Planfeld

Zwischen der Wehntalerstrasse 445 und 447 beginnt hier die Strasse "Im Hagenbrünneli".
Aufnahme vom 30. Dezember 2010.

Bei der Suche nach der Deutung und der Entstehung des Flurnamens "Im Hagenbrünneli" stossen wir auf zwei kursierende Varianten. So deutet das Buch "Die Strassennamen der Stadt Zürich" den Flurnamen als "ein kleines Brunnquell bei einem natürlichen gebildeten Lebhag", wobei "Hag" als mundartlicher Ausdruck für Zaun zu verstehen ist.

Ein wenig anders sieht es die Chronik "Zürich-Affoltern - seine Geschichte" (Ersterscheinung 1951, von Emil Spillmann). Hier wird der erstmals 1543 erscheinende Flurname "im Hagenbrünneli, am kleinen Hagen" mit der Bezeichnung eines Zuchtstieres (hagana) "Hagen" in Verbindung gebracht. Diesen Ausdruck findet man übrigens auch im Mittelhochdeutschen und auch in Deutschland in diversen Flur- und Ortsnamen. Im 1828 erschienenen "kleinen Wörterbuch der deutschen Sprache nach Joh. Christ. Adelung's grösserem Wörterbuche mit besonderer Rücksicht auf die oberdeutsche Mundart" steht diesbezüglich geschrieben "Der Hag oder Hagen, schwäbisch für Zuchtstier". Ein Leser vermutet, dass sich im damaligen dortigen Bauernhof in Affoltern der "Dorfmuni" befand. Das heute noch existierende, und wenigstens in seinem oberen Teil noch offene sichtbare, Bächlein wäre in beiden Fällen das erwähnte "Brünneli".

Wie schreibt es das Portal der schweizerischen Ortsnamensforschung ortsnamen.ch so weise: "Das Wort (Hagen) ist in den Flurnamen nicht in jedem Fall mit Sicherheit zu orten, da Vermischungen mit hag und Ableitungen davon stattgefunden haben können."

Dank dem ausführlichen Strassenverzeichnis im "Plan und Führer Zürich" aus dem Jahre 1936 stiess ich auf den ehemaligen Namen der heutigen Strasse "Im Hagenbrünneli". So hiess diese Strasse zu Zeiten der Gemeinde Affoltern noch Einfangstrasse. Im Hinblick auf die bevorstehende Eingemeindung Affoltern's zur Stadt Zürich auf den 1. Januar 1934, wurde diese Strasse jedoch bereits 1933 unbenannt.

Die ehemalige Einfangstrasse in Affoltern ist im Strassenverzeichnis von 1932 nicht aufgeführt, vermutlich ging sie ganz einfach vergessen. Das kam bei den Vorarbeiten zur Eingemeindung ab und zu vor. Gemäss dem Verzeichnis aus dem Jahre 1936 führte "Im Hagenbrünneli von der Wehntalerstrasse bis zum Neugut.