Planfeld

Auf den Namen Kirchenstrasse, dem ehemaligen Namen der heutigen Neumünsterstrasse, stiess ich im "Verzeichnis der Strassen & Häuser in der Gemeinde Riesbach von 1883". Auf einem Plan der Gemeinde Riesbach von 1872 findet sich sogar die Bezeichnung Kirchengasse. Die Umbenennung erfolgte im Hinblick auf die bevorstehende Eingemeindung Riesbachs zur Stadt Zürich per 1. Januar 1893.

Der Wegfall der Schanzen machte in den Aussengemeinden regeres Leben pulsieren, denn schon 1834 wurde die bisher nur 2,4 m breite Zelglistrasse, als nunmehriger Kirchenweg, zwischen der alten Landstrasse Riesbach (Zollikerstrasse) und der Forchstrasse Hirslanden auf 4,5 m erweitert. Freilich mussten solche Bauten zu dieser Zeit noch auf freiwilligem Wege erstellt werden. Eine per Zirkular angeordnete Beitragssammlung ergab zu diesem Zweck aus Riesbach 115; Hirslanden 94; Hottingen 1; Zürich 7 = Total 217 Kontribuenten, die zum Strassenbau Gl. 1,163.10 an baarem Geld, 58 1/4 Eimer Wein, 163 Brode, 491 Handarbeitstage und 52 Fuhrwerkstage in Aussicht stellten.

Im Laufe des Monats Februar 1835 wurde obige Zelglistrassenverbreiterung mit theilweiser Ausgleichung des Gefälles ausgeführt. Das hiezu benötigte Land wurde von den Anstössern unentgeltlich abgetreten. Die Baukosten betrugen 616 Gl., 17 Eimer und 15 Kopf Wein und 412 Brode, die aus oben erwähnten freiwilligen Beiträgen bestritten wurden. In Folge Kirchgemeindebeschluss vom 16. Juli 1865 wurde die Zelglistrasse (jetzt Kirchenstrasse genannt), neuerdings verbessert und an derselben vom Haupteingang der Kirche bis zur Forchstrasse auf 262,5 m Länge beidseitig 1,5 m breite Trottoirs mit granitenen Randsteinen hergestellt. Die auf Fr. 8776 veranschlagte Baute war im Juni 1866 vollendet.

Quelle: Chronik der Kirchgemeinde Neumünster, 1889