Objekt / Adresse |
Das Wohnhaus Froschaugasse 4 |
erbaut | 1705 | ||
Hausname | "zur Judenschule" später dann "zum Burghof" | Abbruch | - | ||
Quartier(e) | Altstadt rechts der Limmat | Stadtkreis | 1 | PLZ | 8001 |
Abbildung |
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Bildtext |
Die Froschaugasse mit ehemaliger Synagoge
in der Bildmitte, das Haus mit dem Erker. Unsere Blickrichtung ist von der Brunngasse in Richtung Rindermarkt gehend. |
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Bildquelle | Ansichtskarte | ||||
Text |
Die ehemalige Judenschule
an der Froschaugasse 4 Die im Jahre 2002 laufenden Umbauten im Haus
Froschaugasse 4 gaben der Zürcher Stadtarchäologie den Anlass zu einer
Untersuchung mit einer besonderen Fragestellung. Im Gebäude, das bis ins 18.
Jahrhundert „Zur Judenschule“ hiess, befand sich die mittelalterliche
Synagoge von Zürich. Ein besonderes Augenmerk richteten die Archäologen
daher auf allfällige Reste der Innenausstattung aus der Zeit vor 1423. Denn
in diesem Jahr zwang die Obrigkeit die Zürcher Juden die Stadt verlassen,
die Synagoge wurde aufgehoben. Da das Haus gegenwärtig umgebaut wird, untersuchte dort die Stadtarchäologie diesen Sommer Mauerwerk und Boden. Es zeigte sich, dass der später als Werkstatt und Lager genutzte Raum mehrmals umgebaut worden war und dass dabei viel von der mittelalterlichen Bausubstanz verloren ging. So wurden die Ostfassade neu errichtet, der Boden tiefer gelegt und auch Türen und Fenster erhielten im 20. Jahrhundert ihre jetzige Gestalt. Quelle: Medienmitteilung der Stadt Zürich vom 8. August 2002 |
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Abbildung |
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Das Haus "zum Burghof" an der Froschaugasse 4 beherbergte
einst die Judenschule. Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009. |
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Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | ||||
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Wie sah die Judenschule
aus? Wie aber sah nun die „Judenschuol“ aus? Verdeckt von späteren Verputzschichten blieb ein kleiner Rest des spätmittelalterlichen Raumschmuckes erhalten. Es handelt sich um Wandmalereifragmente aus dem 14. Jahrhundert in Form von Blattranken in roter und schwarzer Farbe. Als Deckenfries und Fenstereinfassung vermitteln sie eine Ahnung von der einstigen Ausstattung des Saales. Das Besondere ist, dass die Malerei hier einen ebenerdigen Raum schmückt und nicht, was die Regel ist, das „vornehme“ Obergeschoss. Die Wandmalerei zeichnete den Saal im hinteren Hausteil der Froschaugasse 4 auf besondere Weise aus. Sie erhärten damit die Vermutung, dass sich hier der Synagogenraum der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde befand. Die freigelegten Malereireste werden nach dem Umbau sichtbar belassen. Quelle: Medienmitteilung der Stadt Zürich vom 8. August 2002 |
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Abbildung |
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Das Haus "zum Burghof" an der Froschaugasse 4 beherbergte
einst die Judenschule. Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009. |
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Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | ||||
Text |
Die ehemalige Judenschule
an der Froschaugasse 4 Im späten Mittelalter lebten die meisten Zürcher Jüdinnen und Juden an der Froschaugasse ("Judengasse") und an der Brunngasse. Ihre Synagoge befand sich am Wolfbach im Haus Froschaugasse 4 ("Judenschule", "Burghof"), der jüdische Friedhof vor dem Lindentor. Vor 1343 schuf Rabbi Moses den "Zürcher Semak" ¹, einen bis heute verwendeten Gesetzeskommentar. Die Blütezeit der Jüdischen Gemeinde Zürichs fand im Pogrom ² von 1349 ein abruptes Ende. Der grösste Teil der jüdischen Bevölkerung Zürichs wurde gefangen genommen, gefoltert, vertrieben oder verbrannt. Bürgermeister und Räte belegten 1436 die Zürcher Jüdinnen und Juden mit einem Niederlassungsverbot. Erst das Emanzipationsgesetz von 1862 brachte der jüdischen Bevölkerung das Recht der freien Niederlassung. Quelle:
Gedenkstein am Hause
Froschaugasse 2 Anmerkung ¹ zum "Zürcher Semak": Anmerkung ² zum Wort "Pogrom": |
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