Name
Die Spiegelgasse
 
benannt 1880
benannt
nach
Hausname "zum Spiegel".
Name
der Liegenschaft an der Spiegelgasse 2.
StrNr 1891 39
Quelle StRB
Kreis 1

Planfeld

O 13

Quartier(e) Altstadt rechts der Limmat PLZ 8001
   
   
Beginn bei Münstergasse 26 Quartier Altstadt rechts d. L.
verläuft über   Quartier  
Ende bei Neumarkt 2 Quartier Altstadt rechts d. L.
       
frühere
Namen
Steingasse (Altstadt rechts der Limmat) Jahr vor 1880
   
   
   
       
Zusatztext Die Spiegelgasse

 

       
Abbildung
Bildtext Zwischen der Münstergasse 24 und 26 blicken wir hier in den Anfang der Spiegelgasse.
Aufnahme vom 28. Mai 2012.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Die ehemalige Steingasse - Eine Wanderung durch das alte Zürich im Jahr 1504

"Als wir jetzt durch die Steingasse heraus kamen, zeigte uns Junker Reust das Haus, da der Schultheiß Ulrich von Lommos (Lomis) gewohnt, welcher im Kriege gegen die Eidgenossen der Züricher Hauptmann auf dem Etzel gewesen, und im Streit an der Sil nebst dem Burgermeister Stüßi umgekommen. Auf rechter Seite dann, etwas weiter aufwärts, ist "der Elenden Herberge" oder der Spital für die fremden, zum heiligen Grabe oder nach Rom fahrenden, Pilger. Sie besteht aus zwey Häusern ungleicher Größe, die durch ein Zwischengebäu mit einander verbunden sind, und hat unten im größern Hause auch eine Kapelle mit drey Altären. Wir sahen aber auf unserm Wege diese Herberge nur von hinten. Zu oberst an der Gasse, da, wo der Weg unter den obern Zäunen herauf führt, steht abermals ein Ritterthurm und Haus, genannt der Escherthurm, weil eben der Ritter Götz Escher, dessen Begräbniß wir in der Kirche zu den Barfüssen besehen, denselben von den Gawertschen erkauft und selbst bewohnt hatte, und in dessen Besitz jetzo noch seine Nachkommen sind. Von da gingen wir durch das enge Gäßlein zu linker Seite, Nadelgasse genannt, nidwärts bis an die vordere Münstergasse; und stand ich da unversehens bey dem Thurm oben an der Schäfflinsgasse, über welchen mir mein Wegweiser eigentliche Auskunft versprochen hatte, als wir am Wasser aufwärts gingen."

Quelle: Salomon Vögelin (1829): "Das alte Zürich, historisch-topographisch dargestellt - oder eine Wanderung durch dasselbe im Jahr 1504":

 

       
Abbildung
Bildtext Von der Münstergasse her kommend blicken wir in die Spiegelgasse. Rechts die Häuser der Napfgasse
und der Napfbrunnen. Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Der 1942 restaurierte Lamparterturm bildet mit der Hausnummer 26 zugleich das Ende der oberen Zäune. Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Blick von der Spiegelgasse links auf die Häuser der Napfgasse und dem Brunnen. Rechterhand
gelangen wir durch die Spiegelgasse in die Münstergasse. Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext An der Spiegelgasse 13 / Napfgasse endet hier die obere Zäune.
Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Blick durch die Spiegelgasse und den dahinter befindlichen Grimmenturm.
Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Blick in einen schönen Hinterhof
Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Hier verläuft entlang der Spiegelgasse linkerhand die Leuengasse.
Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Das Ende der Leuengasse befindet sich hier bei der linkerhand verlaufenden Spiegelgasse.
Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Weiter geht es durch die Spiegelgasse in Richtung Neumarkt.
Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Zwischen Neumarkt 4 und 2, links vom Brunnen, endet die Spiegelgasse am Neumarkt.
Aufnahme vom Ostersonntag, 12. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Die ehemalige Bäckerei Hegetschweiler an der Spiegelgasse

Vor vielen Jahrzehnten befand sich an der Spiegelgasse 5 noch die Bäckerei Hegetschweiler. Hier wuchs der junge Emil Hegetschweiler auf, der uns erst mit seinen "Makrönli" und Erdbeertörtchen später dann mit seinem schauspielerischem Talent als "Hegi" erfreute.

 

       
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Bildtext Emil Hegetschweiler liebte seine Rolle als Bäcker Zürrer. Sie war ihm auf den Leib geschrieben.
Der Kinotrailer erklärt mit einer Kurzbiografie, weshalb.
Bildquelle Videoportal Schweizer Fernsehen SF
   
Zusatztext Emil Hegetschweiler "Hegi" (1887-1959)
Schauspieler und Volksdarsteller

Emil Johann Hegetschweiler wurde am 15. Oktober 1887 in Zürich als Sohn eines Zuckerbäckers geboren. Folglich erlernte auch er das Handwerk des Konditors und schon früh erkannte er auch sein Interesse an der Schauspielerei. Seine Eltern waren Emil Rudolf und Barbara Lina Hegetschweiler-Ottiker. Nach einer Lehre in der Konditorei des Vaters an der Spiegelgasse debütierte Hegetschweiler 1907 als Laienschauspieler im Dramatischen Verein Zürich.

1917 übernahm er den elterlichen Betrieb und konnte diesem 1927 die Konditorei und den Tearoom Helmhaus als Filiale angliedern. Hier im Tearoom Helmhaus kehrten vermehrt junge Künstler und es entwickelte sich auch zu einem Künstlertreffpunkt, wo übrigens auch 1934 das legendäre Cabaret Cornichon gegründet wurde, wo unser "Hegi" ebenfalls als Gründer, Texter und Darsteller mit dabei war. Seinen ursprünglich erlernten Beruf des Konditors gab er 1939 auf.

Aber auch im Stadttheater, im Schauspielhaus, in Filmen und im Radio traf man auf "Hegi". Das eigene Hegi-Theater leitete er selber in den Jahren 1946-1947. Im Jahre 1959 wurde ihm für sein Schaffen der Filmpreis der Stadt Zürich zugesprochen. Zu seinen bekanntesten und unvergesslich gebliebenen Rollen zählen sicherlich

  • 1938  als Coiffeur Wiederkehr in "Füsilier Wipf"
  • 1947  als Pfleger Orderly in "Matto regiert"
  • 1954  als Glunggenbauer Joggeli in "Ueli der Knecht"
  • 1955  als Glunggenbauer Joggeli in "Ueli der Pächter"
  • 1955  als Herr Häberli im "Polizischt Wäckerli"
  • 1956  als Sattler Rüttimann in der "Oberstadtgass"
  • 1957  als Toni's Vater im "Taxichaffeur Bänz"
  • 1957  seine Paraderolle als Bäcker Zürrer in "Bäckerei Zürrer"
  • 1959  seine letzte Rolle im Film "Café Odeon"

Wer Emil Hegetschweiler liebte und kannte weiss, dass diese Liste nicht vollständig ist und nur einen Bruchteil des Schaffens unseres "Hegis" aufzeigen kann. Da es in Zürich bis dato keine Strasse zu Ehren dieses grossartigen Volksschauspielers gibt, erlaubte ich mir diese kleine Hommage in der Spiegelgasse zu verstecken, dort wo Emil Hegetschweilers Anfang zu finden ist. Gemäss dem Telefonbuch von 1953 war Emil Hegetschweiler an der Hofstrasse 108 wohnhaft gewesen.

 

       
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Bildtext Mitenand gahts besser! Ein Kurzfilm mit Emil Hegetschweiler und Heinrich Gretler, mit einer Thematik die man sich besonders in unserer heutigen Zeit wieder einmal zu Herzen nehmen sollte.
Bildquelle Videoportal Schweizer Fernsehen SF
   
Zusatztext Der Abschied von Emil Hegetschweiler

Kurz vor seinem Tode war es dem beliebten Schauspieler 1959 noch vergönnt den Filmpreis der Stadt Zürich für sein filmisches Schaffen entgegen zu nehmen mit den Worten: "Und die bis jetzt liebste Rolle ist für mich der Bäcker Zürrer im Film "Bäckerei Zürrer" gsi".

Am 1. Oktober 1959 verstarb Emil Hegetschweiler in Zürich. Sein Nachlass liegt verwahrt in 57 Archivschachteln auf einer Länge von 5,7 Metern im Stadtarchiv Zürich. Seine liebevolle Art als Mensch und seine schauspielerischen Rollen jedoch bleiben unvergesslich in unseren Herzen.

Am 6. Oktober 1959 nahm die Schweiz von Emil Hegetschweiler Abschied. Alle seine Schriftsteller, Bühnenkollegen und viele Bewunderer fanden nahmen am Abschiedsgottesdienst teil. Ein Rückblick auf das Leben «Hegis», wie ihn seine Freunde nannten.

 

       
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Bildtext Abschied von Emil Hegetschweiler - Rückblick vom 16. Oktober 1959.
Bildquelle Videoportal Schweizer Fernsehen SF
   
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