Name
Die Fröbelstrasse
 
benannt 1907
benannt
nach
Familienname "Fröbel".
Name eines Anwohners (Gärtner Fröbel).
StrNr 599 1858
Quelle StRB
Kreis 7

Planfeld

Q15

Quartier(e) Hirslanden PLZ 8032
   
   
Beginn bei Hofackerstrasse 36 Quartier Hirslanden
verläuft über   Quartier  
Ende bei Hammerstrasse 116 Quartier Hirslanden
       
frühere
Namen
Blütenweg (Gemeinde Hirslanden) Jahr bis 1907
   
   
   
       
Zusatztext Leopold Karl Theodor Fröbel (1810-1907)

Am 31. Juli 1810 als vierter Sohn eines Pfarrers in Griesheim bei Arnstadt (Thüringen), geboren, entdeckte schon sehr früh die Liebe zur Pflanzenzucht und konnte auch den reichen Pfarrgarten für seine Entdeckungen nutzen.

Seine Lehr- und Ausbildungszeit absolvierte er auch unterwegs in den verschiedensten Gartenanlagen, hauptsächlich im deutschen Raume. 1834 kam er nach Zürich, wo bereits zwei seiner Geschwister arbeiteten, und bekam die Stelle als Gärtner an der Universität. In diesem Amt legte er seine erste grosse Aufgabe mit Bravur ab, die Erstellung eines botanischen Gartens auf der alten Festungsanlage "zur Katz" (heute: alter botanischer Garten).

Bereits im Jahre 1835 konnte er zusammen mit Heinrich Würth die erste Handelsgärtnerei der Schweiz gründen, Fröbel & Würth. Die Geschäfte liefen so gut, dass er 1841 seine Stelle als Universitätsgärtner abgab. Ebenfalls 1841 verliess Heinrich Würth das gemeinsame Unternehmen, er wollte auswandern.

Das nunmehr vergrösserte Geschäft nannte sich fortan Fröbel & Cie. Und auch das neue Unternehmen konnte sich über Aufträgen und Anfragen erfreuen. Ganz besonders positiv bemerkbar machte sich die Situation, dass nach und nach die alte Stadtbefestigung geöffnet und abgetragen wurde. Viele gutbetuchte Zürcher Familie wollten sich dann in der Stadtnähe Villen mit grosszügigen Parkanlagen erbauen lassen.

Aber natürlich auch die öffentliche Hand bemerkte die Fähigkeit und das ausgeprägte Handwerk von Leopold Karl Theodor Fröbel und seinen Mitarbeitern. Als Folge davon durfte das Unternehmen viel Aufträge für Garten- und Parkanlagen auch im Auftrage der Stadt ausführen.

Zusammen mit seiner Ehefrau Berta Amalia Hegetschweiler, der Tochter des bekannten Botanikers Johannes Jacob Hegetschweiler, waren ihnen ein Sohn vergönnt. Auch der junge Otto Fröbel erkannte, geprägt von seinen Eltern, die Liebe zu den Pflanzen. Bereits 1865 trat er in den elterlichen Betrieb ein um ihn dann 1890 ganz zu übernehmen.

Der Seniorchef und ursprüngliche Deutsche Theodor Fröbel erlangte 1875 das Bürgerrecht von Riesbach. Er verblieb bis zu seinem Tode am 3. Oktober 1893 als helfende Hand im Betrieb.

Eine kleine unvollständige Aufzählung einiger Gartenanlagen auf Stadtgebiet, die durch oder unter Mithilfe der Firma Fröbel & Cie erschaffen worden sind:

  • Alter Botanischer Garten auf der Katz
  • Arboretum in den Zürcher Quaianlagen
  • Muraltengut (Umbau der Parkanlage)
  • Rieterpark
  • Sihlhölzli
  • Stadelhofer-Anlage
  • Stadthausanlage

 

       
Zusatztext

Die Fröbelstrasse

 

       
Abbildung
Bildtext Blick von der Forchstrasse auf den oberen Teil der Fröbelstrasse. Linkerhand das Wohnhaus
Forchstrasse 193. Aufnahme vom 4. Juni 2006.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Einnachten im Schlussstück der Fröbelstrasse in Richtung Hammerstrasse, zwischen Forchstrasse 202 und 194.
Aufnahme vom Silvesterabend am 31. Dezember 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Der Familienname "Fröbel"

Otto Fröbel , Sohn von Leopold Fröbel und seines Zeichen Landschaftsarchitekt, war zusammen mit seinem Berufskollegen Evariste Mertens sowie dem Botanikprofessor Carl Schröter Mitglied der Arboretum-Kommission. Durch ihr Wirken gelang es  ihnen, Wissenschaft und Schönheit im neuen Park zu vereinen und das wissenschaftliche Konzept ohne Lehrmeisterei zu vermitteln. Das Arboretum in den Zürcher Quaianlagen wurde wesentlich durch ihr Wissen und Schaffen geprägt.

Ein weiterer sehr bekannter Träger des Familiennamens "Fröbel" in Zürich war übrigens Prof. Karl Fröbel (1807–1894), seines Zeichens Neffe und Schüler des grossen Pädagogen Friedrich Fröbel (1782–1852). 1845 gründete er in Riesbach die «Erziehungs- und Pensionsanstalt von Karl Fröbel» und übergab 1849 die Schulleitung an drei seiner Lehrer. Spätere Wechsel in der Leitung folgten. Unter Mitwirkung von Friedrich von Beust wurde die Schule bis 1854 in der ehemaligen Gemeinde Riesbach als «Erziehungsanstalt im Seefeld» geführt.

 

       
Zusatztext Der ehemalige Blütenweg in Hirslanden

Wieder einmal mehr bin ich per Zufall auf einen mir bis dato unbekannten ehemaligen Strassennamen geraten. Gefunden habe ich den "Blütenweg" auf dem Stadtplan von 1903 in Hirslanden im Bereich der Hofackerstrasse. Ein wenig oberhalb des 1898 erbauten Schulhauses Hofacker, an der Stelle wo seit 1907 die Fröbelstrasse beginnt. Anfangs war es eine Sackgasse die von der Hofackerstrasse her kommend etwa auf der Höhe der heutigen Fröbelstrasse 17/19 endete.

Im Buch "Flora der Stadt Zürich" (1984-1998) von Elias Landolt konnte ich nachlesen, dass sich die Gärtnerei Fröbel im Jahre 1918 an der Hofackerstrasse befand. Könnte es sein, dass der Name Blütenweg in Anlehnung an die Gärtnerei der Fröbels entstanden ist?

 

       
Abbildung
Bildtext Der ehemalige Blütenweg, nahe dem Schulhaus Hofacker in Hirslanden.
Bildquelle Stadtplan von Zürich aus dem Jahre 1903
   
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