Objekt / Adresse |
Das ehemalige Grendeltor Utoquai auf Höhe 2a |
erbaut | Kurz nach Mitte 15. Jh. | ||
Hausname | Grendeltor / Grendel / Grendelhütte / Seetor | Abbruch | 1836 | ||
Quartier(e) | Altstadt rechts der Limmat | Stadtkreis | 1 | PLZ | 8001 |
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Die nähere Umgebung des Wellenbergturmes, des
Grendeltores und dem Palisadenzaun im See. Detailansicht aus dem Murerplan von 1576. |
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Bildquelle | Ausschnitt aus der Holzschnitt-Planvedute der Stadt Zürich von Jos Murer von 1576 | ||
Text |
Das ehemalige Grendeltor als Teil der dritten, rechtsufrigen Stadtbefestigung Das ehemalige Grendeltor war Teil der dritten rechtsufrigen Befestigungsbauten der Stadt Zürich und befand sich in der Limmat vor dem alten Platz und dem Anfang der Kruggasse. Heute würde sich der Standort der ehemaligen Grendelhütte auf dem Festland befinden, nämlich mitten im Anfang des heutigen Utoquais auf der Höhe zwischen Utoquai 2a (Bootsstation) und dem Limmatquai 6, also unmittelbar im Utoquai hinter dem Gebäude des ehemaligen Grand-Hotel Bellevue. Also ganz in der Nähe des heutigen Bellevueplatzes stand in der Limmat, nahe am rechten Ufer, das Grendeltor oder kurz "Grendel" genannt. Es war sozusagen das achte Stadttor und zugleich das Einzige im Wasser. Es befand sich an der damaligen Übergangsstelle vom Zürichsee in die Limmat und seine Besatzung kontrollierte den Verkehr auf dem Wasserwege von und in die Stadt. Das alte Zürich war seinerzeit noch mit einer Ringmauer umgeben. Schlag sechs Uhr morgens liess der Grendelwart von seiner Wohnung aus den mit Stacheln bewehrten Sperrbalken, der an einer langen Kette hing , durch die Strömung öffnen. Bei Torschluss am Abend kettete er diesen Balken wieder in die Durchfahrt. Der Grendelwart wachte tagsüber wer per Schiff in die Stadt einfahren wollte. Zugleich war er zuständig um bei den Einreisenden den Stadtzoll einzuheben. Der Einfachkeitshalber liess der Grendelwart dazu ein Kesselchen an einem Seil hinab so, dass die Einreisenden Ihren Tribut in das Gefäss legen konnten. Anschliessend wurde das Behältnis in die Stube des Grendelwartes hinaufgezogen. Sehr wahrscheinlich wurde das Grendeltor ums Jahr 1445 oder spätestens kurz nach der Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut. Links neben dem schönen Spitzbogen der Toröffnung leuchtete auf gelbem Grund, inmitten des Doppelschildes der Stadt, das Reichszeichen: der schwarze, zweiköpfige Adler. Auf der andern Seite der Einfahrt gab eine Inschrift jedem Schiffsmann Auskunft über die Öffnungszeiten des Tores und über die Höhe des zu erwartenden Zolls. 1699 wurde der Grendel renoviert und im Jahre 1788 ein eigenes Corps de Garde (Wachtmannschaft) aufgezogen. Der Grendel selber wurde 1836 abgetragen. Von ihm aus lief ein hoher Zaun, der Gran oder auch Schwirren genannt, sperrend durch den ganzen übrigen Teil der Limmatbreite zum gegenüberliegenden Stadtmauerende. Die Schwirren (doppelte Reihen von Palisaden) wurden bereits zwei Jahre früher, nämlich 1834 entfernt.
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Bildtext | Detailansicht des ehemaligen Seetores Grendel auf dem Murerplan. | ||
Bildquelle | Ausschnitt aus der Holzschnitt-Planvedute der Stadt Zürich von Jos Murer von 1576 | ||
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Nordostansicht des Grendeltores, wie es der
Zeichner Hans Jakob Kull um das Jahr 1820 gesehen hat. Im Hintergrund erstreckt sich zwischen See und Limmat der Palisadenzaun, die Schwirren. |
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Bildquelle | Kupferstich von Hans Jakob Kull; Original in der Zentralbibliothek Zürich | ||
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Bildtext | Das Grendeltor und die Schwirren von Nordosten her betrachtet. Das Tor und die Schwirren riegelten den Zugang vom See in die Limmat und in die Stadt ab. Rechts im Hintergrund das Ravelin im Kratz mit dem daran angebauten Bauhaus. | ||
Bildquelle | Federzeichnung von Emil Schulthess nach der Vorlage von Franz Hegi. | ||
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Bildtext | Das Grendeltor und die Schwirren von Nordosten her betrachtet. Das Tor und die Schwirren riegelten den Zugang vom See in die Limmat und in die Stadt ab. Rechts im Hintergrund das Ravelin im Kratz mit dem daran angebauten Bauhaus. | ||
Bildquelle | Federzeichnung von Emil Schulthess nach der Vorlage von Franz Hegi. | ||
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Bildtext | Heinrich Pfenninger hat für den Pädagogischen Verlag des Lehrerinnen- und Lehrervereins Zürich einen wunderschönen Modellbaubogen entwickelt. Dieser Modellbaubogen mit einem kurzen historischen Abriss, kann zu sehr günstigen Bedingungen direkt beim Verlag oder aber in Bastelgeschäften bezogen werden. | ||
Bildquelle | © Pädagogischer Verlag des Lehrerinnen- und Lehrervereins Zürich | ||
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Der Standort - einst und heute Der Standort des ehemaligen Grendeltores befand sich in der Limmat vor dem alten Platz und dem Anfang der Kruggasse. Heute würde sich der Standort der ehemaligen Grendelhütte auf dem Festland befinden, nämlich mitten im Anfang des heutigen Utoquais auf der Höhe zwischen Utoquai 2a (Bootsstation) und dem Limmatquai 6, also unmittelbar im Utoquai hinter dem Gebäude des ehemaligen Grand-Hotel Bellevue.
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Bildtext | Der Standort des ehemaligen Grendeltores in der Gesamtübersicht. | ||
Bildquelle | Starke Verkleinerung der Holzschnitt-Planvedute der Stadt Zürich von Jos Murer von 1576 | ||
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Der Palisadenzaun "Schwirren" und rechterhand
der Grendel auf dem Müllerplan von 1793. Zum besseren Verständnis sind die heutigen Strassenverläufe farblich nachgetragen worden. |
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Bildquelle | Ausschnitt aus dem Müllerschen Stadtplan von 1793 | ||
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Bildtext | Die nähere Umgebung um den heutigen Bellevueplatz um das Jahr 1793. | ||
Bildquelle | Ausschnitt aus dem Müllerschen Stadtplan von 1793 | ||
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Bildtext |
Vom Hechtplatz aus blicken wir übers Limmatquai
hinweg, am ehemaligen Gran-Hotel Bellevue vorbei, auf den einstigen Standort des Grendels am heutigen Utoquai. Aufnahme vom 26. Dezember 2005. |
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Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | ||
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Bildtext | Etwa so dürfen wir uns den Verlauf der einstigen Palisade "Schwirren" vorstellen. Zwischen heutigem Bauschänzli und dem Limmatquai hinter dem Hotel-Bellevue-Haus, und davor der Grendel. Aufnahme vom 26. Dezember 2005. | ||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | ||
Jahr | Hausgeschichte | ||
Links zum Thema |
Zürich um 1800 – Historisches Stadtmodell - Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich |
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