Das ehemalige ältere Lindentor mit dem Lindenturm war Teil der dritten Befestigungsbauten der Stadt Zürich. Eine erstmalige Erwähnung findet sich im Jahre 1149 als Stadttor mit einem bogenförmigen Durchgang. Das Lindentor diente hauptsächlich als Verbindung von der Stadt in Richtung Zürichberg und weiter in Richtung Oberland zur Kyburg hin.

Der Name Lindentor stammt von den Lindenbäumen die auf dem angrenzenden Wall angepflanzt waren. Diese sind auch gut auf dem Murerplan ersichtlich. Ebenfalls sehr gut auf der Zeichnung ersichtlich ist ein Anbau, hierbei handelt es sicht um das ehemalige Kaplanenhaus. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde vor dem Lindentor der jüdische Friedhof am Wolfbach angelegt.

1580 wurde das ältere Lindentor, vermutlich wegen Baufälligkeit, abgetragen und im selbigen Jahr sowie im Folgejahr an der gleichen Stelle ein Bollwerk errichtet, das "neue Lindentor" oder auch "Junkerntor" genannt, als Teil der rechtsufrigen Neubauten der Stadtbefestigung im 16. Jahrhundert.

Der Standort des ehemaligen älteren Lindentores war am heutigen Ende der Kirchgasse nahe des Rösslibrunnens zu finden. Heute deutet gar nichts mehr auf diesen Befestigungsbau hin.