Name
Die Preyergasse
 
benannt 1548
benannt
nach
Alter zürichdeutscher Ausdruck "Preyer".
"Preyer" entspricht dem heutigen "Prediger".
StrNr 1554 .
Quelle Kartei Stadtarchiv
Kreis 1

Planfeld

d2

Quartier(e) Altstadt rechts der Limmat PLZ 8001
   
   
Beginn bei Limmatquai 62 Quartier Altstadt rechts d. L.
verläuft über   Quartier  
Ende bei Zähringerplatz Quartier Altstadt rechts d. L.
       
frühere
Namen
Küllengasse Jahr um 1314 sicher bis 1432
Hadergasse ab 1418
kleines Predigergässli um 1461
Breygergässli um 1548
Untere Baader Gasse  (Teilstück Limmatquai - Niederdorfstrasse) um 1793 (Quelle: Müllerplan)
1000 Seelen Gässlein (Teilstück Niederdorfstrasse - Zähringerplatz) um 1793 (Quelle: Müllerplan)
Gässli beim Assenwagen . (Quelle: Wochenchronik)
untere Kornhausgasse . (Quelle: Wochenchronik)
Preiergasse 1865 (Quelle: Vögelin)
       
Zusatztext Die Preyergasse

Alter zürichdeutscher Ausdruck "Preyer" und entspricht dem heutigen Wort "Prediger". Die Preyergasse steht im Zusammenhang mit dem Prediger- oder DominikanerklosterPredigergasse.

 

       
Abbildung
Bildtext Blick von der Schipfe auf's Limmatquai, von links Nr.94 und Nr.92 dazwischen der
Anfang der Preyergasse. Aufnahme vom 27. Dezember 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Verkehrsunfall an der Ecke Limmatquai - Preyergasse vor dem Mosse-Haus am 4. Januar 1932.
Bildquelle Bilder des Erkennungsdienstes der Stadtpolizei Zürich im Stadtarchiv Zürich - © Stadtarchiv Zürich
Die Verwendung dieses Bildes erfolgt mit der freundlichen Bewilligung des Stadtarchivs vom 3.8.2010.
Jegliche Weiternutzung und Weitergabe ohne Genehmigung des Stadtarchivs ist untersagt.
   
Abbildung
Bildtext Der Anfang der Preyergasse am Limmatquai zwischen den Haus-Nr. 94 und 92.
Aufnahme vom 22. Mai 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Zwischen der Niederdorfstrasse 21 und 25 blicken wir in den Anfangsteil der Preyergasse mit Nr.6 und 8.
Aufnahme vom 26. Dezember 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Hier an der Preyergasse 13 ereignet sich am 23. März 1927 ein Mord und ein Selbstmord.
Bildquelle Bilder des Erkennungsdienstes der Stadtpolizei Zürich im Stadtarchiv Zürich - © Stadtarchiv Zürich
Die Verwendung dieses Bildes erfolgt mit der freundlichen Bewilligung des Stadtarchivs vom 3.8.2010.
Jegliche Weiternutzung und Weitergabe ohne Genehmigung des Stadtarchivs ist untersagt.
   
Abbildung
Bildtext Grossbrand an der Preyergasse 16 am 2. Oktober 1938.
Bildquelle Bilder des Erkennungsdienstes der Stadtpolizei Zürich im Stadtarchiv Zürich - © Stadtarchiv Zürich
Die Verwendung dieses Bildes erfolgt mit der freundlichen Bewilligung des Stadtarchivs vom 3.8.2010.
Jegliche Weiternutzung und Weitergabe ohne Genehmigung des Stadtarchivs ist untersagt.
   
Abbildung
Bildtext Grossbrand an der Preyergasse 16 am 2. Oktober 1938.
Die engen Gässchen mit den nahen Häusern dürften der Albtraum jedes Feuerwehrmannes sein.
Bildquelle Bilder des Erkennungsdienstes der Stadtpolizei Zürich im Stadtarchiv Zürich - © Stadtarchiv Zürich
Die Verwendung dieses Bildes erfolgt mit der freundlichen Bewilligung des Stadtarchivs vom 3.8.2010.
Jegliche Weiternutzung und Weitergabe ohne Genehmigung des Stadtarchivs ist untersagt.
   
Zusatztext Als die Preyergasse noch Preiergasse hiess

Das untere Gassenbild versetzt uns in den untern Teil der Altstadt, ins Niederdorf, es ist die "Preiergasse", die es darstellt. Eng und schattig, ja sogar etwas muffig-düster sind sind die Nebengassen, die links und rechts in die Niederdorfstrasse einmünden, und sie entbehren beinahe alle jeglichen malerischen Aspekts.

Eine derselben aber hat nun unerwarteterweise einen ganz hübschen Hintergrund gewonnen. Wenn wir von der Bahnhofbrücke der Limmat entlang aufwärtsgehen und oberhalb des obern Mühlestegs linkshin in die zweite Gasse hineinschauen, so erhebt sich vor unserem Blicke, die düstern Häuser hoch überragend, der elegante, neue Turm der Predigerkirche, mit seinem leicht emporstrebenden Spitzhelm und den Erkern an den Mauergiebeln.

Sie bildet, im Kontrast zu dem schmucklosen und winkligen Gemäuer stehend, mit diesen ein recht hübsches Stadtbild. Die Leute dort unten müssen an dem neuen Turm, der ihre Gasse so wohl ansteht, eine rechte Freude haben, besonders wenn am Samstagabend oder in der Sonntagsfrühe das volle Geläute von der Höhe desselben zu ihnen herabtönt und feierliche Stimmung weckt.

Die Preiergasse trägt nach Vögelin diesen ihren Namen seit erst seit 1865. In den frühesten Zeiten hiess sie nach den im Niederdorf gelegenen ersten Kornhaus die untere Kornhausgasse, dann, als das Kornhaus auf den Weinplatz verlegt wurde, die Badergasse,  das Gässli beim Assenwagen und auch das Tausenseelengässli oder die Untere Badergasse.

Es seien auch hier die Häusernamen der Preiergasse aufgeführt: Wolfseck, Grünenberg, Rechberg, Engel, Weissgerme, Nepper, St. Urban, Mausöhrli, Mausfalle, Hellebarde, Sattel, Neuegg, Badstube, drei Sternen, Rebmesser, zu den drei Karpfen, Rehböckli, Schwarzer Löwe, Irrgarten, kleiner Sonnenberg.

Quelle: Zürcher Wochen-Chronik vom 28. März 1903

 

       
Abbildung
Bildtext Die Preiergasse, heute Preyergasse geschrieben, im Niederdorf
Bildquelle Zürcher Wochen-Chronik aus dem Jahre 1903
       
Zusatztext Die ehemalige Küllengasse und Hadergasse

Die mittelalterlichen Bezeichnungen "Küllengasse" und "Hadergasse" fand ich in der Schrift "Die Strassennamen der Stadt Zürich im Mittelalter", von Oscar Walser herausgegeben 1959. Wobei auch ihm keine Bedeutung des Namens "Küllengasse" bekannt ist.

Bei der Hadergasse finden wir heute auch keine eindeutige Herleitung. Das Wort "Hader" könnte für einen lang andauernden Streit stehen (der Hader) aber auch als "Hadern" für Lumpen, abgetragene Kleidungsstücke. Noch heute kennen wir den Begriff "Haderlump", ursprünglich hatte er die Tätigkeit des Lumpensammlers umschrieben. Die so gesammelten Stofffetzen wurden dann den Papierfabriken zur Herstellung von Papier verkauft. Aber auch hierfür finden wir keine belegenden Ereignisse.

Das uns gebräuchliche Wort "Hader" stammt übrigens aus dem althochdeutschen "hadara" und steht für "Schafspelz". Aber auch mit dieser Anmerkung lässt sich uns kein Sinn bei der Namensgebung finden.

 

       
Zusatztext Das 1000 Seelen Gässlein und die untere Baader-Gasse

Auf dem Müllerschen Stadtplan aus dem Jahre 1793 finden wir für die heutige Preyergasse noch die beiden Bezeichnungen "1000 Seelen Gässlein", für den Teil zwischen der Niederdorfstrasse und dem Zähringerplatz und die "untere Baader Gasse", für das Stück zwischen Limmatquai und Niederdorfstrasse.

Das "1000 Seelen Gässli" verband die Hauptstrasse im Niederdorf, die heutige Niederdorfstrasse, nicht nur mit dem damaligen Krankenhaus dem sogenannten "Prediger-Spital", sondern auch mit den Prediger- und Spithal-Kirchhöfen (Friedhöfe) wo sinnbildlich die Seelen zur Ruhe kommen.

Der Begriff "untere Baader-Gasse" nimmt Bezug auf die ehemaligen öffentlichen Badstuben, die sich seit dem 15. Jahrhundert in dieser Gegend befanden.

 

       
Abbildung
Bildtext Die unmittelbare Umgebung rund um die Predigerkirche im Jahre 1793.
Fett geschrieben sind die noch heute verwendeten und gebräuchlichen Strassenbezeichnungen.
Bildquelle Ausschnitt aus dem Stadtplan von Ingenieur Müller aus dem Jahre 1793.
   
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