Bildtext Ausfahrt der S14 in Richtung Oerlikon - Hinwil beim Bahnhof Wipkingen.
Aufnahme vom 26. Februar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Text Wipkingen bekommt seinen Bahnhof

Seit 1865 verliefen also zwar Gleise durch Wipkingen, noch hielt aber noch kein Zug an. sollte sich aber mit der Elektrifizierung dieser Strecke 1932 ändern. Ebenfalls geändert hat sich zwischenzeitlich auch die Finanzierung und die Vertragspartner.

Die Interessen und Verpflichtungen der ehemaligen Gemeinde Wipkingen wurden nun von der Stadt Zürich übernommen, da Wipkingen 1893 in die Stadt Zürich eingemeindet wurde, welche nun teilweise die Finanzierung übernahm.

Zudem ist seit dem 1. Januar 1902 nicht mehr die Schweizerische Nordostbahn (NOB) Besitzerin der Strecke, sondern die neugegründete Schweizerische Bundesbahn (SBB), welche unter anderem auch die Schweizerische Nordostbahn übernommen hatte.

Der zweckmässige Bahnhofsbau wurde, im neoklassizistischen Stile gehalten, in den Jahren 1931 und 1932 vom Architekten Emil Schlaginhaufen realisiert.

 

       
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Bildtext Zugreise von Zürich HB nach Zürich-Wipkingen aus einem Interregio-Zug nach Romanshorn.
Aufnahme vom 16. Juli 2010.
Bildquelle Youtube
       
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Bildtext Zugreise von Zürich-Wipkingen nach Zürich HB aus einer S8.
Aufnahme vom 2. Juli 2010.
Bildquelle Youtube
       
Text Entlassung aus dem Denkmalpflegeinventar
Ein Fall für Gutachter und Richter

Der Stadtrat hatte im Frühling 2002 nach eingehender Prüfung und Abwägung verschiedener öffentlicher Interessen das Restaurant Nordbrücke und das Bahnhofsgebäude unterhalb der Nordbrücke aus dem Denkmalpflegeinventar entlassen und damit die Möglichkeit eröffnet, das Zentrum von Wipkingen neu zu gestalten und aufzuwerten.

Die Zürcherische Vereinigung für Heimatschutz hat die Inventarentlassung angefochten. Mit der rechtskräftigen Abweisung der Beschwerde am 9. Februar 2005 durch das kantonale Verwaltungsgericht endete das drei Jahre dauernde Rekursverfahren.

Quelle: Auszug aus dem Protokoll des Gemeinderates vom 30. November 2005

 

       
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Bildtext Auf Gleis 2 steht die S8 nach Zürich HB - Pfäffikon SZ bereit.
Aufnahme vom 26. Februar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
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Bildtext Blick über die Bahngleise auf die Fussgängerunterführung und das Ende der Rousseaustrasse.
Aufnahme vom 26. Februar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Text 23. Februar 2005:
Urteil des Verwaltungsgerichts betreffend Unterschutzstellung

Interessanterweise stuft das Gerichtsurteil das Bahnhofsgebäude Wipkingen und das angrenzende Restaurant Nordbrücke als Schutzobjekte ein, deren Abbruch sei aber zulässig. Man würde es eigentlich nicht unbedingt erwarten, aber das 22seitige Urteilsschreiben des Verwaltungsgerichtet beinhaltet eine Fülle von geschichtlichen und architektonischen Informationen über den Bahnhofsbau.
 

Zitate aus dem Urteil:

"Der 1931/32 erbaute Bahnhof Wipkingen steht auf der westlichen Hangkante des Bahneinschnitts der 1856 eröffneten Eisenbahnlinie Zürich HB - Oerlikon. Zusammen mit den tief liegenden Gleis- und Perronanlagen, den beiden Tunnelwärterhäusern auf der Ostseite, dem Tunnelportal, der Nordbrücke und dem gleichnamigen Restaurant ist der Bahnhof Teil eines eisenbahn- und ortsgeschichtlich bedeutungsvollen Ensembles.

Die städtebauliche Situation ist gekennzeichnet durch den Bahneinschnitt und die diesen querende Strassenbrücke, die den Zugang zum Aussersihler Arbeiterquartier Wipkingen eröffnet. Die Bahnhofanlage nimmt die zweifache Neigung des Geländes nach Süden und Osten auf und befestigt eine städtebaulich prekäre Situation auf bemerkenswerte Weise.

Nach Osten, zu den Geleisen, dreigeschossig, weist der Bau als gattungstypische Elemente am Bahnsteig die Stationsräume auf, vorgerückt und grosszügig verglast das Stellwerk, daneben Stationsbüro und Gepäckraum, die unter einem weit auskragenden Dach zusammengefasst werden.

Der Warteraum im Süden erscheint als ein eingeschossiger Anbau, der von den Gleisen abgerückt ist; als Pendant sorgt auf der Nordseite ein Dienstraum für eine Verstärkung der repräsentativen Wirkung der Bahnseite des Stationsgebäudes durch die symmetrische Spiegelung der Anbauten. Seitlich des Wartesaales schafft eine Treppe die Verbindung zur höher liegenden Dammstrasse, die in den Röschibachplatz mündet.

An die Treppe angrenzend folgt das Toilettengebäude. Auch dieses bescheidene flach gedeckte Häuschen erhält an seiner Schauseite mit einem Wandbrunnen zwischen den beiden Türen einen repräsentativen Akzent. Durch die weich geschwungene, ansteigend geführte Mauer, die das Bahnhofareal im Süden begrenzt, wird das Ensemble formal entschieden gefasst und die zweifache Niveaudifferenz gleichzeitig formal in Szene gesetzt und spielend überwunden.

Während der Bahnhof auf der Bahnseite dank seiner Dreigeschossigkeit und der Betonung der Symmetrie einen repräsentativen Anspruch erkennen lässt, wird die Stadtseite, die auf den Platz bezogene Westfassade, mit ändern formalen Mitteln gestaltet. Die geländebedingte Gedrungenheit des zweigeschossigen Baukörpers kompensiert der Uhrturm, der betont asymmetrisch in die nördliche Gebäudeecke gesetzt ist.

Der in der Typologie der Bahnhofarchitektur seit den Anfängen verankerte Uhrturm entfaltet hier zum Platz hin seine städtebauliche Wirkung als kräftiger Akzent, der den wohnhausähnlichen Kleinbahnhof zu einem öffentlichen Bau macht. Die ausgesprochen gross dimensionierte Uhr und der Schriftzug "Zürich Wipkingen" unterstreichen den öffentlichen Charakter des Gebäudes aus der Sicht des Platzes, von wo aus der Einschnitt zu spüren, das Bahntrassee aber nur zu erahnen ist.

Das Bahnhofgebäude ist in weitgehend originalgetreuem Zustand erhalten und kann so seine charakteristischen Eigenschaften glaubwürdig überliefern. Der kräftige Fassadenverputz, die Fenstereinfassungen aus Kunststein, die Dachbedeckung, die sorgfältig gestalteten Elemente der Nahumgebung, die Aussentreppen, Podeste und die Einfriedungsmauern bezeugen eine stilistisch einheitliche Gestaltungsabsicht.

Auch im Innern sind wesentliche Elemente der Ausstattung der Stationsräume, des Treppenhauses und der Wohnungen im Zustand der Entstehungszeit erhalten; in den Wohnungen wurden die Einrichtungen von Küchen, Bädern und WCs erneuert.

Die Stilmittel, welche die Architektur des Bahnhofs Wipkingen charakterisieren, sind der geschlossene mauerhafte Baukörper mit dem knappen, kaum vorspringenden Walmdach, die strenge axiale Ordnung der ausgewogen proportionierten Öffnungen und die den formalen Vorlieben einer gemässigten Moderne verpflichteten Rundformen des Vordachs und der Gartenmauer sowie das in feinen Stahlprofilen ausgebildete "Schaufenster" des Stellwerkes.

Die Bahnhofanlage zeigt als Ganzes eine auffallend sorgfältige und sachliche architektonische Durchbildung und eine auf Dauerhaftigkeit angelegte Ausführung, wie sie der Reformmoderne im Einflussbereich der süddeutschen Schule eigen ist. Neben den Werken einer avantgardistischen Moderne sind in Zürich in weit grösserem Ausmass solche einer gemässigten Moderne in der Tradition des süddeutschen Neoklassizismus verbreitet und für die städtische Architektur der Zwischenkriegszeit bestimmend.

Die Werke der Brüder Bräm (Beispiel Sihlpost, 1923-1929), von Henauer und Witschi (Beispiel Börse, 1929/1930), der Brüder Pfister (Beispiele Bahnhof Enge, 1925-1927, Kantonale Verwaltung Walche, 1934/1935) oder von Vogelsanger und Maurer (Beispiele Post Oerlikon, 1927, Kirchgemeindehaus Wipkingen, 1930-1932) repräsentieren diese Architekturauffassung beispielhaft.

Nach der von der Geschichtsschreibung lange Zeit betriebenen Privilegierung der avantgardistischen Moderne lässt sich seit einigen Jahren eine Verlagerung des Interesses auf die Architektur der Reformbewegungen beobachten. In diesem Lichte besehen und im Vergleich mit den die städtische Architektur Zürichs in der Zwischenkriegszeit prägenden Bauwerken der Reformmoderne kann der Bahnhof Wipkingen als bemerkenswertes Beispiel dieser architektonischen Bewegung bewertet werden.

Die SBB verfolgten in der Zwischenkriegszeit bei ihren Bahnhofbauten keine erkennbare stilistisch einheitliche Architektursprache. Innerhalb einer auf solide Ausführung und auf ein moderat modernes Erscheinungsbild ausgerichteten Zielsetzung öffnet sich das stilistische Spektrum zwischen Neuem Bauen, Neoklassizismus und Heimatstil.

Die stilistisch relevanten Vergleichsbeispiele für den Bahnhof Wipkingen sind so weniger bei den Bahnhöfen der Zwischenkriegszeit als bei den städtebaulich und architektonisch ausgezeichneten öffentlichen Bauten wie der Sihlpost, der Börse, dem Kirchgemeindehaus Wipkingen, der Walche oder den anonymer wirkenden städtischen Bebauungen an der Sihlporte oder am Schaffhauserplatz zu finden.

Diesem Vergleich kann das Bahnhofgebäude in Wipkingen durchaus standhalten. Es ist als Schutzobjekt zu bewerten und verdient die entsprechende denkmalpflegerische Aufmerksamkeit."

Quelle: Auszug aus dem Urteil des Verwaltungsgerichtes vom 23. Februar 2005 betreffend Unterschutzstellung

 

       
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Bildtext Die noch alte Tunneleinfahrt an der Nordtrasse im Jahre 1906 mit Extrazug des Kaisers Wilhelm II.
Bildquelle Ansichtskarte
       
Text Der Wipkingertunnel

Der Tunnel verbindet die beiden Bahnhöfe Wipkingen und Oerlikon. Der doppelspurige Eisenbahntunnel war bereits 1856 ein Teil der neueröffneten und durch die Schweizerische Nordostbahn betriebene Strecke Zürich-Oerlikon.

Ursprünglich endete das Wipkinger-Tunnelportal bereits auf der Höhe Rosengartenstrasse, nach einer Länge von etwa 960 Metern. Für die Erstellung von Siedlungen oberhalb der Gleisanlagen, wurde in den späteren 1990er Jahren der Tunnel in Richtung Wipkingen verlängert. Das heisst auf einer Länge von ungefähr 300m wurden die Bahngeleise nachträglich überdeckt und überbaut. Im gleichen Zug verlagerte sich das Tunnelportal neu auf Höhe der Nordbrücke.

 

       
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Bildtext Ausfahrt eines doppelstöckigen Intercity-Zuges mit einer Werbelokomotive des Schweizer Fernsehens
aus dem Tunnelportal Wipkingen. Aufnahme vom 26. Februar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
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Bildtext Die Doppelstock S-Bahn S14 nach Hinwil bei der Tunneleinfahrt unter der Nordbrücke.
Aufnahme vom 26. Februar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Kurze Zeit später erscheint aus der gleichen Tunnelröhre ein neuer doppelstöckiger S-Bahn Zug.
Aufnahme vom 26. Februar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Text "Sidlig über de Gleis"

Am 17. Dezember 1997 informierte die Kantonale Informationsstelle zudem, dass der Kanton die Überbauung "Sidlig über de Gleis" in Zürich erwarb.

"Die Direktion der Finanzen wurde ermächtigt, die Überbauung 'Sidlig über de Gleis' in Zürich-Wipkingen als Vermögensanlage der Beamtenversicherungskasse (BVK) zu erwerben. Diese Siedlung besteht aus einem freistehenden Geschäftshaus mit Läden, Büros und Wohnungen sowie einer zusammenhängenden, aus neun Gebäudeeinheiten bestehenden Wohnanlage mit einem parkähnlichen Aussenraum. Sie wird auf dem gedeckten Bahneinschnitt nördlich des Bahnhofs Zürich-Wipkingen erstellt.

Quelle: Kantonale Informationsstelle vom 17. Dezember 1997

 

       
Abbildung
Bildtext Luftbild, Teilansicht, Wipkingen mit Nordbrücke, Baustelle EIWI-Siedlung über den Geleisen vom 22. April 1998
Bildquelle Aufnahme: Dieter Enz - Comet  / © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv /
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Jahr Hausgeschichte
   
   
   
   
   
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