Name |
Die Marktgasse |
benannt | 1527 | |
benannt nach |
Ehemaliger Markt bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Beim "Elsasser" (oberer Teil) befand sich der einstige Salzmarkt. | StrNr | 1331 | . |
Quelle | Kartei Stadtarchiv | |||
Kreis | 1 | |||
d3, N13 | ||||
Quartier(e) | Altstadt rechts der Limmat | PLZ | 8001 | |
Beginn bei | Limmatquai 62 | Quartier | Altstadt rechts d. L. | |
verläuft über | Quartier | |||
Ende bei | Stüssihofstatt | Quartier | Altstadt rechts d. L. | |
frühere Namen |
Fluchgasse | Jahr | ||
Zusatztext |
Die Marktgasse Der ehemalige Markt wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Beim "Elsasser" am oberen Teil der heutigen Marktgasse befand sich der einstige Salzmarkt.
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Bildtext | Die Situation in der Umgebung im Jahre 1793. | |||
Bildquelle | Ausschnitt Stadtplan von Ingenieur Müller aus dem Jahre 1793 | |||
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Bildtext | Die Marktgasse vom Limmatquai her betrachtet am 2.Januar 2004. | |||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
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Die Marktgasse vom Limmatquai aus, aufgenommen
beim Eindämmern. Aufnahme vom 19. Januar 1911. |
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Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
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Der Anfang der Marktgasse zwischen dem
Limmatquai Nr.58 und 62. Aufnahme vom 19. Januar 1911. |
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Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
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Bildtext | Nur noch die wunderschöne alte Werbung erinnert hier an den ehemaligen Standort der Fischhandlung Bianchi an der Marktgasse 3. Links davor befindet sich der Anfang der Schneggengasse in Richtung Stüssihofstatt. Aufnahme vom 19. Januar 1911. | |||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
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Bildtext | Majestätisch erhebt sich vor uns das Geschäftshaus Marktgasse 12, dem einstigen Standort der legendären Mal- und Zeichenbedarfsfirma Racher & Co. Links sehen wir den Beginn der Elsässergasse. Aufnahme vom 19. Januar 1911. | |||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
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Bildtext | Blick aus dem Ende der Krebsgasse zwischen der Münstergasse 25 und 27 auf das ehemalige Racher-Geschäftsgebäude an der Marktgasse 12, das heute ein Modegeschäft beherbergt. Aufnahme vom 28. Mai 2012. | |||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
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Blick zurück durch den Anfang der Elsässergasse in die
Marktgasse. Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009. |
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Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
Zusatztext |
Der geheime Tunnel unter
der Marktgasse Zugegeben die Überschrift ist ein wenig reisserisch, denn geheim ist der Tunnel unter der Marktgasse bei weitem nicht. Aber es wurde auch nicht viel darüber erzählt, daher entstanden im Laufe der Zeit auch etliche Gerüchte und Erzählungen. Der unterirdische Gang verbindet die beiden Liegenschaften Marktgasse Nr.14 (Hotel Goldenes Schwert) und Nr.17 (ehemals Hotel Rothus) und wurde erst anlässlich von Umbauarbeiten im Jahre 1952 durch den ehemaligen Hausbesitzer und Hotelier Emil Bäggli erstellt. Der Tunnel wurde einerseits für die Warenanlieferung und den Warenaustausch zwischen den beiden Liegenschaften genutzt, unter anderem auch für den Verschub von Weinfässern in das Hotel Rothus. Die Anlieferung konnte über das Leuenplätzli und von da aus über die Tiefgarage mit Autolift erfolgen. Da beide Hotelbetriebe dem gleichen Hotelier gehörten machte diese Einrichtung in der engen Altstadt sicherlich auch Sinn. Gemäss Zeitzeugen wurde der Tunnel aber auch von Mitarbeitern der Hotelbetriebe und vor allem von Mitarbeiterinnen und Künstlerinnen der dort einquartierten Variétés genutzt. Darf man den Erzählungen glauben, so verschwand schon mal die eine oder andere Tänzerin mit einem zahlungskräftigen Verehrer diskret über diesen Tunnel und kehrte ebenso ungesehen wieder dahin zurück. Der Tunnel besteht noch heute und könnte bestimmt noch heute die eine oder andere interessante Geschichte von früher erzählen.
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Zusatztext |
Die
ehemalige Fluchgasse Die heutige Marktgasse war in frühen Zeiten eine enge schmale nadelöhrartige Gasse durch die sehr viel Fuhrwerke und Kutschen und meist im schnellen Tempo verkehrten. Sie galt als die Zufahrtsstrecke in die Stadt Zürich und wurde somit auch von ausländischen Fuhrleuten genutzt. Nicht selten kam es schon damals zu Staus und Stockungen was die nicht zartbesaiteten Fuhrleute mit wilden Sprüchen und Flüchen quittierten. Daher nannte man die enge Gasse auch Fluchgasse. Eine alte Zürcher Sage, die mit dieser Namensgebung allerdings nichts zu tun hat, erzählt zudem folgendes zu dieser Gasse. Als das Haus zum Elsasser an der Marktgasse noch ein Wirtshaus war, sass dort ein vorwitziges Mägdelein und verspottete die vorbeiziehenden Pilger, was den Himmel erzürnte. Zur Strafe wurde es mitten in seinem lästerlichen Tun in Stein verwandelt und lächelte fortan während Jahrhunderten wortlos auf die Vorbeiziehenden. Der Fluch wurde erst gebannt und das Mägdelein erlöst, als das Haus im April 1778 abgerissen worden ist. Eine passende Sage, die aber nachweislich nicht zur Namensgebung beigetragen hat.
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Bildtext | Blick in die Marktgasse im Jahre 1908. | |||
Bildquelle | Zürcher Wochen-Chronik aus dem Jahre 1908 | |||
Zusatztext |
Strassen, Wege, Promenaden
(historische Meldungen) - Bekanntlich war die Marktgasse von jeher - und sie ist es wohl, trotz der neueren Verkehrsverhältnisse, heute noch - die begangenste Strasse Zürichs. Der Wagenverkehr zwar ist dort nun noch unbedeutend, während er bis tief in das letzte Jahrhundert hinein oft gefahrdrohenden Dimensionen annahm. In einer chronikartigen Zusammenstellung, die 1820 bei J.H. Erni herauskam, liest man folgendes: "Wir können nicht umhin, zu bemerken, wie wünschbar eine Erweiterung der für die Strenge der Passage so äusserst beengten Marktgasse sene. Wie dringend dieses Unternehmen schon vor vielen Jahren gewünscht worden, mag folgende, wenn auch nicht im modernsten Style abgefasste, doch gewiss gutgemeinte Bittschrift eines ehrlichen Bürgers bezeugen, welche vorlängst der ehevorigen hohen Obrigkeit wirklich eingereicht worden ist." "Gnädiger Herr Burgermeister! Hochgeachte, Wohledelgbohrne, Wohledelgestrenge, Beste, Ehren- und Rothveste, Fromme, Vornehme, Vorsichtige, Hoch- und Wohlweise, Insonders Hochgeehrte, Grossgünstige, Gnädige liebe Herren und Vätere! Die Höchst berühmte Gnaden und mildeste Gutthätigkeit Euer Wohlgeboren Herrn mit deren reichen Ausfluss und Ausguss Sie der göttlichen Majestät als Dero Ebenbilder und Stadthalterinn auf Erden, nachahmen und dadurch Ihr ruhmliches Lobgerücht durch das ganze Rund der Welt bekannt und eclatant machen, mehret den uns die feste und beste Hoffnung, es werden Wohlgeborene Herrn die Strahlen auch auf uns ihre getreue Burger werfen, die in aller Unterthänigkeit mit dieser Publikation vor Euch gnädige Herren und Väter erscheinen, in einer wichtigen Angelegenheit da wir eine ganze Nachbarschaft zusammen getreten und je einer dem andern seine Noth geklagt in was grosser Gefahr wir stehen, an der Marktgass wegen des engen Passes, was vor grausame Schwür und Flüch geschehen, ja fast Gott gelästert wird, dass einem alle Haar gen Berg stehen, auch an einem Donstag und Freytag wie auch in Herbstzeiten Leib- und Lebensgefahr ist, ingleichen auch Kaufmannsgüter, schwere Läst welche weite Gleis führen, sehr in Gefahr stehen wegen Enge des Passes und schlimmen Ranks, dass kein Mensch passieren kann, und Ihro Granden Hhrn. Burgermeister Fries als unser lieber Landesvater sich schon manichmal in ein Haus hat salvieren müssen, um der Gefahr zu entgehen, und nicht zweifelnde, es werde Hochderselbe mit Wahrheit Zeugnuss ablegen können, wie gefährlich es aussehe, indem die verkehrten Geisselstöck von den Fuhrleuten einer dem andern über den Kopf schlagt, dass das Blut in die Höhe springt und man's ohne Entsetzen nicht ansehen darf, und auch Anno 1726 eine ehrliche Bürgersfrau an dieser Gass ist verkarret worden, und Anno 1732 auch eine Dienstmagd an gleichem Ort von einem Güterwagen elendiglich zugerichtet und zwen Tag hernach im Spital gestorben, und seitdem schon viele Leuthe sind beschädigt worden, und auch den wenig Wochen da ein Trottbaum umgefallen, und wenn der liebe Gott nicht sonderlich gegaumet hätte, so wären wohl 20 Mann ums Leben gekommen, und etliche Tage hernach ist WHhr. Chorhr. Rahnen Töchterlein unter einen Wagen gekommen, und wenn es nicht durch Gottes Leitung von einem Diener wäre erretet worden, so hätte es elendiglich müssen ums Leben kommen. Und wenn an dieser Gass Feuer ausgehen sollte, welches der liebe Gott in Ganden vergaumen wolle, so wäre keine Rettung wegen der Enge der Krebsgass, also man in grosser Gefahr stehet. Und weilen WnGn. Hrn. ganz Landesväterlich die Wege und die Strassen auf dem Land in einen solchen Stand setzen lassen dass es loblich und ruhmlich ist, und dem Land ein grosses Ansehen macht, auch die frömden und einheimischen Fuhrleut mit besserem Nutzen und geschwinder fahren können und Gott und WnGn. Herren dafür danken, wir hingegen in der Stadt an der Marktgass die allerschlimmste Strass haben, da Leib- und Lebens-Gefahr vor Menschen und Vieh, und man diese Gass wohl eine Fluch-Gass nennen möchte, und wenn eine Nachbarschaft zu einem Fuhrmann sagt, er solle auch vorsichtig fahren, man zur Antwort bekommt mit wüsten Worten: Wenn dein Haus auf dem Land stühnde so müsste es fort wie meine fruchtbare Bäume, Aecker und Wiesen, und stühnde schon lange nicht mehr, und wäre eine rechte Strass, dass man besser fahren könnte; weilen wir also unser Gewüssen zu entladen nicht ermangeln wollen, Euch, Hoch- und vorermdeldte Gn. Herren, die viele Leibes- und Lebens-Gefahr in aller Unterthänigkeit vorzustellen, und selbige ersuchen und bitten, dass Sie gnädigest geruhen wollten, Rath zu finde, diese gefähliche Gass weg zu kaufen, um vielen Unglücks abzuhelfen und es auch unserer Stadt ein grosses Ansehen machen würde, wenn man von dem Elsasser das schöne Rathhaus und die Brugg sehen könnte, und weilen jetzt ein bequemer Anlass, dass den vielen Jahren nicht gewesen ist, indem eine loblich Ehren-Zunft zur Meisen eine schöne zierliche Zunft bekommt, und dero alte Zunft verkauft wird, so lebt man der Hoffnung, sie werde auch generos dissfalls gegen Mn.Gn.Herren sehn, und weilen man nicht zweifelt, es werde eine lobl. Ehren-Zunft zur Safran auch das ihrige bentragen, damit selbige auch einen rechten Eingang bekomme, um ihrer Ehren-Zunft ein mehreres Ansehen zu machen, da man ein gleiches erwartet von einem lobl. Direktorium Hilf und Hand zu bieten, auf freundliches Ansuchen einer ganzen Nachbarschaft, wir werden auch gegen Euch, Mn.Gn.Hrn. Dero hohe und ungezweifelte confiderirende Gnad niemalen ben uns vermoderne lassen, sondern in unser allerseits Gemüthe ein immerwährendes Denkmal gehorsamer Dankbarkeit aufrichten, und in Andacht mit unablässigem Seufzen zu Gott im Himmel richten, dass er Euch, Gn.Hrn. dieser hohen Assistenz und Hülfs-Leistung aus der Fülle seiner Gnaden mit stets ob Euch ruhendem Segen reichlich ersetzen, Dero höchst kluge Consilia und gerechte Regierung auf ungezählte Tage hin mit fortwährendem himmlischen Einfluss leiten und sie samtlich mit aller selbstauswählenden Glückseligkeit als mit einem Strom begiessen wolle. Euer unterthänigste Bürger"
Quelle: Zürcher Wochenchronik vom 7. Januar 1905
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