Name |
Der Räuberweg |
benannt | 1997 | |
benannt nach |
Frei gewählter Name,
so gemäss dem Buch "Die Strassennamen der Stadt Zürich", eines Waldweges durch den Hönggerberg.
Der Name nimmt Bezug auf das Räuberduo Deubelbeiss und Schürmann, welches hier 1951 ein Waffenversteckt angelegt hatte. |
StrNr | 1573 | 2057 |
Quelle | StRB | |||
Kreis | 10 | |||
F4-G5 | ||||
Quartier(e) | Höngg | PLZ | Waldweg | |
Beginn bei | Sonderistrasse | Quartier | Höngg | |
verläuft über | Quartier | |||
Ende bei | Martinsrütistrasse | Quartier | Höngg | |
frühere Namen |
Jahr | |||
Zusatztext |
Der Räuberweg Gemäss dem Buch "Die Strassennamen der Stadt Zürich" handelt es sich beim Namen dieses Waldweges durch den Hönggerberg um einen frei gewählten Namen. Ob sich der Namengeber so den typischen Wald vorstellt, in dem die Räuber hausen? Oder ist dieses Waldstück bei Pfadfindern und anderen Jugendgruppen besonders beliebt um hier Räuberspiele und Gaunerübungen zu veranstalten ? Den Spekulationen sind keine Grenzen gesetzt. Doch mittlerweile wissen wir, dass es doch einen näheren Bezug zu diesem Räuberweg gegeben hat.
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Die Räuber gab es wirklich Einen interessanten Hinweis zum angeblich frei gewählten Strassennamen "Räuberweg" konnte ich dem Tages-Anzeiger vom 17. Oktober 2009 entnehmen. In diesem Artikel erklärt der für den Hönggerwald zuständige Revierförster und ehemalige Stadtförster Hans Nikles aus Seebach, dass der Weg wirklich Bezug nimmt auf die ehemaligen Räuber Ernst Deubelbeiss und Kurt Schürmann. Bei Weg- und Strassenbenennungen in seinem Waldgebiet sei er ab und zu um Rat gefragt worden, wenn die Strassenbenennungskommission einen Bezug nehmenden Namen suchte. Herr Nikles erinnerte sich dann an ein Verbrechen, welches in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni 1951 begangen worden ist. Die Täter Ernst Deubelbeiss und Kurt Schürmann brachen zu dieser Zeit in ein Armee-Munitionslager auf dem Hönggerberg ein und erbeuteten nebst 15 Maschinenpistolen des Typs Hispano Suiza" rund 9600 Schuss Munition. Dieses erbeutete Diebesgut legten sie in eine vergrabene Tonne hier am Hönggerberg, an dem der Weg heute vorbeiführt. Und tatsächlich, recherchiert man auch in anderen Quellen weiter findet man immer mehr zusätzliche Angaben zu diesem Verbrechen, dass im Juni 1951 erst seinen Anfang nahm. Am Abend des 4. Dezember 1951 wollte das Räuberduo die Privatbank Winterstein in Zürich ausrauben. Zu diesem Zweck entführten sie kurzerhand den dort angestellten Bankier Armin Bannwart vor seinem Hause. Dies in der Meinung, dass er die Bank- und Tresorschlüssel bei sich hätte. Da dies nicht der Fall war ermordeten die Gangster den Bankier auf brutalste Art und Weise in einem Waldstück ausserhalb von Zürich. Erneutes Aufsehen erlangten die beiden Täter bereits wieder in der Nacht vom 24. auf den 25. Januar 1952, als sie beim Einbruch in die aargauische Poststelle Reinach resp. beim Versuch den Tresor aufzuschweissen von der Polizei überrascht worden sind. Den Überlieferungen nach sei es zum wohl grössten Schusswechsel in der Schweizer Kriminalgeschichte gekommen, bei der 108 Projektile gezählt worden sind. Die Flucht gelang, aber nicht für lange Zeit sondern nur für zwei Wochen. Die Fahndungsaufrufe wurden permanent durch das Radio ausgestrahlt und von den Zuhörern spannend mitverfolgt. Auch dies, in diesem Ausmasse ein Novum in der Kriminalgeschichte der Schweiz. Die Täter konnten gefasst werden und wurden Beide am 18. Februar 1953 zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verurteilt. Nach 25 verbüssten Haftjahren wurde am 1. Juli 1978 der Haupttäter Ernst Deubelbeiss in die Freiheit entlassen. Bis zu seinem Tode am 7. Januar 2005 lebte er fortan unter seinem neuen Namen "Ernst Schmid" am Stadtrand von Zürich. Sein ehemaliger Kompagnon Kurt Schürmann, der acht Jahre vor Deubelbeiss entlassen wurde, verstarb im Jahre 2006. Diese begangenen brutalen Verbrechen prägten die Kriminalgeschichte der Schweiz sehr stark. Im Jahre 2007 erschien dazu im
Orell Füssli Verlag Zürich das von Herrn Willi Wottreng verfasste Buch "Deubelbeiss
& Co - Wie ein Gangsterduo die Schweiz in Schrecken versetzte"
(ISBN 978-3-280-06095-7).
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Abbildung |
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Bildtext | Umschlag des 232seitigen und 2007 erschienenen Buches von Willi Wottreng "Deubelbeiss & Co" | |||
Bildquelle | Orell Füssli Verlag, Zürich | |||
Links zum Thema |
«Deubelbeiss & Co.» – die Geschichte des legendärsten Gangsterduos der Schweiz (Beitrag Kulturplatz SF; 2007) | |||
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