Objekt / Adresse |
Das ehemalige Munitionsmagazin Adlisberg (3415MM) Katzenschwanzstrasse 199 |
erbaut | 1957-1958 | ||
Hausname | Munitionsmagazin Adlisberg | Abbruch | zwischen 2002 und 2006 | ||
Quartier(e) | Hottingen | Stadtkreis | 7 | PLZ | 8044 |
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Bildtext | Auf dem aktuellen Übersichtsplan 2015 ist die Adresse Katzenschwanzstrasse 199 noch dargestellt und auffindbar. | ||||
Bildquelle | Online-Stadtplan der Stadt Zürich Ausschnitt aus dem Übersichtsplan 2015 (c) ARE / GeoZ | ||||
Text |
Das "unsichtbare Haus" an
der Katzenschwanzstrasse 199 Wer öfters mit den Onlineplänen von Stadt und Kanton arbeitet, hauptsächlich im Bereich Adlisberg, dem dürfte vielleicht auch schon mal die Adresse "Katzenschwanzstrasse 199" aufgefallen sein. Die elektronischen Verzeichnisse vermelden unter dieser Adresse ein Nebengebäude, letztmals im Oktober 2015 aktualisiert. Die Liegenschaft gehört zum Kreis 7 in Hottingen, zum Schulkreis Zürichberg und in den Bereich des Sozialzentrums Selnau. Soviel alles Angaben von amtlicher Seite her und eigentlich auch nicht besonders auffällig oder gar erwähnenswert. Auch viele Navigationsgeräte kennen übrigens diese Adresse. Das Strassen-Postleitzahlenverzeichnis kennt jedoch keine solche Hausnummer 199. Wer sich die Mühe macht diese Adresse aufzuspüren, der dürfte ein wenig umher irren. Den eigentlichen Standort kann man zwar sehr gut und schnell auch ohne Hilfsmittel aufspüren, liegt er doch im Spickel zwischen der Katzenschwanzstrasse und unmittelbar dem Anfang der Katzentischstrasse. Ein Haus oder ein Gebäude werden Sie aber nicht finden, besser gesagt nicht mehr. Vor ein paar Jahren stand hier noch zeitweise ein Bauwagen, vermutlich vom Forstdienst, auf einem lichten Holzlagerplatz. Aber das hat noch gar nichts mit der von uns gesuchten Lösung zu tun. Einst stand hier nämlich wirklich ein Gebäude mit dieser Anschrift, auch wenn es vermutlich selten bis nie Post an diese Adresse zugestellt bekam. Es handelte sich dabei um ein ehemaliges Munitionsmagazin der Schweizer Armee, dass hier in den Jahren 1957-1958 erstellt worden ist. Ich kann mich noch gut an dieses einst mit einem massiven Drahtzaun umgebenen Gebäude erinnern. Durch die Büsche und die dichten Bäume fiel es den meisten vorbeifahrenden Automobilisten auf der Katzenschwanzstrasse gar nicht auf, dann schon ehern den Wanderern die sich zu Fuss durch den schönen Adlisberg bewegten. Das Gebäude war im Endeffekt etwa 9 Meter breit und 18 Meter lang und war etwa zweistöckig. Wenn wir die Luftbilder der vergangenen Jahre miteinander vergleichen so stellen wir fest, dass dieses Magazin nur noch auf den Aufzeichnungen bis 2002 (Gis Kanton Zürich) erscheint. Auf den nächsten verfügbaren Bildern von 2006 sehen wir bereits wieder den uns heute vertrauten Holzlagerplatz ohne jeglichen Aufbau. Die Lösung ist auch rasch erzählt, das Munitionsgebäude wurde von der Armee nicht mehr benötigt und abgetragen. Es dürfte ganz einfach vergessen worden sein nach dem Rückbau diese Adresse zu löschen. So schnell können Geschichten um ein angebliches "Geisterhaus" im Adlisberg ein rationelles Ende nehmen und sich fast in Luft auflösen.
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Bildtext | Das Luftbild von 2015 zeigt den uns bestens vertrauten Holzlagerplatz an der Katzenschwanzstrasse, ohne Gebäude. |
Bildquelle | Web-GIS Kanton Zürich |
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Bildtext | In den Online-Luftbilder bis 2002, hier ein Ausschnitt von 1999, erkennen wir noch bestens das Giebeldach des ehemaligen Munitionsmagazins. |
Bildquelle | Online-Stadtplan der Stadt Zürich |
Text |
Bau eines
Munitionsmagazines in den Stadtwaldungen Adlisberg
Aus dem Briefwechsel der
Kriegsmaterialverwaltung (KMV) des eidgenössischen Militärdepartementes mit
dem Vorstand des Bauamtes I der Stadt Zürich, vom Mai 1957, entnehmen wir
folgende Hintergrundinformationen: Quelle: Schreiben der KMV
an den Vorstand des Bauamtes I der Stadt Zürich, datiert vom 4. Mai 1957 "Wie Sie aus der Zuschrift der
Kriegsmaterialverwaltung vom 4.5.1957 entnehmen können, steht das
vorgesehene Munitionsmagazin im Zusammenhang mit dem im Bau befindlichen
neuen Zeughaus in Binz, welches ursprünglich ebenfalls im Gebiete
Adlisberg-Hirslanderberg hätte erstellt werden sollen. Nun beschränkt sich
aber glücklicherweise die Gesuchstellerin auf den Bau eines
Munitionsmagazins. Wir sind zum Vorschlag der heutigen Lösung gekommen, weil
beim vorliegenden Standort praktisch kein Eingriff in den Waldbestand
notwendig ist (ehem. Holzlagerplatz). Quelle: Schreiben des Adjunkt Stadtforstamt Zürich an den Vorstand des Bauamtes I, datiert vom 10. Mai 1957 Der Stadtrat von Zürich genehmigte den zugehörigen Dienstbarkeitsvertrag am 25. Oktober 1957. Welcher am 19. Februar 1958 ebenfalls vom Direktor der Eidgenössischen Militärverwaltung gegengezeichnet wurde.
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Bildtext | Ungefähr so präsentierte sich während fast 50 Jahren das ehemalige Munitionsmagazin im Adlisberg. |
Bildquelle | Nicht massstabgetreue Skizze aus der Erinnerung gezeichnet. |
Jahr | Hausgeschichte | ||
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