Name
Die Piazza Cella

 
benannt 2009
benannt
nach
Familienname "Cella".
Stellvertretend für viele andere italienische Einwanderer und ihre Familien sowie als Erinnerung an die reiche Geschichte der Immigration im Quartier.
StrNr 2428 10
Quelle StRB
Kreis 4

Planfeld

M 12/13

Quartier(e) Aussersihl PLZ 8004
   
   
Beginn bei Langstrasse 92 Quartier Aussersihl
verläuft über   Quartier  
Ende bei Dienerstrasse 40 Quartier Aussersihl
       
frühere
Namen
     
   
   
   
       
Zusatztext

Ettore Cella (1913-2004), Schauspieler und Regisseur

Den meisten Zeitgenossen dürfte vor allem der Sohn des Paares Erminia Cella und Enrico Dezza bekannt sein. Ettore Cella (1913-2004), ging in die Geschichte des Schweizer Films und Theaters als Schauspieler und Regisseur ein.  

Das Licht der Welt erblickte Ettore Cella in Zürich am 12. September 1913, er begann seine Ausbildung als Bühnenarbeiter an der Kunstgewerbeschule und besuchte später den Schauspielunterricht in diversen europäischen Städten, so auch Paris, Rom und München.

Ab seinem 28. Altersjahr (1941) arbeitete Ettore Cella bereits für das Zürcher Schauspielhaus und auch schon für den Radiosender in Zürich. Aber auch in Basel konnte man ihn in diversen Kabaretts antreffen, so unter anderem im bekannten Kabarett Resslirytti.

Das Schweizer Fernsehen entdeckte Ettore Cella im Jahre 1953, wo er bis 1978 tätig war. Selbstverständlich durfte der Schauspieler Cella auch nicht in den bekannten und legendären Kurth Früh Filmen fehlen. Mit seinem Wesen und seiner Art verlieh er den gespielten Personen immer einen ganz gewissen eigenen Charme.

So können wir noch heute sein schauspielerisches Talent und seine unverwechselbare Stimme bewundern, unter anderem in bekannten Filmen wie:

  • Wenn der Kuckuck ruft / Al canto del cucù (1941)
  • Bäckerei Zürrer (1957)
  • Café Odeon (1959)
  • Hinter den sieben Gleisen (1959)

Aber auch in moderneren Fernseh- und Filmproduktionen wie:

  • Em Lehme si Letscht (1977) (Letzter Arbeitstag des Postmitarbeiters Lehmann)
  • Sternenberg (2004) (wo Ettore Cella ganz kurz einen älteren Herrn spielte, neben Stephanie Glaser)

Der Kinostart des Films Sternenberg startete am 22. April 2004 in den Deutschschweizer Kinos. Am 1. Juli 2004 verstarb in der zürcherischen Gemeinde Brütten.

 

       
Abbildung
Bildtext Der Regisseur Ettore Cella im Jahre 1972.
Bildquelle © Schweizer Fernsehen SF, Medienstelle, Zürich (Medienbild)
   
Zusatztext

9. Januar 2008: Die Benennung «Piazza Cella»

Der Stadtrat hat heute dem Antrag der Strassenbenennungskommission zugestimmt und den neu gestalteten Platz an der Ecke Lang-/Dienerstrasse mit «Piazza Cella» benannt.

Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Platzes an der Ecke Lang-/Dienerstrasse und dem tragischen Tod des Türstehers Angelo trat die Quartierbevölkerung mit dem Wunsch an die Strassenbenennungskommission heran, den Platz «Piazza Angelo» oder «Angelo-Platz» zu nennen. Auch das Parlament richtete im Rahmen eines Postulats den gleichen Wunsch an die Kommission.  

Die Strassenbenennungskommission war gestützt auf diese Anträge gerne bereit, den Platz zu benennen, auch wenn eine Benennung von der Platzgrösse her nicht zwingend notwendig wäre. Hingegen sah sie von Anfang an von der Bezeichnung «Piazza Angelo» ab, erschien ihr doch das Wort «Engel» im übersetzten Sinn und ohne den Zusammenhang zum tragischen Tod des Türstehers Angelo als zu allgemein.

Die Mitglieder der Kommission sahen die Benennung als Zeichen für das Quartier mit seinem gesamten Charakter und nicht reduziert auf eine – wenn auch sehr tragische – Situation.

Mit dieser Begründung konnten sich auch die an der Aktion beteiligten Anwohnerinnen und Anwohner einverstanden erklären und wiesen darauf hin, dass es ihnen bei der Namensgebung nicht in erster Linie um die Einzelperson des Opfers, sondern um eine dreifache typologische Bezeichnung ging: einerseits «Engelsplatz» als Zeichen gegen die Gewalt, andererseits in italienischer Sprache zur Erinnerung an die reiche Geschichte der italienischen Immigration im Quartier und schliesslich an die hoffnungsvolle Tatsache, dass es nach den schweren Unruhen des Italienerkrawalls von 1896 nie mehr zu solchen ethnischen Auseinandersetzungen im Quartier gekommen ist.

Die italienische Einwanderung zu würdigen, entsprach auch den Mitgliedern der Strassenbenennungskommission. Der Platz wird «Piazza Cella» heissen. Erminia Cella (1888–1959) von Castelnuovo, Reggio Emiglia, führte von 1935-1952 das Restaurant Cooperativo an der Militärstrasse 36 gemeinsam mit ihrem Mann Enrico Dezza – einem der Gründer des Restaurants. Erminia war die gute Seele des Cooperativo, das 1905 an der Zwinglistrasse gegründet wurde und 1912 an die Militärstrasse 36 zog.

Das Restaurant Cooperativo war Treffpunkt der antifaschistischen italienischen Emigration und diente als Anlaufstelle für Flüchtlinge und Emigranten in schwierigen Zeiten. Ab 1970 an der Werdstrasse, eröffnete das Lokal 2008 neu an der St. Jakob-Strasse. Der Sohn des Paars, Ettore Cella (1913-2004), ging in die Geschichte des Schweizer Films und Theaters als Schauspieler und Regisseur ein.  

Der Stadtrat freut sich, mit der «Piazza Cella» eine Familie ehren zu können, die stellvertretend für viele andere an die reiche Geschichte der Immigration im Quartier erinnert. Eine Tradition und Kultur, die dieses Gebiet früh und stark mitgeprägt hat, wovon unter anderem die Architektur verschiedener Gebäude zeugt. Der Platz wird am 9. März 2009, 11.00 Uhr offiziell eingeweiht.

Quelle: Medienmitteilung der Stadt Zürich vom 9. Januar 2009

 

       
Links zum
Thema
Ettore Cella ist gestorben - Tagesschau vom 2. Juli 2004
Filmtrailer Sternenberg (2004)
 
 
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