Name
Der Patumbah-Park
(Parkanlage)
 
benannt 1890 / 1891
benannt
nach
"Patumbah" malaiischer Ausdruck für "ersehntes Land". Benannt durch den ehemaligen Inhaber, den Riesbacher Kaufmann Karl Fürchtegott Grob. In Erinnerung an seine Geschäftszeit auf Sumatra. StrNr . .
Quelle .
Kreis 8

Planfeld

O16

Quartier(e) Riesbach PLZ 8008
   
   
Beginn bei Zollikerstrasse 128 Quartier Riesbach
verläuft über   Quartier  
Ende bei Mühlebachstrasse Quartier Riesbach
       
frühere
Namen
     
   
   
   
       
Zusatztext Der Name "Patumbah"

Die "Villa Patumbah" und der zugehörige "Patumbah Park" wurden durch den ehemaligen Besitzer Karl Fürchtegott Grob mit dem Namen "Patumbah" versehen. Der Ausdruck stammt aus dem malaiischen Sprachgebrauch und heisst übersetzt soviel wie "ersehntes Land". Dies als Erinnerung an seine langjährige Arbeit auf Sumatra, wo er auch sein Geld verdiente.

 

       
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Bildtext Der Zugang zum öffentlichen Teil der Parkanlage von der Zollikerstrasse 128 aus.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Der ehemalige Besitzer Karl Fürchtegott Grob

Als Teilhaber einer Tabakplantage auf Sumatra, kam der Riesbacher Kaufmann Karl Fürchtegott Grob-Zundel (1831-1893) zu einem grossen und unerwarteten Geldsegen. Nach 11 Jahren auf Sumatra zog es ihn in die alte Heimat zurück.

Mit einem Teil dieses Vermögens kaufte er nach seiner Rückkehr ein grosses Grundstück zwischen der Zollikerstrasse und der Mühlebachstrasse. Neben der ehemaligen Vorortsgemeinde Enge galt auch Riesbach noch als bevorzugter Wohnort betuchter Stadtzürcher.

Zwischen 1883 und 1885 liess er auf einem Teil des etwa 13'500m² grossen Areals ein Villengebäude mit Ökonomiegbäude erstellen. Für den Bau zeichneten die beiden Architekten Alfred Chiodera und Theophil Tschudy verantwortlich. Die dazugehörige und äusserst grosszügige, teils märchenhaft erscheinende Parkanlage wurde 1890/1891 erschaffen.

Doch leider konnte sich der fleissige Kaufmann Karl Fürchtegott Grob nicht mehr lange an seinem Park erfreuen. 1893 verstarb er an einer tropischen Krankheit, die er während seiner Zeit auf Sumatra aufgelesen hatte. Das Anwesen erbten seine Frau und die beiden gemeinsamen Töchter.

 

       
Zusatztext Der gesamte Park

Der Landschaftspark im englischen Stile wurde im Auftrage des Bauherrn in den Jahren 1890 bis 1891 erstellt durch den holländisch-belgischen Gartenarchitekten und Parkgestalter Evariste Mertens, der die Zürcher Gartenkultur des Fin-de-Siècle massgeblich prägte.

Doch nur kurze Zeit nach der Fertigstellung des neuen Heimes droht Ungemach. In unmittelbarer Nähe des Grundstückes sollten die Gleise der eben geplanten rechtsufrigen Nordostbahn gelegt werden und den Frieden im Park durch Lärm, Russ und Rauch stören.

Der gewiefte Kaufmann Grob-Zundel liess auf eigene Kosten die geplante Tunnelausfahrt verlängern und die geplanten Gleisanlagen bis zu seiner Grundstücksgrenze überdecken. Sämtliche Kosten übernahm der reiche Kaufmann und ihm Gegenzug übertrug man ihm das neu gewonnene Land über dem Bahntunnel.

Mit dieser Aktion wurde der heutige Riesbachtunnel bereits grösser als ursprünglich geplant. Und am 15. März 1894 konnte die Nordostbahn ihren fahrplanmässigen Betrieb in den rechtsufrigen Seegemeinden aufnehmen.

Zusammen mit der Villa wurde die gesamte Parkanlage 1911, nach dem Ableben des Bauherrn, von der Witwe Grob-Zundel und den beiden Töchtern dem Diakoniewerk Neumünster geschenkt.

1929 teilten die Diakonieschwestern den grossen Park in zwei Teile auf. Den heutigen privaten Teil verkauften Sie an eine Zürcher Familie und den heute öffentlichen Teil bewirtschafteten sie selber als Nutzgarten.

1977 als das Diakoniewerk die Villa abbrechen und durch einen Neubau ersetzten lassen wollte, konnte die Stadt Villa und den dazugehörigen (heute öffentlichen) Teil des Parks erwerben und retten.

 

       
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Bildtext Entwurf zur Erweiterung der Gartenanlage des Herrn K. Grob-Zundel - Villa Patumbah-Riesbach.
Bildquelle Originalzeichnung von E. Mertens von 1890
   
Zusatztext Der öffentliche Parkteil

Der kleinere Parkteil mit Villa kam 1977 in den Besitz der Stadt Zürich. Welche diesen Teil der ehemaligen Besitzerin, dem Diakoniewerk Neumünster, abkaufte. Die Diakonissen brauchten die Gartenanlage vor dieser Zeit nur als Nutzgarten. Der eigentliche und ursprüngliche Park schlummerte unter der wuchernden Vegetation.

Nach zähem Hin und Her konnte dieser Parkteil in den Jahren 1988 bis 1990 nach den Originalplänen von Evariste Mertens wieder hergestellt werden. Dieser Teil ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich.

 

       
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Bildtext Wunderschöne Statuen zieren der öffentlichen Teil des Patumba-Parks.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Hinterseite der Villa auf den Park am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Inmitten der Parkanlage stossen wir auf diese märchenhafte Gartenlaube. Aufgenommen am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Gartenlaube zurück auf den Parkteil und das Villengebäude am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick durch den Garten auf das Villengebäude am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Weg durch den Park in den unteren Teil in Richtung Ceresstrasse / Mühlebachstrasse.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick vom Eingang Mühlebachstrasse auf den Drahtzaun, der seit 80 Jahren die beiden Parkhälften voneinander trennt.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Hier endet derzeit der Parkweg für die Öffentlichkeit. Während dem die Wege im öffentlichen Teil sauber durch "Grün Zürich" gepflegt werden, hat im privaten Teil die Natur die Wege wieder zurück erobert und überwachsen lassen.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Direkt beim Eingang Mühlebachstrasse 167 liegt dieses idyllische Gartenhaus.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Rechterhand des Parkeingangs von der Mühlebachstrasse gelangen wir zum Aufstieg in den oberen Parkteil.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Wir verlassen den Park durch den Zugang an der Mühlebachstrasse bei strahlendem sonntäglichem Sonnenschein, aufgenommen am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Der private Parkteil

Seit 80 Jahren, also seit dem Landverkauf des nördlichen Teils durch das Diakoniewerk Neumünster an eine private Zürcher Familie im Jahre 1929, verläuft quer durch den Patumbah-Park im Zürcher Seefeld ein Zaun. Die Öffentlichkeit hatte noch nie Zutritt zum nördlichen Parkteil, denn dieser ist Privatbesitz.

Der private Teil hat seit 1929 keine grösseren Veränderungen erfahren, durfte aber während Jahren vom Botanischen Garten für Versuchspflanzungen genutzt werden. Ansonsten ruhte er grösstenteils in einem Dornröschenschlaf inmitten von Riesbach und diente als Landreserve.

 

       
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Bildtext Etwa auf Höhe der Zollikerstrasse 117 stossen wir auf dieses alte Parktor, dass die Zollikerstrasse vom derzeit privaten Parkteil abtrennt. Aufnahme vom 25. Jnauar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick durch das Gartentor auf ein altes Treibhaus. Ich mag mich erinnern, dass hier früher noch Schafe weideten.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick auf den 80jährigen Drahtzaun der den öffentlichen Teil vom privaten Teil abtrennt.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick durch den Drahtzaun auf den privaten Parkteil und die dahinterliegenden ehemaligen Gartenbauten.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick durch den Drahtzaun auf die ehemalige Gartenanlage von der Natur zurückerobert.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick durch den Drahtzaun auf den privaten Parkteil entlang der Mühlebachstrasse am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Zaun zwischen der Mühlebachstrasse und dem privaten Parkteil aufgenommen am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Das alte und zum privaten Park gehörende Gärtnerhaus an der Mühlebachstrasse 151,
aufgenommen am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Die Villa

Mit der Planung und Erstellung der Villa mit zugehörigem Ökonomiegebäude beauftragte der Bauherr die beiden Architekten Alfred Chiodera und Theophil Tschudy. Die Gebäude wurden im üppig-kolonialistischem Stile erbaut in den Jahre 1883 bis 1885.

Nach dem Ableben von Karl Fürchtegott Grob (1893) schenkten die Witwe und die beiden Töchter 1911 die Villa und den gesamten Park dem Diakoniewerk Neumünster, welches die Liegenschaft als Altersheim nutzte und 1929 den Park in zwei Teile trennte.

Eine neue Parzellengrenze zerschneidet bis heute die kunstvolle Parkanlage. 1977 erwarb die Stadt die Villa und den sie umgebenden Parkteil.

 

       
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Bildtext Blick im sonntäglichen Sonnenschein auf das märchenhafte Villengebäude am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick durch den Park auf die Rückseite der Villa am 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext
Die bewegte Geschichte vom "ersehnten Land"

1883-1885
Der Zürcher Geschäftsmann Carl Fürchtegott Grob-Zundel lässt im Seefeld von den Architekten Alfred Chiodera und Theophil Tschudy die Villa Patumbah bauen. Der aus einer einfachen Riesbacher Handwerkerfamilie stammende Kaufmann war auf Sumatra mit Tabakplantagen reich geworden. Er gibt seiner Villa den malaysischen Namen «Patumbah» – was auf Deutsch «ersehntes Land» bedeutet.

1890–1891
Für die Gestaltung des 13'000 Quadratmeter grossen Grundstücks beauftragt Grob-Zundel den holländisch-belgischen Gartenarchitekten Evariste Mertens, der die Zürcher Gartenkultur des Fin-de-Siècle massgeblich prägt.

1893
Das «ersehnte Land» um seine Villa Patumbah kann Grob-Zundel nur zwei Jahre lang geniessen. Er stirbt im Alter von 62 Jahren. 1911 Grob-Zundels Ehefrau und seine Tochter verschenken die Villa samt Park an das Diakoniewerk Neumünster. Die Villa Patumbah wird als Altersheim für Damen genutzt.

1929
Die Diakonissinnen teilen den Park in zwei Hälften und verkaufen den nördlichen, grösseren Parkteil an eine Zürcher Familie. Die neuen Besitzer verzichten auf eine Bebauung des Patumbahparkteils. Das Gelände dient als Landreserve, darf aber von der Öffentlichkeit nicht betreten werden.

1976
Das Diakoniewerk Neumünster will im südlichen Parkteil die Villa Patumbah abreissen und einen modernen Zweckbau errichten. Gegen das Projekt regt sich Widerstand von verschiedenen Seiten.

1977
Die Stadt kauft den südlichen Parkteil und stellt die Villa Patumbah unter Schutz. Private Investoren planen unterhalb der Villa ein modernes Altersheim.

1986
Eine Volksinitiative erwirkt die Umzonung der südlichen Parkhälfte in die Freihaltezone. Dieser Teil wird nach den Originalplänen von Mertens restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der grössere nördliche Teil bleibt als erschlossenes Bauland in Privatbesitz und weckt das Interesse verschiedener Immobilien-Investoren.

1990-1997
Juristische Versuche auch den privaten, nördlichen Teil des Parks vollumfänglich zu schützen, scheitern gleich zweimal: 1994 entscheidet das Verwaltungsgericht gegen eine Unterschutzstellung des Parks. Eine Beschwerde gegen diesen Entscheid, die beim Bundesgericht eingereicht wird, bleibt 1995 erfolglos.

1995
Um eine absehbare vollflächige Überbauung zu verhindern, wird die «Stiftung zur Erhaltung des Patumbah-Parkes», die heutige «Stiftung Patumbah» gegründet. Wichtigstes Anliegen: Beide Hälften des Parks sollen wiedervereinigt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

1997
fällt im Rekursverfahren die Ausdehnung der Freihaltezone auf den nördlichen Parkteil definitiv. Das Grundstück bleibt in der Wohnzone W2.

1999
Ein Mäzen verspricht eine Summe von 20 Millionen Franken, damit die Stiftung den Park und die Villa als Ganzes erwerben und renovieren kann. Erstmals besteht Hoffnung, dass beide Parkteile vereinigt werden und das «ersehnte Land» in seiner ursprünglichen Pracht wieder aufleben könnte.

2000
Der Zonenplan mit Bauzone W2 wird rechtsgültig. Obwohl der Verkauf der Villa und des privaten Parkteils an die Stiftung bereits notariell beglaubigt ist, zieht der Mäzen seine Zusage ohne Angabe von Gründen zurück. Der Traum vom ersehnten Land rückt wieder in weite Ferne.

2001
engagiert sich Lis Mijnssen. Sie ist bereit, die Eigentümerfamilie des nördlichen Parkteils auszuzahlen und verschafft damit der Stiftung Zeit für die weitere Suche nach Lösungen für den Park. Am unteren Rand des Parks – ausserhalb der ursprünglichen Parkanlage – möchte die Investorin einen Hammam (orientalisches Dampfbad) errichten.

2004
Nach mehrjährigem erfolglosem Ringen um eine finanzierbare Lösung veranlasst die Initiantin eine Studie, die eine tragfähige Lösung für eine Erhaltung des Parks mit einer massvollen Bebauung suchen soll. Die Stadt nimmt ihr Angebot an, die seit 1929 getrennten Parkteile zusammenzulegen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und verspricht, die Parkanlage
als Ganzes in Stand zu stellen und zu unterhalten.

2005
Das Projekt nimmt konkrete Formen an. Im Gesamtkonzept der Architekten Miller & Maranta und der Landschaftsarchitektin Jane Bihr-de Salis wird der zentrale Parkteil innerhalb des «Bretzelwegs» in seiner ursprünglichen Form erhalten. In der Randzone an der Mühlebachstrasse sollen mehrgeschossige Familienwohnungen, ein öffentlich zugänglicher Hammam mit einem Café für dessen Gäste sowie ein Basar mit Produkten aus dem Orient entstehen. Am oberen Rand des Parks engagiert sich die Firma Frutiger AG aus Thun. Auch
hier sind Wohnungen für Familien geplant. Das Bauprojekt nimmt Rücksicht auf Villa und Parkgelände und nutzt, gemessen an einer Arealüberbauung, nur einen Teil der maximal zulässigen baulichen Ausnutzung.

Juni 2006
Die Stadt Zürich tritt die Villa Patumbah an die «Stiftung Patumbah» ab. Im historischen Bau soll das neue Zentrum für Baukultur des Schweizer Heimatschutzes mit Cafeteria eingerichtet werden. Im Seefeld regt sich die Hoffnung, dass der einzigartige Park samt Villa wieder in seiner ganzen Pracht als Ganzes genutzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

August 2006
Eine Initiative mit dem Titel «Pro Patumbah-Park» wird lanciert. Die Stadt soll mit dieser Initiative angehalten werden, den Park der Villa in seiner Gesamtheit zu schützen und das Gelände der Freihaltezone zu unterstellen. Dies ungeachtet der Gerichtsurteile von 1994
und 1995 sowie des Umstandes, dass die Entschädigungssumme für die Stadt
hoch ausfallen würde.

7. September 2006
Stadtrat Martin Waser unterzeichnet die in den letzten Jahren mit Lis Mijnssen verhandelte Vereinbarung, welche die Wiedervereinigung und Öffnung der zentralen Parkkammer regelt.

27. September 2006
Die Initiantin und ihre PartnerInnen reichen das Baugesuch für ihr Projekt ein, das von Regierungsrat und Stadtrat sowie von der Denkmalpflege und von Grün Stadt Zürich unterstützt wird.

Januar 2007
Das Hochbauamt der Stadt Zürich erteilt dem Projekt die Baubewilligung.

Mai 2008
Ein Rekurs gegen die Baubewilligung aus dem Umfeld der Schweizerischen Gesellschaft für Gartenkultur (SGGK) und der Volksinitiative wird von der Baurekurskommission vollumfänglich abgewiesen.

Juni 2008
Der Zürcher Stadtrat empfiehlt, die Volksinitiative gegen das Bauprojekt aus Gründen der Rechtssicherheit und wegen hohen Entschädigungskosten abzulehnen.

Oktober 2008
Der Zürcher Gemeinderat lehnt die Volksinitiative mit 104 zu 5 Stimmen ab.

November 2008
Auch das Verwaltungsgericht lehnt den weitergezogenen Rekurs aus dem Umfeld der SGGK und der Volksinitiative vollumfänglich ab.

Februar 2009
Die Initiative „Pro Patumbah-Park“ kommt vors Volk.

Quelle: Medienmitteilung Projekt Patumbah-Park, Zürich

 

       
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Bildtext Modell des Projektes Patumba Park.
Bildquelle Pressebild Projekt Patumba Park, Zürich
   
Zusatztext Das Bauprojekt

Am Parkrand sind Familienwohnungen und ein öffentlich zugänglicher Hammam geplant, die sich als lockere Baustrukturen um den historischen mittleren Parkteil des Patumbah-Areals gruppieren. Für die Architektur der Bauten und ihre Eingliederung in das sensible Umfeld zeichnet das Architekturbüro Miller & Maranta verantwortlich.

Bei der Auswahl der künftigen Bewohner werden Familien bevorzugt, die hier leben, arbeiten und Steuern zahlen. Die verwilderte Parkanlage wird von der Landschaftsarchitektin Jane Bihrde Salis nach den Originalplänen von Evariste Mertens restauriert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.

Quelle: Medienmitteilung Projekt Patumbah-Park, Zürich

 

       
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Bildtext Der Situationsplan mit Legenden des Bauprojektes.
Bildquelle Pressebild Projekt Patumba Park, Zürich
   
Zusatztext Die Städtische Initiative "Pro Patumbah-Park"

Auf der nördlichen Hälfte des historischen Patumbah-Parks im Zürcher Seefeld ist eine
Überbauung mit Eigentumswohnungen und einem orientalischen Bad (Hamam) geplant. Die
Volksinitiative „Pro Patumbah-Park“, welche dieses Projekt bekämpft, wurde am Donnerstag,
den 30.11.2006 um 11:30 im Stadthaus eingereicht.

Die rund 5000 Unterschriften sind in lediglich zwei Monaten Sammelzeit zusammengekommen und das Soll von 3000 wurde deutlich übertroffen. Das Initiativkomitee stützte sich dabei nicht nur auf eigene Kräfte ab, sondern durfte auch auf die spontane Unterstützung von Personen aus der Bevölkerung zählen, welche autonom sammelten und einige Hundert Unterschriften beisteuerten.

Dies zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger Zürichs in zunehmendem Masse sensibilisiert sind und mitreden wollen, wenn Parks und Freiräume zur Diskussion stehen. Das trotz hoher Kosten positive Abstimmungsergebnis zum Leutschenpark bestätigt diesen Trend.

Das Initiativkomitee will dem Souverän die Möglichkeit geben, eine – aus Sicht des Komitees – unglückliche Entwicklung zu beurteilen, solange eine Umkehr noch möglich ist. Denn bei
näherer Betrachtung erweisen sich die von den Trägern des hoch gelobten Bauprojektes
abgegebenen Versprechen als Mogelpackung.

Da ist von „romantischer Stimmung“ als Inspirationsquelle die Rede und davon, die „grossartigen Räume der ursprünglichen Parklandschaft“ dank Vereinigung der zur Zeit getrennten Parkhälften wieder erlebbar zu machen. Tatsächlich müssen jedoch die Requisiten dieser Empfindungen, nämlich der imposante Baumbestand, fast gesamthaft den neuen Baukörpern weichen, wie aus den Baueingabeplänen ersichtlich ist.

Die künftige Szenerie wäre demnach eine andere: Parkbesucher – der Park soll ja öffentlich zugänglich sein – „flanieren“ unmittelbar vor den Balkonen der Eigentumswohnungen... Da werden absehbare Konflikte offensichtlich gleich eingeplant.

Grossen Wert legt das Initiativkomitee deshalb darauf, nicht etwa als „Bauverhinderer“ wahrgenommen zu werden, sondern vielmehr als Bewahrer von Freiraum-Qualitäten, welche die neue Überbauung niemals erreichen kann. Die Vertreter des Bauprojektes machen geltend, dass bei einem Erfolg der Initiative, d.h. bei einer Zuweisung des gesamten Parks zur Freihaltezone, hohe Entschädigungszahlungen der Stadt gegenüber den privaten Grundbesitzern des nördlichen Teils fällig werden.

Die dabei herumgebotenen Summen sind jedoch rein spekulativ, haben doch die vormaligen Eigentümer (Erben Carl J. Abegg) die zur Debatte stehende Parkhälfte den heutigen Besitzern für eine Summe von 12.5 Mio. verkauft, und zwar in der Meinung, mit diesem entgegen-kommenden Angebot Hand für eine gute Lösung von Park und Villa geboten zu haben...

Ausserdem wird stets behauptet, das Bundesgericht hätte mit seinem Entscheid vom 18.04.1995 die Schutzwürdigkeit des Objektes abschlägig beurteilt. Korrekt ist vielmehr, dass das Bundesgericht auf die staatsrechtliche Beschwerde des Zürcher Heimatschutzes aus formellen Gründen gar nicht eingetreten ist, mit anderen Worten, es hat sich weder zur Frage
der Schutzwürdigkeit, noch zum Wohnanteil geäussert.

Die Volksinitiative „Pro Patumbah-Park“ soll nun im Vorfeld der entsprechenden Abstimmung
dazu Gelegenheit bieten, eine öffentliche Debatte zu führen über die Hintergründe und Fakten
einer langen, langen Geschichte mit offenem Ausgang...

Quelle: Medienmitteilung Volksinitiative Pro Patumbah-Park, Zürich

 

       
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Bildtext Rund um sowie im Park selber sind anlässlich der Abstimmung vom 8. Februar 2009 Plakate der Gegner sowie der Befürworter der Initiative aufgestellt. Aufnahme vom 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Die Abstimmung vom 8. Februar 2009

Am 8. Februar 2009 sagten 74,4 % aller Wähler, bei total 216'324 Wahlberechtigten und einer Stimmbeteilung von 46,1 %, NEIN zur Initiative. Die Initiative wurde in allen Wahlkreisen mit der ziemlich identischen Prozentzahl verworfen.

 

       
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Bildtext Auf einer langen Strecke gehen wir an der Zollikerstrasse einem alten eisernen Gartenzaun entlang.
Er trennt die Strasse vom Patumbah-Park. Aufnahme vom 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Der Zahn der Zeit lässt seine Spuren auch auf dem langen Eisenzaun gut erkennen.
Aufnahme vom 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Lang lang ist her als noch vor Jahrzehnten dieses Tor Einlass zu den Herrschaften bot.
Aufnahme vom 25. Januar 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung  
Bildtext Beitrag in der Fernsehsendung "Schweiz aktuell" vom 21. Januar 2009 über den Patumbah-Park
und die Abstimmung vom 8. Februar 2009.
Bildquelle SF Schweizer Fernsehen, Schweiz Aktuell, Zürich
   
Zusatztext 8. Februar 2009: Initiative Pro Patumbah-Park abgelehnt

Der Stadtrat ist erfreut, dass die Stimmberechtigten der Empfehlung von Stadt- und Gemeinderat gefolgt sind und die Initiative «Pro Patumbah-Park» abgelehnt haben. Es ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung des privaten Wohnbaupro-jekts und der Öffnung des Parks.

Das Begehren der Volksinitiative vernachlässigte die rechtlichen und faktischen Gegebenheiten. Das Grundstück befindet sich in Privatbesitz und ist als Bauland ausgewiesen. Ein konkretes Überbauungsprojekt ist vom Stadtrat bereits bewilligt. Gegen diesen Entscheid ist jedoch noch eine Beschwerde beim Bundesgericht hängig. Die beiden Vorinstanzen, die Baurekurskommission des Kantons Zürich und das Zürcher Verwaltungsgericht, haben aber in dieser Sache den Rekurs und die Beschwerde klar abgewiesen.

Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, muss die Bauherrschaft den Entscheid des Bundesgerichts abwarten. Zusammen mit der Wohnüberbauung und dem Dampfbad, die an die Ränder des Grundstücks zu liegen kommen, wird der Mittelteil des Parks, der seit über 80 Jahren unzugänglich war, restauriert und für die Bevölkerung geöffnet. Die Stadt übernimmt die Pflege des Parks, der eine Oase der Ruhe für die Quartierbevölkerung werden soll.

Quelle: Medienmitteilung vom 9. Februar 2009, Stadtrat von Zürich

 

       
Abbildung
Bildtext Luftbild des Patumbah-Parks mit dem privaten Teil (links) und dem bereits öffentlichen Teil (rechts).
Bildquelle Medienbild, Stadt Zürich
   
Zusatztext 17. Juni 2009: Definitiv Grünes Licht für Projekt Patumbahpark

Jetzt hat auch das Bundesgericht die Rechtsgültigkeit des Bauprojektes Patumbahpark bestätigt. Die oberste juristische Instanz der Schweiz hat am 4. Juni 2009 einen Rekurs aus den Kreisen der ehemaligen Initiative „Pro Patumbah-Park“ in allen Punkten abgewiesen.

Die Eigentümerin des privaten Parkteils, Lis Mijnssen, ist erfreut, dass das Projekt vom Bundesgericht Grünes Licht erhalten hat: „Das langjährige Engagement hat sich gelohnt. Das Ziel – ein mit neuem Leben erfüllter Patumbahpark mit Hammam und Familienwohnungen – wird endlich realisierbar!“

Gegenwärtig arbeitet ihr Team intensiv an der Ausführungsplanung. Die ersten Arbeiten im Park sind für Herbst 2009 vorgesehen, damit der Baubeginn Anfang 2010 erfolgen kann. Die Fertigstellung ist auf Ende 2011 projektiert.

Die Zürcher Stimmbürger haben dem Gesamtprojekt Patumbahpark bereits Anfang Februar ihren Segen gegeben: Mit einer überwältigenden Mehrheit von knapp 75 Prozent haben sie die Initiative „Pro Patumbah-Park“ abgelehnt, welche das Projekt verhindern wollte.

Trotz dieser eindeutigen politischen Legitimation und den klaren Entscheiden der Baurekurskommission und des Verwaltungsgerichtes hatten die Gegner weiter versucht, das Projekt auf juristischem Weg zu stoppen. Nun hat das Bundesgericht als oberste Instanz diese Beschwerde vollumfänglich abgewiesen.

Quelle: Medienmitteilung vom 17. Juni 2009 Projekt Patumbah-Park

 

       
Links zum
Thema
«Patumbah – eine unendliche Geschichte?» (Aus der Zeitschrift "Grünzeit" der Stadt Zürich, 2006)
Abstimmungszeitung vom 8. Februar 2009
Volksinitiative Pro Patumbah-Park, Zürich (Initianten und Befürworter der Initiative)
Projekt Patumbah Park, Zürich (Initianten des Bauprojekts und Gegner der Initiative)
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