Name
Die Sigi-Feigel-Terrasse
 
benannt 2006
benannt
nach
Dr. Sigi Feigel (1921-2004)
Anwalt und Präsident der israelitischen Cultusgemeinde, engagierter Kämpfer gegen den Antisemitismus.
Ehrendoktor der Universität Zürich (1998).
StrNr 2393 39
Quelle StRB
Kreis 1

Planfeld

N 13

Quartier(e) Altstadt links der Limmat PLZ 8001
   
   
Beginn bei Gessnerallee 13 / Gessnerbrücke Quartier Altstadt links d. L.
verläuft über   Quartier  
Ende bei Gessnerallee / bis Sihl Quartier Altstadt links d. L.
       
frühere
Namen
  Jahr  
   
   
   
       
Zusatztext Dr. Siegmund (Sigi) Feigel (1921-2004)

Sigi Feigel (1921–2004) wurde in Zürich geboren. Sein Vater war 1904 vor Judenverfolgungen aus der Ukraine in die Schweiz geflohen. Nach seiner Kindheit und dem Schulbesuch in Hergiswil (NW) und Luzern sowie einem Studium der Rechte an der Universität Zürich übernahm Feigel die Leitung der Konfektionsfirma seines Schwiegervaters.

Erst mit 62 Jahren erwarb er nach erneutem Studium das Anwaltspatent (1983) und gründete eine Anwaltskanzlei. Feigel engagierte und exponierte sich in den Institutionen der jüdischen Glaubensgemeinschaft: Präsident der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ) (1972–1987), danach Ehrenpräsident, Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) (1984–1996).

Selbst ausgesprochen liberal und weltoffen eingestellt, warb er sowohl bei der Schweizer Bevölkerung für die Anliegen der jüdischen Minderheit wie auch bei den orthodoxen Juden für Offenheit nach dem Grundsatz «Leben und leben lassen».

Das Engagement von Sigi Feigel beschränkte sich aber nicht auf die Belange seiner eigenen Glaubensgemeinschaft. Nach den Jugendunruhen von 1980, die sich nicht nur an der Forderung nach einem Autonomen Jugendzentrum (AJZ), sondern auch an einem ausgetrockneten Wohnungsmarkt für Jugendliche entzündet hatten, gründete er als konstruktive Antwort mit Vertretenden der Zürcher Parteien den Verein für Jugendwohnhilfe, der seither Tausenden von Jugendlichen zu günstigem Wohnraum verholfen hat.

Auf Sigi Feigels Initiative gehen aber auch die Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz, die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus sowie die Stiftung Erziehung zur Toleranz zurück. Seine Appelle gegen Rassismus, Antisemitismus und für Toleranz haben die öffentliche Diskussion in Zürich während Jahren immer wieder geprägt. Feigels Anwaltspraxis befand sich ganz in der Nähe der zu benennenden Terrasse (Schweizergasse 6).

Quelle: Medienmitteilung des Stadtrates vom 18. Januar 2006

Geboren wurde Sigi Feigel am 17. Mai 1921 in Zürich und verstarb am 28. August 2004 ebenfalls in Zürich. Auf seinen eigenen Wunsch hin wurde er im Jüdischen Friedhof im oberen Friesenberg in Zürich, in einem neuen Teil beigesetzt.

 

       
Zusatztext Die Siegi-Feigel-Terrasse

Der Stadtrat hat heute dem Antrag der Strassenbenennungskommission zugestimmt und den zwischen Gessnerbrücke und dem Theater an der Sihl gelegenen Sitzstufenbereich sowie den dazu gehörenden Platz bei der Gessnerallee mit «Sigi-Feigel-Terrasse» benannt. Der Platz auf der gegenüberliegenden Strassenseite heisst «Judith-Gessner-Platz».

Quelle: Medienmitteilung des Stadtrates vom 18. Januar 2006

 

       
Abbildung
Bildtext Blick von der benachbarten Sihlbrücke auf die Gessnerbrücke und die linkerhand verlaufende
Kasernenstrasse, rechts die Sigi-Feigel-Terrasse und die Gessnerallee. Aufnahme vom 1. März 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Gessnerallee mit Nr.13, Siegi-Feigel-Terrasse und rechterhand die Gessnerbrücke.
Aufnahme vom 1. März 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Blick von der Gessnerallee auf die Sigi-Feigel-Terrasse und dahinter die neue,
im Abbruch befindliche, und alte Sihlpost. Aufnahme vom 1. März 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Links zum
Thema
Israelitische Cultusgemeinde, Zürich
Sigi Feigel gestorben - Tagesschaubeitrag vom 29. August 2004
Trauerfeier für Sigi Feigel - Schweiz Aktuell vom 31. August 2004
Sigi Feigel Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Zürich (Theologische Fakultät)
Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund
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