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Das Zürichhorn und die Schweizer Zivilaviatik
(Beitrag von "Eric von der Forch")

 
       
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Das Zürichhorn und die Zivilaviatik

Dort, wo sich heute das Strandbad Tiefenbrunnen an wunderschöner Uferlandschaft befindet, hatten sich ab den 1840er-Jahren verschiedene Steinhauer niedergelassen. Das Rohmaterial wurde auf dem Wasserweg angeliefert, die landseitige Erschliessung erfolgte durch die private Austrasse (Fröhlichstrasse, s. dort). Vom idyllischen Kollergut ist an anderer Stelle ausführlich die Rede.

Die Hornegg entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Zentrum für Baunebenbetriebe. Stellvertretend sei hier die Baufirma Baur & Nabholz erwähnt (s. Baurstrasse), welche 1872 eine moderne Zimmerei mit Dampf- und Maschinenbetrieb in der Hornegg eröffnete. Die Lage am See zog auch mehrere Schiffbauer an. 1860/61 gründete J. Gujer an der Austrasse ein Geschäft, welches bereits 1866 von Pankratius Meyerhofer übernommen und zu einer bedeutenden Schiffswerft ausgebaut wurde. Mit dem Bau des Hafens Tiefenbrunnen und der 1894 erfolgten Eröffnung der rechtsufrigen Eisenbahnlinie verlagerte sich das Zentrum der Werkhöfe Richtung Stadtgrenze.

Die Hornegg bot sich jetzt auch für Flugversuche mit Hydroplanen, später Flugboote resp. Wasserflugzeuge genannt, an. Bereits im Sommer 1910 führte die Wagenfabrik der Gebrüder C. & R. Geissberger vor ihrer Montagehalle am Zürichhorn erste Testflüge durch. Die Firma existierte in dieser Rechtsform von 1901-1929. Die 1858 von Vater Johann Caspar Geissberger an der Seefeldstrasse gegründete und 1871 an die Wiesenstrasse umgezogene Vorgängerfirma etablierte sich 1895 auch in Schlieren.

 

   
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Bildtext Das neue Fabrikgebäude der ‚Wagenfabrik Geissberger & Cie.‘ in Schlieren; 1896
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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1899 wurde die ‚Schweizerische Wagen- und Wagons-Fabrik AG, vormals Geissberger & Cie.‘ aus der Taufe gehoben, 1901 umbenannt in ‚Schweizerische Wagonsfabrik AG in Schlieren und Zürich‘ (SWS), im Volksmund ‚D‘Wagi‘ genannt. Die Abteilung Wagenbau wurde im gleichen Jahr wieder an die C. & R. Geissberger im Seefeld abgetreten. Hier wurden Ende des Jahrzehnts die ersten Flugapparate auf stadtzürcher Boden hergestellt.

 

   
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Bildtext Lieferung eines Geissberger-Aeroplans nach St. Gallen per Eisenbahn ab Bhf. Tiefenbrunnen; Zeitungsartikel vom 26.02.1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Nach dem 1. Weltkrieg hat die SWS den Flugzeugbau mit wechselndem Erfolg ausgeübt. Am 07.03.1919 hob auf dem Flugplatz Spreitenbach die in Schalenbauweise gefertigte SWS-C1 zum Jungfernflug ab Am Steuerknüppel sass der SWS-Chefkonstrukteur und Militärpilot Adolf Schaedler. Ein Jahr später stieg die Maschine bis auf eine Höhe von 6200 m auf. Die bekannten Piloten Oskar Bider, Alfred Comte und Henry Pillichody bescheinigten der SWS-C1 gute Flugeigenschaften. Am 09.04.1920 war der Traum vorbei. Der mit einem neuen BMW Motor ausgerüstete Prototyp landete mit Motorpanne kopfüber in einem Acker. Diese Capotage und die Streichungen des Militärbudgets durch den Bund begruben alle Hoffnungen auf einen kommerziellen Erfolg. Die ‚Wagi‘ trat erst wieder in den Jahren 1936-1981 als Zulieferer von Flugzeugflügeln und -rümpfen für verschiedene Flugzeugtypen in Erscheinung.

 

   
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Bildtext Die schnittige SWS-C1; 1919
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Zurück ans untere Zürcher Seebecken

Der Romand René Grandjean war hier mehrmals als Schauflieger mit seinem ‚Grandjean‘-Eindecker-Hydroplan unterwegs.

 

   
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Bildtext R. Grandjean setzt bei Wollishofen vor grossem Publikum zur Landung auf dem Zürichsee an; 06.10.1912
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext R. Grandjean am Zürichhorn; Mai 1913
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Der ‚Grandjean‘-Eindecker war das erfolgreichste schweizerische Flugzeug der Jahre 1911-1914. Die Spannweite betrug 9.20 m, die Länge 8.80 m und als Triebwerk diente ein ‚Oerlikon‘ 4-Zylinder-Flugmotor, hergestellt durch die Schweizerische Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon (SWO), der nachmaligen Oerlikon-Bührle. 1912 kauften die Flugwerke Friedrichshafen (Zeppelin) Grandjeans Schwimmpatente. Dort war seit 1910 Claude Dornier beschäftigt, der Vater der berühmten Dornier-Wasserflugzeuge Libelle, Delphin, Wal, Komet, Do X u.v.m.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Grandjean im Landeanflug auf den zugefrorenen Davosersee; 05.02.1912
Der Hydroplan konnte auch mit einem Fahrgestell oder mit Skikufen für den Winterbetrieb ausgerüstet werden.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Der bestechend einfache ‚Oerlikon‘ Flugmotor, ein 50 PS-Vierzylinder-Boxermotor, System Rudolf Egg, wurde 1910 von der SWO auf den Markt gebracht. Von den total 14 verkauften Exemplaren konnten einige Motoren im Ausland abgesetzt werden. 1913 erzielte ein ungarischer Flieger den Landes-Geschwindigkeitsrekord mit 140 km/h. Schwierigkeiten bei der Weiterentwicklung eines Achtzylindermotors, die unbedeutende inländische Flugzeugindustrie und der Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten schlussendlich zur Produktionsaufgabe.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Rudolf Egg, Konstrukteur des ‚Oerlikon‘ Flugmotors, als Passagier von Pilot Hans Schmid auf einem ,Sommer‘-Doppeldecker; Dübendorf 02.07.1911. Schmid war das erste Todesopfer der Schweizer Aviatik. Er stürzte am 14.10.1911 anlässlich der Berner Flugtage ab und verbrannte in seinem ‚Sommer‘-Eindecker.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Vor 1910 dominierte die Ballon- und Luftschifffahrt das Geschehen am (Zürcher) Himmel. Am 17.06.1906 wurde der Ballon-Füllplatz beim Gaswerk Schlieren eingeweiht. Ein bekanntes Gesicht war damals der besonders bei der Jugend äusserst populäre Kapitän Eduard Spelterini (1852-1931). Er machte seine erste Ballonfahrt bereits 1880 in Paris und bot auch in Zürich Passagierfahrten an. Dem Toggenburger verdanken wir eine Reihe wertvoller Fotos aus der Vogelperspektive. Im Rahmen von ‚Alt-Züri‘ werden hier zwei Aufnahmen vorgestellt.

 

   
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Bildtext Blick auf Zürichs ‚Wilden Westen‘ Richtung See aus ca. 1000 m Höhe; 1903
Im Vordergrund die schnurgerade Hardstrasse. Links die Seifenfabrik Friedrich Steinfels AG, dahinter, am 1894 erstellten 937 m langen Aussersihler Bahnviadukt, die 1904 in Betrieb genommene Kehrichtverbrennungsanstalt mit Hochkamin. Rechts ennet den Gleisen dominiert der 1897 erbaute Güterbahnhof. Am noch unverbauten Hardplatz mit den Einmündungen der Hohl- und Sihlfeldstrasse das Schulhaus Hard, Baujahr 1888.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Ballonaufnahme Zürich-Seefeld; um 1909.
In der ersten Reihe am See v.l.n.r.: Hotel Eden au Lac, 1909 eröffnet; Badeanstalt Utoquai, 1888 im maurischen Stil auf Pfählen errichtet; dahinter das Rundpanorama von 1893, wo der Mode der Zeit entsprechend vor allem Schlachtendarstellungen gezeigt wurden (vgl. das Bourbaki-Panorama in Luzern); anschliessend mit Hochkamin die von 1860 bis 1912 bestehende Seidenfärberei von Rudolf Bodmer, Namensgeberin der Färberstrasse (s. dort).

An der bevorzugten Wohnlage des 1887 eingeweihten Seefeldquais sind auf unserem Bildausschnitt erst drei Gebäude sichtbar: die Villa ‚Perla‘, ursprünglich 1848 als Steinhauerwerkstatt erstellt; die Villa Emil Stehli-Hirt, 1897 als Stadtpalais im italienischen Renaissancestil für den Obfeldmer Seidenindustriellen Stehli erbaut (sein Schwiegersohn Max Frö(h)licher-Stehli, welcher in der Villa ‚Riesmatt‘ an der Mittelstrasse 6 residierte, überlebte mit Frau und Tochter die Titanic-Tragödie von 1912); seit 1956 steht hier das ‚Aluminium-Wasserschloss‘ der ehemaligen Alusuisse. Am rechten Bildrand die im Stil eines französischen Landschlosses 1889 erbaute Villa Luchsinger. Das Haus gelangte in den 1920er-Jahren in den Besitz von Adolf ‚Kanonen‘ Meyer-Schelling und schliesslich an dessen Schwiegersohn Dr. med. Georg Herold-Meyer, weshalb die Liegenschaft bis zum Abbruch 1973 auch Villa ‚Herold‘ genannt wurde.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Kapitän Eduard Spelterini (rechts) mit Passagier Prof. Albert Heim vor einer Ballonfahrt über die Alpen und den Jura; 30.10.1898
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Am 01.07.1908 kreiste erstmals das lenkbare, starre Luftschiff Zeppelin LZ 4 über der Schweiz. Auf der 12 Stunden dauernden Fahrt über 387 Kilometer erreichte die 136 m lange ‚Zigarre‘ via Untersee-Schaffhausen-Baden-Luzern um 14:30 Uhr Zollikon und brauste anschliessend in keinen 50 m ab Boden über die Stadt Zürich.

 

   
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Bildtext Die LZ 4 passiert Zollikon am Zürichsee; 01.07.1908
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Die LZ 4 über dem Amtshaus II; 01.07.1908. Beschreibung der Gebäulichkeiten s. nächstes Bild.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Blick von der Predigerkirche Richtung Hauptbahnhof; um 1906
Links das Amtshaus II, Baujahr 1904. Das Gedeckte Brüggli stellte von 1689 bis 1950 die Verbindung zur (Papier) -Werdinsel und dem unteren Mühlesteg her. Am Bahnhofquai 9-11 folgt die 1898/99 vom Konsumverein Zürich erstellte Blockrandumbauung. Das anschliessende Gebäude ‚du Pont‘ am Beatenplatz/Waisenhausstrasse anstelle des bereits 1899 abgebrochenen alten Schützenhauses wurde erst in den Jahren 1913/14 gebaut und fehlt deshalb auf dieser Abbildung.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Am 01.-03.10.1909 zog das 4. Gordon-Bennett-Wettfliegen hunderttausende Besucher nach Schlieren. Nachdem die beiden Ballonfahrer Emil Messner und Theodor Schaeck die 3. Austragung mit einem 72-stündigen Weltrekordflug von Berlin nach Bud in Norwegen gewonnen hatten, durfte die Schweiz den nächsten Wettkampf austragen.

 

   
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Bildtext Gordon-Bennett-Wettfliegen, Startplatz beim Gaswerk Schlieren; 03.10.1909
In der Bildmitte der Fesselballon ‚Luegisland‘
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Die Begeisterung für die Luftschifffahrt kannte jetzt keine Grenzen mehr. Im Luzerner Tribschenmoos eröffnete die von Luzerner Hoteliers gegründete ‚ Aero‘-Genossenschaft Luzern am 24.07.1910 eine Luftschiffhalle samt Gasfabrik; Kostenpunkt rund 190‘000 Franken. Der Betrieb des Prallluftschiffs ‚Ville de Lucerne‘ erfolgte durch die Air France Vorgängerfirma CGT ‚Cie. Générale Transaérienne‘. Das von ‚Astra‘ Société de Constuctions Aéronatique gelieferten Luftschiff operierte im Winter unter dem Namen ‚Ville de Pau‘ in Pau (F). Pau war eine bekannte Fliegerhochburg. Der Schweizer Flugpionier Oskar Bider startete hier am 13.01.1913 auf einem ‚Blériot‘-Eindecker zu seinem berühmten Pyrenäenflug.

Der Passagierpreis für einen 45-minütigen Rundflug an Bord des Luftschiffs kostete die Kleinigkeit von 100 Franken. Am 30.09.1910 landete die ‚Ville de Lucerne‘ auf der Wollishofer Allmend und stellte damit die erste Passagier-Luftverbindung zwischen zwei Schweizer Städten her. Bestrebungen für eine eigene Luftschiffhalle in Zürich scheiterten 1912 aus Kostengründen am Nein des Stadtrats. In Luzern wurden im August/September 1912 Flüge mit dem Parseval-Prallluftschiff P VI angeboten, nachdem sich die ‚Aero‘ mit der CGT überworfen hatte.

Inzwischen hatten die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten vermehrt das Interesse der Bevölkerung auf sich gezogen. Der Luftschiffbetrieb hatte in Luzern ein gewaltiges Defizit verursacht und die Luftschiff-Fahrten mussten Ende September 1912 eingestellt werden. Stattdessen wurden 1913 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Rundflüge mit einem ‚Astra‘-Wasserdoppeldecker der CGT angeboten. Im gleichen Jahr musste die ,Aero‘- Genossenschaft liquidiert werden.

 

   
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Bildtext Das Passagier-Prallluftschiff ‚Ville de Lucerne‘ über Luzern; Plakat 1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Die ,Ville de Lucerne‘ mit der Luftschiffhalle im Tribschenmoos; 24.07.1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Die ,Ville de Lucerne‘ mit der Luftschiffhalle im Tribschenmoos; 1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Ankunft der ‚Ville de Lucerne‘ auf der Wollishofer Allmend; 30.09.1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Luftschiffer, Passagiere und Helfer der ‚Ville de Lucerne‘ auf der Wollishofer Allmend; 30.09.1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Die Parseval P VI vor der Luftschiffhalle im Tribschenmoos; 1912
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Der dreiplätzige ‚Astra‘ Wasserflugzeug-Doppeldecker der CGT in der Luzerner Seebucht; 1913
In den Jahren 1913/14 führte Chefpilot René Labouret an 52 Flugtagen total 250 Flüge über der Vierwaldstättersee-Gegend durch. Insgesamt machten 406 Passagiere vom Angebot Gebrauch.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Das ‚Astra‘-Wasserflugzeug über dem Vierwaldstättersee; 1914
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Eigentliche Aviatikgeschichte schrieb das Zürichhorn ab 1919, wobei hier insbesondere auf die Fluggesellschaft ‚Ad Astra-Aero‘ und die aus ihr hervorgegangenen Swissair eingegangen werden soll.

 

   
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Nachfolgend eine Chronologie ausgewählter Ereignisse der Schweizer Zivilluftfahrt mit Bezug resp. Auswirkungen auf (das) Zürich(horn) und Umgebung

31.03.1901
Konstituierende Sitzung des Aero-Clubs der Schweiz (AeCS) in Bern mit 62 Mitgliedern.

01.05.1910
47 AeCS-Mitglieder gründeten in Zürich den Ostschweizerischen Verein für Luftschifffahrt (OVL), Sektion des AeCS. Als einmaliger Beitrag für die lebenslängliche Mitgliedschaft wurden 400 Franken festgesetzt.

17.07.1910
Der volksverbundene, vom AeCS unabhängige Flugsportklub Zürich (FKZ) wurde aus der Taufe gehoben. Startversuche mit Eigenkonstruktionen fanden auf einer Schienenanlage unterhalb der ‚Tamboureiche‘ beim Albisgüetli statt. Die Schienen reichten bis in die Ebene der Wiedikoner Allmend hinab.

22.-26.10.1910
Grosses Schaufliegen auf dem neu eröffneten Aerodrom Dübendorf. Der Grossanlass zog bis zu 30‘000 Zuschauer pro Tag in seinen Bann und trug wesentlich dazu bei, die Bevölkerung für den Flugsport zu begeistern.

Publikumsliebling war der Franzose Georges ‚Legi‘ Legagneux auf seinem ‚Blériot‘-Eindecker neuester Konstruktion. Er gewann den durch die Gemeinde Dübendorf ausgesetzten Grossen Preis für einen erfolgreichen Nonstop-Flug Dübendorf-Schloss Uster retour. Für die 19 km lange Strecke benötigte er 13 Min.
Weitere Teilnehmer am Schaufliegen waren Pasquale Bianchi, Lugano, auf einem ‚Voisin‘-Zweidecker und die beiden Franzosen Clémens André auf einem ‚Farman‘-Zweidecker und Henri Chailley auf einem ‚Voisin‘-Zweidecker (Eigenkonstruktion). Letzterer verpasste mit seinem Rekordversuch am 26.10.1910 den von Armand Dufaux seit kurzem gehaltenen Dauerflug-Schweizerrekord von 56 Minuten um satte 24 Minuten. Dufaux hatte am 28.08.1910 den Genfersee in seiner gesamten Längsachse überflogen.

 

   
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Bildtext Fliegende Kisten am grossen Schaufliegen in Dübendorf vom 22.-26.10.1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Offizielle Postkarte des Veranstalters; 1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Offizielle Postkarte des Veranstalters; 1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Zürich vom Aeroplan aus; 1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Erster Start von G. Legagneux auf seiner Blériot; 20.10.1910
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Bildtext G. Legagneux umkreist erfolgreich den Wendepunkt Schloss Uster; 21.10.1910
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Bildtext G. Legagneux nach der Landung in Dübendorf; 21.10.1910
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Bildtext Preisübergabe an G. Legagneux durch ein Dübendorfer Schulmädchen in Begleitung von Sekundarlehrer
Albert Spörri v/o Schluck M!, Aktuar der Terrain-Genossenschaft; 25.10.1910
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Bildtext Flug von Clémens André auf seinem ‚Farman‘-Zweidecker; 24.10.1910
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Bildtext Pasquale Bianchi auf einem ‚Voisin‘-Zweidecker; 25.10.1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Dübendorfer Schuljugend; 25.10.1910
Am Dienstag verfolgten ca. 5‘000 Schulkinder mit Gratiseintritt die fliegerischen Darbietungen. Die Kantonsschulen Zürich und Winterthur waren praktisch in corpore anwesend. Am Mittwoch fand ein abschliessender Volkstag mit reduziertem Eintritt statt.
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Bildtext H. Chailly (links) und G. Legagneux machen sich zum Start bereit; 25.10.1910
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Bildtext G. Legagneux und H. Chailley gleichzeitig in der Luft; 25.10.1910
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Bildtext Publikumsliebling ,Legi‘ Legagneux setzt zur Landung an; 25.10.1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Abreise des gefeierten Helden G. Legagneux; 26.10.1910
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Das Flugfeld Dübendorf-Zürich; 1910
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Bildtext Landeanflug einer Blériot in Dübendorf; um 1913
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19./20.08.1911
Zweites Schaufliegen in Dübendorf.

 

   
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Bildtext Hptm August Jucker, Leiter der Pilotenschule Dübendorf, vor seinem ‚Farman‘-Doppeldecker; 1911
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Hptm August Jucker in der Luft; Dübendorf 1911
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Buchers ‚Grade-Farman‘-Eindecker; Dübendorf 1911
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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28.07.1912
Schaufliegen auf der Wollishofer Allmend.

 

   
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Bildtext v.l.n.r. René Grandjean auf ‚Grandjean‘-Eindecker, Attilo Maffei auf ‚Blériot‘-Eindecker, Emilio Taddeoli auf ‚Morane-Saulnier‘-Eindecker; 28.07.1912
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Januar 1913
Probeflug der ‚Dieterle-Schwalbe‘, entworfen durch Dr. med. Theophil Dieterle, Oberarzt am Zürcher Kinderspital (ein ausführlicher Bericht über Flugpionier Dieterle befindet sich am Schluss dieses Beitrags).

 

   
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Bildtext Die von Anton Baierlein, Chefpilot der Gustav Otto Flugmaschinenwerke, pilotierte ‚Dieterle-Schwalbe‘ setzt zur Landung an; München-Oberwiesenfeld, Januar 1913
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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13.07.1913
Erste Überquerung der Zentralalpen im Flugzeug durch Oskar Bider: Bern-Jungfraujoch-Domodossola (Zwischenlandung)-Mailand; 230 km in 4 Std. 45 Min.

 

   
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Bildtext Oskar Bider auf seiner Blériot über dem Jungfraujoch; rechts die Aussichtsterrasse bei der Bergstation der am 21.02.1912 eröffneten Jungfraubahn, links der zum Jungfraugipfel hinaufführende Grat.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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14.07.1913
Kleiner Flugtag in Dübendorf. Der österreichische Sportflieger Hans Wanneck und der Aviatiker Henri Kunkeler boten Passagierflüge in Dübendorf an, ebenso am 01.08.1913.

 

   
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Bildtext Die beiden Flieger, links Hans Wanneck, vor ihrer ‚Aviatik-Taube‘ in Dübendorf. Das Flugzeug wurde 1915 durch die Schweizer Flugwaffe requiriert und am 29.09.1915 mit der Immatrikulation Nr. 29 in Dienst genommen.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Juli 1913
Fritz Wullschleger und Albert Peyer machten in Dübendorf Flugversuche mit ihrem selbst konstruierten Dreidecker. Der Nürnberger-Motor blieb jedoch weit unter der nominalen Nennleistung von 50 PS und der Apparat blieb am Boden.

 

   
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Bildtext Der abenteuerliche Wullschleger/Peyer-Dreidecker; 1913
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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03.08.1913
Mit dem Solothurner Theodor Borrer trat ein ausgesprochener Draufgänger auf den Plan. Die 600 km lange Strecke von Reims bis Solothurn legte er mit nur einer Zwischenlandung in Delsberg zurück.
Zusammen mit Bider flog er vom 07.-11.09.1913 Aufklärungsflüge im Rahmen der Manöver der 2. Division. Solche Militär-Einsätze wurden seit September 1911 auf Charter-Basis durchgeführt. Die reguläre Fliegertruppe wurde erst unmittelbar nach Kriegsausbruch am 03.8.1914 formiert, dagegen fand die erste Luftschiffer-Rekrutenschule bereits im Sommer 1900 statt.

 

   
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Bildtext Der 80 PS ‚Hanriot-Ponnier‘-Eindecker mit v.l.n.r. Edmond Labarre (Chefpilot), Bourgeois (Mechaniker) und Theodor Borrer.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Füllen eines Fessel-Ballons (‚Bundeswurst‘) im Wiederholungskurs der Ballonpionier-Kompagnie II in Münsingen; Sommer 1913
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Beobachtung des Manövergeländes aus luftiger Höhe; um 1915
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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06.07.1914
Der Publikumsliebling des 1. Dübendorfer Schaufliegens, Georges Legagneux, wurde vom Fliegertod eingeholt. Bei der Ausführung eines Loopings überschlug sich sein Apparat rückwärts und stürzte in die Loire bei Saumur ab. ‚Legi‘ hatte als einer der ersten seiner Zunft das Fliegen einer breiten Zürcher Bevölkerung so richtig populär gemacht.

 

   
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Bildtext Zwischen Ruhm und Tod‘, Gemälde von R. Weiss, Biel.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Der legendäre Flieger Georges ‚Legi‘ Legagneux; 1914
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Berner Wankfeld, 29.03.1914
Bei den Flugmeetings wurden ab 1913 auch Sturzflüge und Loopings gezeigt. Am 1. Sturzfliegertag in Bern waren über 20‘000 Zuschauer gekommen, um den Akrobatikeinlagen des französischen Aviatikers E. Poulet beizuwohnen.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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05.-10.12.1914
Konzentration der Militäraviatik in Dübendorf.
 

15.04.1919
Gründung der Kollektivgesellschaft ‚Comte, Mittelholzer & Co. „Aero“, Luftbildverlagsanstalt und Passagierflüge‘. Der Heimflugplatz musste ausserhalb Dübendorfs gesucht werden, weil dieser der Militäraviatik vorbehalten war. Fündig wurde die Gesellschaft in Schwamendingen. Ebenfalls vorangetrieben wurde die Errichtung eines Flugplatzes in St. Moritz.

 

   
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Bildtext Plakat der Schweizerischen Aero-Gesellschaft; 1919
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Flieger Oblt Walter Mittelholzer vor einer Haefeli DH-3; 1918
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Flieger Oblt Alfred Comte; um 1918
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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07.05.1919
Eröffnung des kleinen Flugplatzes auf der Mahlerschen Liegenschaft in Schwamendingen-Mattenhof. Flugzeugpark:
1 LVG-Condor-Doppeldecker für Passagier- und Fotoflüge und
1 LVG-Condor Jagdeinsitzer für Akrobatikflugvorführungen.

 

   
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Bildtext Flugplatz Mattenhof der ‚Aero‘ mit den beiden LVG Flugzeugen; 1919
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Der an der Grenze zu Dübendorf an der schnurgeraden Überlandstrasse (damals Uster-Strasse genannt) gelegene Mattenhof befand sich 1920 noch komplett auf freiem Feld; Siegfriedkarte von 1920
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Die Schwamendinger Bauernfamilie Ernst Kraut-Rüegg bringt die Getreideernte an der Überlandstrasse (Uster-Strasse) ein. Noch sind weit und breit keine Häuser zu sehen.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Juli 1919
Subskriptionsausschreibung  für eine ‚Schweizerische Gesellschaft für Lufttourismus‘ unter der Leitung von Oskar Bider und Fritz Rihner mit Sitz in Zürich. Zweck dieser Firma waren Touristikflüge mit Flugbooten ab Stationen am Zürichhorn, Genf, Ouchy, Luzern, Interlaken/Thun, Lugano, Locarno, St. Moritz und Rorschach.

Bider war überzeugt, dass die Schweiz mit ihren zahlreichen Seen für den Einsatz von Wasserflugzeugen prädestiniert sei. Auf die Errichtung von teuren Flugplätzen konnte verzichtet werden.

 

   
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Bildtext Stiftungsurkunde der nachmaligen ‚Ad Astra‘, gez. Oblt Bider und Oblt Rihner; Juli 1919
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Oskar Bider in der Flugschule Pau (F); 1912
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Flieger Oblt Oskar Bider; um 1918
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Erster Passagierflug Dübendorf-Luzern retour, geflogen am 03.03.1919 durch das Ehepaar F. Rihner
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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07.07.1919
Tödlicher Absturz von Flugpionier Oskar Bider bei einem Akrobatikübungsflug frühmorgens in Dübendorf. Bider wollte gleichentags noch nach Italien fliegen, um Flugboote für die neue Gesellschaft zu kaufen.


20.09.1919
Die Idee Biders wurde verwirklicht: Gründung der Firma ‚Frick & Co., Luftverkehrsgesellschaft „Ad Astra“ durch die drei Piloten Ernst Frick, Friedrich Rihner und Henry Pillichody. Aufnahme des Flugbetriebs am Wasserflughafen Zürichhorn.

 

   
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Bildtext Ernst Frick; 1920
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Friedrich Rihner, der spätere Kommandant und Waffenchef der Flieger- und Flab- Truppen; 30er-Jahre und rechterhand Henry Pillichody; 1922
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Probeflug Zürichhorn-Luzern retour mit Dornier Gs I; Okt. 1919
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Text

15.12.1919
Gründung der ‚Ad Astra AG‘, ausgestattet mit einem Grundkapital von CHF 300‘000.-.


24.02.1920
Übernahme der ‚Aero‘-Gesellschaft durch die ‚Ad Astra AG‘.

 

   
Text

04.03.1920
Alfred Comte und der englische Schauspieler Colonel R. Lorraine starteten auf einem LVG-Condor-Doppeldecker der Ad Astra AG (ex Aero) zu einem Passagierflug von St. Moritz nach London. Die Reise dauerte infolge Nebels, Schnee, Motorpannen und drei Notlandungen beinahe 4 Tage.

 

   
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Bildtext Die Maschine wird zum Start vorbereitet. Als Flugplatz diente der zugefrorene St. Moritzersee.
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Text

09.03.1920
Schaffung des Eidgenössischen Luftamtes.


21.04.1920
Die ‚Ad Astra AG‘ übernimmt auch die am 25.06.1919 gegründete ‚Avion Tourisme SA‘, Genf und nennt sich jetzt ‚Schweizerische Luftverkehrs AG, Ad Astra-Aero, Avion Tourisme SA‘, mit Sitz in Zürich und Zweigstelle in Genf.                

Eingebürgert hat sich schliesslich der Kurzname ‚Ad Astra-(Aero)‘. Walter Mittelholzer war vorerst Chef der profitablen Fotoabteilung, Alfred Comte Chef der Landflugzeuge und als kühner Akrobatikpilot an Flugmeetings im Einsatz.

Der Flugzeugpark bestand aus:

  • 7 Macchi-Nieuport- und 5 Savoia-Flugboote
  • 3 LVG-Landflugzeuge
  • 1 LVG-Condor Akrobatikflugzeug.

Zusätzlich stellte Dornier das erste grosse Flugboot, den Dornier Gs I, zur Verfügung, welches beim Zürcher Publikum grosses Staunen erweckte.

 

   
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Bildtext Plakat der Schweizerischen Luftverkehrs AG Ad-Astra Zürich.
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Bildtext Luftaufnahme vom Zürichhorn, 1920; beachte insbesondere den Wasserflughafen
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Bildtext Hangar der ‚Ad Astra-(Aero)‘; 1919 im Zürichhorn
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Bildtext Hangar der ‚Ad Astra-(Aero)‘; 1919 im Zürichhorn
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Bildtext Hangar der ‚Ad Astra-(Aero)‘; 1920 am Zürichhorn
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Bildtext Flugboot im Hangar am Zürichhorn im Jahre 1919.
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Bildtext Macchi- und Savoia-Flugboote am Zürichhorn im Jahre 1919.
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Bildtext Walter Mittelholzer mit Passagier J.C. Heer, Schriftsteller, am Zürichhorn; 1920. J.C. Heer war der Aviatik sehr zugetan. 1892 veröffentlichte er die Schrift ‚Im Ballon – Fahrten des Capt. Spelterini – Geschildert von J.C. Heer‘.
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Bildtext Flugboot-Führer Ernst Frick am Zürichhorn; 1919
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Bildtext Macchi M.3 Flugboot hoch über dem Zürichhorn; 1919
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Bildtext Das Flugboot CH-15 in Rapperswil-Giessi; 1920
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Bildtext Flugboot CH-15 über dem Walensee; 1920
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Bildtext Dornier Gs I am Zürichhorn; 1919 und 1920
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Bildtext Dornier Gs I am Zürichhorn; 1919 und 1920
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Bildtext Dornier Gs I am Zürichhorn; 1919 und 1920
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Bildtext Hydroplane auf dem Luganersee; 1919
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Bildtext Hydroplane auf dem Luganersee; 1919
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Bildtext Macchi-Nieuport-Kabinenflugboot der Ad Astra in Lugano; um 1920
Chefpilot am Stützpunkt Lugano war der Bieler Henri Kramer, später 1922/24 Direktor des Flugplatzes Lausanne-Blécherette.
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Bildtext Die beiden Piloten Wüest und Kramer, vom ‚Ad Astra-Aero‘-Stützpunkt Lugano; 1920
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Bildtext Ad Astra-Aero‘-Stützpunkt Rorschach. Der Hangar wurde durch die Gemeinde zur Verfügung gestellt; 1920
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Bildtext Charles Koepke, Leiter des‚ Ad Astra-Aero‘-Stützpunktes Rorschach und nachmaliger Flugplatzdirektor in Basel; 1920
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Bildtext ‚Ad Astra-Aero‘-Stützpunkt Genf, Pilot H. Pillichody mit illustren Passagieren; 1920
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Bildtext Emilio Taddeoli, Pilot der Ad Astra, empfängt junge Besucher an Bord eines Savoia Flugbootes; Lausanne-Ouchy 1920
Taddeoli, Inhaber des Schweizer Flugbrevets Nr. 2, war 1914-1919 Werkpilot bei den Savoia-Flugzeugwerken in Sesto-Calende (I). Bevor er zur Ad Astra stiess, war er Technischer Direktor und Chefpilot der ,Avion Tourisme SA, Genève‘.
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Bildtext Max Cartier, Leiter des ‚Ad Astra-Aero‘-Stützpunktes Bern; 1920
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Bildtext Probeflug Lugano-St. Moritz nach der Landung auf dem St. Moritzersee, August 1920; v.l.n.r. Pilot E. Frick, Kurdirektor Maffei, Lugano, ein Passagier
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Text

Betriebsjahr 1920

1920 führten die 7 Piloten der Gesellschaft 4699 Touristenflüge mit total 7384 Passagieren durch; Flugdauer 1254 Std., zurückgelegte Strecke ca. 166‘920 km. Das erste Geschäftsjahr der ‚Ad Astra-Aero‘ schloss mit einem riesigen Bilanzverlust von CHF 426‘365.- ab.

Von den vielen Flugstationen hatten nur die beiden in Zürich (Zürichhorn und Schwamendingen), Genf und Rorschach mit zufriedenstellender Rentabilität abgeschnitten.
Je ein Unfall in Romanshorn und Zürichhorn mit 4 Toten hatte zudem abschreckende Wirkung auf das Publikum und Auswirkungen auf die Bilanz.

Obwohl nicht direkt betroffen, sorgte die tragische Überführung von 4 Savoia-Flugbooten von Sesto Calende am Langensee nach Finnland ebenfalls für negative Schlagzeilen. Eine Maschine stürzte am 7.09.1920 nach einem Flügelbruch kurz vor der Landung vor Zollikon in den See, wobei beide Piloten ertranken. Ein anderer Apparat zerschellte im Nebel  an der Tödi.

Zuvor hatte U. Maddalena bei seinem unangemeldeten Überflug der Schweiz mit Notlandung auf der Aare bereits viel Staub aufgewirbelt. Für den Überflug der Schweiz wurde vorgängig keine Bewilligung eingeholt. Die Maschine wurde deshalb auf den Zürichsee überführt und konfisziert. Maddalena gelangte jedoch mit einem Trick an Bord seines Flugbootes und machte sich aus dem Staub. Die Angelegenheit endete in einem Notenwechsel zwischen der Schweiz und Italien.

 

   
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Bildtext Fliegerveteran Emile Taddeoli, abgestürzt mit CH-4 in Romanshorn am 24.05.1920
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Bildtext Bergung der Flugzeugtrümmer von CH-18 nach Absturz von Jungpilot Oscar Bereta am Zürichhorn; 31.08.1920
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Bildtext Bergung der Flugzeugtrümmer eines Savoia-Flugbootes vor Zollikon, abgestürzt am 07.09.1920,
unterwegs nach Finnland
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Bildtext Fliegerdenkmal ‚The Falling Warrior‘ von Henry Moore in Zollikon (musste 2008 leider vorsorglich entfernt werden – die Metalldiebe lassen grüssen)
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Bildtext Notlandung von Hptm Umberto Maddalena (It) auf der Aare, unterwegs nach Finnland, Sommer 1920.
Infolge Benzinmangels musste der italienische Fliegerhauptmann Umberto Maddalena, der auf der Fahrt nach Finnland begriffen war, in der Nähe der Stadt Aarau eine Notlandung vornehmen.
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Text 08.12.1920         
Alfred Comte machte sich selbständig und gründete die ‚Alfred Comte, Luftverkehr und Sportfliegerschule‘, eingetragen in Horgen. Letztere hatte ihren Standort in Dübendorf, die Abteilung Luftverkehr befand sich in Oberrieden. Als Hangar für die 6 Lohner-Flugboote diente eine Montagehalle der Yachtwerft Faul. 1926 gründete er dort die ‚Alfred Comte, Schweizerische Flugzeugfabrik‘.

 

   
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Bildtext Werft und Hallen der Firma Alfred Comte in Oberrieden; Frühling 1921
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Bildtext Lohner Flugboot in Oberrieden, eingesetzt auf der Strecke Zürich-Luzern- Interlaken; 20er-Jahre
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Bildtext Lohner Flugboot CH-60 der Alfred Comte vor Oberrieden; 1921
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Bildtext Flugzeugfabrik Alfred Comte in Oberrieden, links die neue Werkshalle von1929; 1930
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Text 1921
Dornier doppelte mit dem Flugboot Delphin nach und führte ‚Ad Astra Aero‘ neue Kunden zu. Die Gesellschaft stellte zwei moderne Ganzmetall Verkehrsflugzeuge in Dienst, die Junkers F-13 und die Dornier Komet.

Im zweiten Geschäftsjahr wurden 2254 Flüge mit 4027 Passagieren unfallfrei absolviert. Es resultierte wieder ein saftiger Verlust von CHF 410‘757.- Eine finanzielle Sanierung wurde jetzt unabdingbar.

 

   
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Bildtext Das Flugboot Dornier Delphin am Zürichhorn. Hinten links rückt Zollikon ins Bild; 1921
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Bildtext Das Wasserflugzeug Junkers F-13, CH-66, am Zürichhorn; 1921
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Bildtext Blick auf beide Flugzeuge am Zürichhorn; 1921
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Bildtext Walter Mittelholzer mit Mechaniker; 20er-Jahre
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Text 21.10.1921
Ungewollte Publizität erhielt ‚Ad Astra-Aero‘ wegen einer Flugzeugentführung durch den Ex-Kaiser Karl von Oesterreich-Ungarn mit Gemahlin Zita. Statt nach Genf, wie bestellt, wurde die vom Deutschen Wilhelm Zimmermann pilotierte Junkers F-13 nach Oedenburg in Ungarn umdirigiert.

Die Maschine wurde durch die ungarischen Behörden temporär konfisziert und in Budapest einem staunenden Publikum vorgeführt. Die Rückführung in die Schweiz erfolgte durch A. Comte.

 

   
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Bildtext ‚Ad Astra-Aero‘ Junkers F-13, CH-59, ausgestellt in Budapest nach der Entführung durch
Ex-Kaiser Karl; Oktober 1921
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Text 16.03.1922
Die Generalversammlung beschloss eine Kapitalerhöhung auf CHF 600‘000.-. Der strategische Fokus zielte konsequent Richtung Passagier-Linienbetrieb und Postbeförderung. Bereits im Herbst bewirkte der schlechte Geschäftsgang ein Revirement an der Führungsspitze. VR Präsident Dr. Peyer und Direktor F. Rihner demissionierten, neuer VR Präsident wurde Edwin Schwarzenbach und die Geschäftsführung ging an Walter Mittelholzer und Walter Altherr über.


01.06.1922
Erster Linienflug Genf - Zürich/Dübendorf - Nürnberg/Fürth mit einer Junkers F- 13, Immatrikulation CH-92, pilotiert durch Henry Pillichody. Das Ticket Genf – Zürich kostete CHF 110.-, die Flugzeit betrug 2 Std. Die schlechte Sitzauslastung führte im dritten Betriebsjahr zu einem weiteren Verlust von CHF 203‘768.-.

 

   
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Bildtext Erster Linienflug der ,Ad Astra-Aero‘ Genf-Zürich-Nürnberg am 01.06.1922;
Zwischenlandung der Junkers F-13 in Dübendorf, pilotiert von H. Pillichody
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Bildtext Der ‚Blechesel‘ Junkers F-13 kurz vor dem Start. Die Maschine bot Platz für 5 Passagiere; 1922
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Text 02.07.1922
Flugtag in Aarau

 

   
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Bildtext V.l.n.r.: Der Fallschirmkünstler Romaneschi, Pilot Henry Pillichody und Oberleutnant Alfred Comte, der kühne Akrobatikflüge ausführte.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
Text 03.-10.09.1922
1. Internationales Flugmeeting in Dübendorf.

 

   
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Bildtext Momentaufnahmen vom 1. Int. Flugmeeting in Dübendorf.07.1922.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
Text 1923
1923 wurde erstmals Break-even erreicht dank der profitablen Linie Genf – Zürich – München.

Der landgestützte Linienverkehr gewann von Jahr zu Jahr mehr an Bedeutung, obwohl Zürich-Dübendorf erst 1932 einen angemessenen Zivilflugplatz erhielt. Parallel dazu wurden die Aktivitäten am Zürichhorn kontinuierlich heruntergefahren, weshalb hier nur noch rudimentäre Angaben zu ‚Ad Astra-Aero‘ gemacht werden:

 

   
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Bildtext Die Junkers F-13, CH-92, über dem Zürcher Sihlfeld; um 1923
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Text 1924
Gründung der ‚Aéro Lausanne SA, Lausanne‘ (1925 bereits wieder aufgelöst).

 

   
Text 1924
Walter Mittelholzer übernahm die alleinige Führung der Gesellschaft. In den Folgejahren führte er zahlreiche spektakuläre Pionierflüge durch. 1926 durchquerte er z.B. als Erster den afrikanischen Kontinent auf seiner Längsachse.

 

   
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Bildtext Letzte Startvorbereitungen vor dem grossen Afrikaflug; Zürichhorn 07.12.1926
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Bildtext Der Flugpionier auf seiner Dornier Merkur in Kapstadt; 1926
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Text 1925
Der Hangar am Zürichhorn diente der ‚Gleit- und Segelflieggruppe‘ , eine Untersektion des Ostschweizerischen Vereins für Luftschifffahrt (OVL), als Werkstatt für den Unterhalt ihrer Segelflugzeuge.

 

   
Text 1925
Inbetriebnahme des ersten dreimotorigen Ganzmetall-Verkehrsflugzeugs der Schweiz.

 

   
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Bildtext Die Junkers G-23-W, ein Grossflugzeug für 10 Passagiere, war das erste dreimotorige Verkehrsflugzeug in der Schweiz;
Dübendorf 1925
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
Text 1925
Gründung der Basler Luftverkehr AG, Basel ‚Balair‘ am 02.09.1925.

 

   
Text 1926
Fünf Motorflugbegeisterte gründeten den Zürcher Flug-Club (ZFC) und schafften ein Club eigenes ,Klemm‘-Sportflugzeug, CH-201, an. 1928 wurde der ZFC nach einigen Widerständen in den AeCS aufgenommen.

 

   
Text 1927
Inbetriebnahme einer Dornier-Merkur, ausgerüstet mit einem 500/600 PS BMW-VI-Motor.

 

   
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Bildtext Die 6 bis7-plätzige Dornier-Merkur in Dübendorf; 1927
Das Flugzeug stand 1925 bereits im Einsatz bei der Gren SA, Genf, dort mit einem 375 PS Rolls-Royce-Motor ,Eagle‘ bestückt und Dornier-Komet III benannt.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
Text 1927
Am 25.07.1927 wurde in St. Gallen die ‚Ostschweizerische Aero-Gesellschaft, St. Gallen‘ gegründet.

 

   
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Bildtext Inserat der ‚Ostschweizerischen Aero-Gesellschaft, St. Gallen‘; 1929
Ab 1929 wurden ab dem Flugplatz St. Gallen-Breitfeld Zubringerflüge nach Dübendorf mit der Firma eigenen Hopfner HV-628 angeboten. Ab 1931 operierte die Gesellschaft von Altenrhein am Bodensee aus.
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Text 12.-21.08.1927
2. Internationales Flugmeeting in Dübendorf.

 

   
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Bildtext Vignette des Flugmeetings.
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Bildtext Das Programm.
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Bildtext Das Festgelände aus der Vogelperspektive.
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Bildtext Das begeisterte Publikum in Erwartung der Akrobatikvorführungen
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Bildtext Das französische Team mit der Tragflächenakrobatin Mlle Blainville vor einer Dewoitine D-1.
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Bildtext Oblt J.J. Schott (Niederlande), Sieger des Alpenrundflugs für Militärflugzeuge und damit Gewinner der Cup ‚Echard‘; 20.08.1927.
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Bildtext Die Zürcher Fallschirmspringerin Käthi Schulthess nach ihrem Sprung. Der Heinecke-Fallschirm wurde beim Vertreter dieser Berliner Firma, einem gewissen Hptm aD Hermann Göring, erworben. Derselbe Herr sprach am 02.12.1927 im Hotel Baur au Lac Zürich zum Thema ‚Jagdgeschwader Richthofen‘…
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Bildtext Ein Fesselballon vor dem Abschuss.
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Bildtext Der Fesselballon wird durch angreifende Flieger unter Beschuss genommen.
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Text 1929
Zürcher Seegfrörni.

 

   
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Bildtext Spektakuläre Landung einer ‚Klemm‘ des ZFC auf dem gefroren Zürichsee; 09.03.1929. Stehend ZFC-Präsident Max Fiedler, dessen private Messerschmitt Bf 108 ‚Taifun‘ heute im Fliegermuseum Dübendorf ausgestellt ist.
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Text 1929
Die am 05.03.1929 gegründete Alpar, Flugplatzgenossenschaft, Bern, mit Henry Pillichody als Direktor, nahm am 10.06.1929 mit einer Fokker F-XI (Universal) den Luftverkehr auf der Strecke Bern-Biel-Basel auf.

 

   
Text 1929
Die ,Ad Astra-Aero‘ kaufte drei dreimotorige Fokker F-VII-b. Der gleiche Flugzeugtyp stand auch bei der Balair im Einsatz.

 

   
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Bildtext Eine Fokker F-VII-b wird zum Abflug vorbereitet.
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Bildtext Die Fokker F-VII-b, CH-190, am Matterhorn.
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Text 02.11.1929
Erste Landung eines Zeppelin Luftschiffes auf Schweizer Boden.

 

   
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Bildtext LZ 127 ‚Graf Zeppelin‘ auf dem Flugplatz Dübendorf.
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Text 1929
Inbetriebnahme einer BFW-M-18-d durch ‚Ad Astra-Aero‘.

 

   
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Bildtext Die CH-191 bot Platz für 4 Passagiere. Hersteller der BFW-M-18-d waren die Bayerischen Flugzeugwerke AG, Augsburg.
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Text 1930
Die ‚Ad Astra-Aero‘ erwarb bei Alfred Comte, Schweizerische Flugzeugfabrik AG, Oberrieden eine Comte AC-4, welche auf der Strecke Dübendorf-Luzern eingesetzt wurde.

 

   
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Bildtext Die Comte AC-4 HB-IKO (vormals CH-262).
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Text 17./26.03.1931
Fusion rückwirkend per 01.01.1931 der ‚Ad Astra-Aero‘ mit der am 02.09.1925 gegründeten ‚Basler Luftverkehrs AG (Balair)‘ zur ‚Swissair, Schweizerische Luftverkehrs AG‘ mit Sitz in Zürich unter Leitung von Balz Zimmermann (ex Balair) und Walter Mittelholzer (Techn. Direktor). VR Präsident wurde Alphons Ehinger (ex Balair), Vizepräsident Edwin Schwarzenbach. Die neue Gesellschaft verfügte über neun Fokker, zwei Dornier-Merkur, eine BFW-M-18-d und eine Comte AC-4 Maschine.

 

   
Text Mitte 1932
Inbetriebnahme des neuen Zivilflugplatzes Dübendorf.

 

   
Text 1932
Kauf zweier Schnellflugzeuge ‚Lockheed-Orion, Typ 9-B‘. Am 02.05.1932 wurde auf der Strecke Zürich-München-Wien die erste Express-Fluglinie Europas eröffnet. Die ,Lockheed-Orion‘ erreichte eine Maximalgeschwindigkeit von 360 km/h und hatte Platz für 4 Passagiere (Fliegen war damals eine exklusive Angelegenheit!).

 

   
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Bildtext Eintreffen der Maschine in Dübendorf, fein säuberlich in einer Kiste verpackt.
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Bildtext Das Flugzeug wird aufgetankt.
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Bildtext Der Luftboy verstaut das Gepäck.
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Bildtext Die rassige Lockheed-Orion im Flug; beachte das eingezogene Fahrwerk.
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Bildtext Die CH-167 zurück im Hangar
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Text 22.-31.07.1932
3. Internationales Flugmeeting in Dübendorf.

 

   
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Bildtext Der Grossanlass umfasste rund 100 Programmnummern und lockte bis zu 30‘000 Zuschauer pro Tag nach Dübendorf.
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Bildtext Im Vordergrund ein Lioré-Nachtbomber. Der grosse Autopark zeugt von der wachsenden Motorisierung der Besucher.
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Text 2.-14. November 1932
Nach zweimaliger Atlantiküberquerung machte das in Altenrhein SG gebaute zwölfmotorige Flugschiff Do X Halt in Zürich. Anlässlich von vier Rundflügen wurden 274 Passagiere befördert und nicht weniger als 36‘000 Personen wollten den Riesenvogel aus der Nähe besichtigen.

 

   
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Bildtext Das Werk der Aero-Metall AG in Altenrhein; 1927
Die Flugzeugfabrik wurde in der Schweiz angesiedelt, weil Deutschland im Vertrag von Versailles der Flugzeugbau untersagt war. Die 600 m lange Graspiste wurde 1927 in Betrieb genommen. Am verschachtelten Firmenkonstrukt (AG für Dornier-Flugzeuge, Betriebsgesellschaft Dornier Werke Altenrhein AG, Dornier Metallbauten GmbH) waren ausser Claude Dornier u.a. ab 1926 das damalige Deutsche Reich beteiligt.

In Altenrhein wurde das berühmte erste Flugschiff der Welt, die Do X hergestellt. Ein weiteres Werk, die ‚Costruzioni Mecchaniche Aeronautiche S.A.‘ befand sich in Marina di Pisa (I), wo der Dornier Do J ‚Wal‘ montiert wurde. Der Jungfernflug dieses Welterfolgs erfolgte am 26.11.1922. Die Dornier Werke Altenrhein AG gingen 1948 in Schweizer Hände über und firmierten ab 1949 unter dem Namen ‚Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein AG‘ (FFA).
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Bildtext Die vielen Besucher wurden mit Ruderbooten zum Flugzeug gebracht; Nov. 1932
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Bildtext Flugschiff Do-X startet auf dem Zürichsee; Nov. 1932
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Text 25.03.1933
Der Ostschweizerische Verein für Luftschifffahrt (OVL) und der Zürcher Flug-Club (ZFC) fusionierten zur Sektion Zürich des AeCS.

 

   
Text 1934
Mit der Indienststellung der Curtiss-Condor T-32-C, CH-170, auf der Strecke Zürich-Stuttgart-Halle/Leipzig-Berlin hatte die Swissair als erste europäische Fluggesellschaft eine Stewardess an Bord.
Die Maschine stürzte am 27.07.1934 bei Tuttlingen wegen Flügelbruchs ab. Alle Insassen, neun Passagiere, der Pilot und der Bordfunker sowie Stewardess Nelly Diener fanden dabei den Tod.

 

   
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Bildtext Das zweimotorige Schnellflugzeug Curtiss-Condor bot Raum für 15 Passagiere; 1934
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Bildtext Stewardess Nelly Diener in ihrem winzigen fliegenden Office; 1934
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Bildtext Nelly Diener posiert vor der Curtiss-Condor; 1934
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Text 1934
Die Swissair ergänzte ihre Flotte mit einer Clark-GA-43-A, CH-169.
Die 1935 beschaffte, typengleiche Maschine HB-ITU zerschellte am 30.04.1936 im Nebel an der Rigi.

 

   
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Bildtext Der 10-plätzige einmotorige Ganzmetall-Tiefdecker CH-169; 1934
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Bildtext Die Curtiss-Condor und die Clark-GA-43-A in Dübendorf.
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Text 1934
Die bisherige Flugzeugkennung, CH-plus 3 Ziffern, wurde auf HB-plus 3 Buchstaben umbenannt. Der Code basiert auf der bereits im Washingtoner Radiotelefonie-Abkommen von 1927 der Schweiz zugeteilten Buchstabenkombination – H(otel) B(ravo).

 

   
Text 03.08.1935
Die Alfred Comte, Schweizerische Flugzeugfabrik, wurde zahlungsunfähig und musste ihre Tore schliessen. 1936 zog die 1928 in Willisau gegründete Motorradfabrik Universal in die Fabrikhalle ein.

 

   
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Bildtext Von 1936 bis 1962 produzierte hier die Mororradfabrik Universal ihre von Privaten, der Armee und Polizei geschätzten Motorräder; 1948
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Bildtext Bootswerft Faul und Motorradfabrik Universal aus der Vogelperspektive; 1948
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
Text 1935
Anschaffung von fünf Douglas DC-2 durch die Swissair.
Am 01.04.1935 wurde die Linie Zürich-Basel-London eröffnet. Mit Aufnahme des Winterbetriebs wurde ab 1935/36 der Ganzjahresbetrieb eingeführt.

 

   
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Bildtext Die HB-ITA in Dübendorf. Nebst Pilot und Funker bot die DC-2 Platz für 14 Passagiere und 1 Hostess.
Die HB-ITA erlitt am 07.01.1939 beim Landeanflug auf Paris-Le Bourget Totalschaden. Die Besatzung – Pilot, Funker sowie Stewardess – und zwei Passagiere fanden dabei den Tod, zwölf Passagiere überlebten den Crash.
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Text 1936
Beschaffung einer Junkers JU-86 B.

 

   
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Bildtext Die JU-86 B, HB-IXI, im Flug; April 1936
Nach einer Bruchlandung am 12.08.1936 bei Wixhausen (D) wurde die Maschine durch die Junkerswerke in Dessau repariert und 1937 als HB-IXE wieder in Dienst genommen.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Morgendlicher Hochbetrieb während des 9-Uhr Slots in Dübendorf. Im Vordergrund die startbereite HB-IXE; um 1937
1938 wurden die beiden störanfälligen Jumo-Dieselmotoren durch BMW-Benzin-Sternmotoren ersetzt, Immatrikulation jetzt HB-IXA.
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Bildtext Absturz der HB-IXA beim Notlandeanflug auf den Flugplatz Konstanz; 20.07.1939
Alle sechs Insassen fanden den Tod, darunter auch der populäre Flugkapitän und Aviatik-Schriftsteller Walter Ackermann.
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Text 1937
Die Firma und der Linienbetrieb der ,Ostschweizerischen Aero-Gesellschaft, St. Gallen‘ wurde durch die Swissair käuflich übernommen. In Dübendorf herrschte reger Flugbetrieb.

 

   
Text 09.05.1937
Der passionierte Bergsteiger Walter Mittelholzer stürzte bei einer Klettertour in den österreichischen Ostalpen tödlich ab.

 

   
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Bildtext Ansichtskarte einer Swissair DC-2 mit persönlicher Widmung Mittelholzers an Marian T. Bosshardt, Tante des Berichterstatters, datiert 16.02.1937
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Text Juli 1937
Inbetriebnahme von zwei Douglas DC-3, dem damals komfortabelsten und schnellsten zweimotorigen Verkehrsflugzeug der Welt.

 

   
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Bildtext Balz Zimmermann übernimmt bei Lizenznehmer Fokker in Amsterdam die erste DC-3, HB-IRA.
Zimmermann starb am 13.10.1937, rund acht Monate nach Walter Mittelholzer; die Direktion ging an Eugen Groh, kaufmännischer Direktor und Henry Pillichody, technischer Direktor, über. Spannungen zwischen den beiden Herren führten schliesslich zur Entlassung von Pillichody im Mai 1942.
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Text 23.07.-01.08.1937
4. Internationales Flugmeeting in Dübendorf.

 

   
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Bildtext Das Programm versprach Europas grösste Flugveranstaltung. 13 Nationen mit 272 Teilnehmern waren für die Wettkämpfe gemeldet.
Für die internationale Geschwindigkeitskonkurrenz musste ein Rundkurs Dübendorf - Wil - Grüningen - Bachtel - Wangen viermal abgeflogen werden, total 202 km. Gemeldet war auch Generalmajor Ernst Udet mit einer brandneuen Messerschmitt BFW (Bf) 109 V-14, ausgerüstet mit einem Rennmotor von 1565 PS, der jedoch bereits in der ersten Runde Defekt erlitt.
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Bildtext Die Messerschmitt Bf 109 V-14; 1937
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Bildtext Deutsche Prominenz, Ernst Udet (Mitte) und Erhard Milch, General der Flieger, am Flugmeeting in Dübendorf; 25.07.1937
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Bildtext Die illustere Schar kurz vor Abflug mit Udets Messerschmitt Bf 108 ‚Taifun‘; 25.07.1937
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Text 1938
Am 20.02.1938 flog die Swissair erstmals die Strecke London-St.Moritz/Samaden, höchstgelegener Flugplatz Europas. An Bord war eine Gruppe englischer Journalisten, die das Ereignis gebührend publik machten.
Direktflüge London-St. Moritz wurden nach dem Krieg nochmals im Winter 1957 für kurze Zeit mit einer in England immatrikulierten Twin Pioneer aufgenommen. Landung und Start erfolgten direkt auf dem zugefrorenen St. Moritzersee. Weitere Destinationen waren Davos, Zermatt und La-Chaux-de-Fonds.

Der St. Moritzersee war bereits im März 1910 Schauplatz von Fliegerdarbietungen, als Korvettenkapitän Paul Engelhard, Schüler von Orville Wright, ein Flug von fast 32 Minuten auf einem ‚Wright‘-Doppeldecker gelang. Im Februar 1911 bot August Jucker Passagierflüge mit einem ‚Farman‘-Doppeldecker an, während Hans Burkhard auf seiner untermotorisierten Eigenkonstruktion scheiterte, vom Eis abzuheben. St. Moritz war auch verschiedentlich Destination der ‚Ad-Astra‘ (s. oben).

 

   
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Bildtext Die DC-2 HB-ISI im Landeanflug über St. Moritz.
Das Flugzeug erlitt am 09.08.1944 bei einem Fliegerangriff amerikanischer Lockheed P-38 ‚Lightning‘-Jagdbomber auf den Flugplatz Stuttgart-Echterdingen Totalschaden. Die Maschine brannte am Boden vollständig aus, Personen kamen nicht zu Schaden.
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Bildtext Die DC 2 mit 12 Passagieren an Bord in Samaden gelandet.
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Bildtext Die HB-ITA auf dem hochalpinen Flugplatz Samaden; 1938
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Bildtext Die Scottish Aviation ‚Twin Pioneer‘, G-AEOE, mit Swissair-Logo am Leitwerk, nach der Landung auf dem St. Moritzersee;
Januar 1957
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Bildtext August Jucker mit einem ‚Farman‘-Doppeldecker auf dem zugefrorenen St. Moritzersee: Februar 1911
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Text

Der 2. Weltkrieg 1939-1945
Der Ausbruch des 2. Weltkriegs bedeutete für die Swissair ein eigentliches Grounding. Die gesamte Swissair-Flotte verschwand in den Hangars von Dübendorf, aufgetankt notabene, damit im Ernstfall sofort evakuiert werden könnte.

Bei der benachbarten Fliegertruppe stand die Dezentralisierung und Verlegung an die Grenze im Vordergrund. Nach der allg. Kriegsmobilmachung am 01.09.1939 verblieben nur noch die Flieger-Kp 19 mit neun Dewoitine D-27 und die Flieger-Kp 21 mit sechs Messerschmitt Me-109 E-3 ‚Emil‘ in Dübendorf, wobei die Flieger-Kp 19 bereits am 14. September nach Spreitenbach dislozierte.

Im März 1940 wurde ein stark reduzierter Flugbetrieb ab dem im Juli 1939 neu eröffneten Flugplatz Locarno-Magadino nach Rom und Mailand-Barcelona aufgenommen. Die Maschinen erhielten an Bug und Heck je einen rotweissen Neutralitätsanstrich zur besseren Erkennung im Inland (eigene Flab) und Ausland. Nach dem Kriegseintritt Italiens mussten die Flüge im Juni 1940 bereits wieder eingestellt werden.

 

   
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Bildtext Ankunft der von Chefpilot Ernst Nyffenegger geflogenen DC-2HB-ISI auf dem festlich beflaggten
Flugplatz Rom-Littorio; 18.03.1940.
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Text

Nachdem Deutschland am 10.05.1940 die ebenfalls neutralen Benelux-Staaten überfallen hatte, musste jederzeit mit einem Angriff auf die Schweiz und speziell auf den Flugplatz Dübendorf gerechnet werden. Mit der 2. Kriegsmobilmachung am 11.05.1940 wurde deshalb der gesamte technische Betrieb der Swissair ins Tessin in Sicherheit gebracht. Die Fliegertruppe verlegte ihrerseits das technische Material mit wenigen Ausnahmen ins Alpenreduit, inkl. Demontage einiger Blechhangars. Dübendorf, vollständig getarnt, verdunkelt und vermint, glich in diesen dunklen Monaten einem Geisterflugplatz. Der Abschuss einer Messerschmitt Bf 109 D1 ‚David‘ bei Boécourt und einer K+W C-35 bei Pruntrut durch die deutsche Luftwaffe am 4. resp. 6. Juni 1940 – alle drei beteiligten Schweizer Piloten kamen dabei ums Leben – brachte die Spannungen zum Kochen.

Als die militärische Lage sich aus Schweizer Sicht etwas beruhigt hatte, wurde der technische Betrieb der Swissair im August 1940 nach Dübendorf zurückbeordert und am 30.09.1940 der Flugbetrieb auf der Strecke Dübendorf-München wieder aufgenommen. Anfangs Januar 1941 konnten für kurze Zeit auch einige Flüge von Locarno-Magadino nach Rom durchgeführt werden. Mitte November 1941 musste der Kurs Dübendorf-München zugunsten Dübendorf-Stuttgart-Berlin eingestellt werden. Letztere Strecke wurde auf Geheiss Deutschlands per 01.02.1943 auf das Teilstück Dübendorf-Stuttgart reduziert und konnte noch bis am 16.08.1944 bedient werden.

Die Werft hielt sich mit Drittaufträgen seitens der Armee, Dornier Altenrhein und Lufthansa über Wasser. Die Aufträge von Lufthansa waren nicht unproblematisch, handelte es sich doch bei den elf DC-2 und DC-3 ausschliesslich um Beuteflugzeuge ex KLM (4 DC-2, 3 DC-3) und CSA (4 DC-3). Der Bundesrat sah sich denn auch veranlasst, diese Aufträge per Ende 1943 zu verbieten. Ein spezielles Bomber-Detachement befasste sich in den letzten Kriegsjahren mit dem Ausweiden von in Dübendorf gestrandeten Bombern.
Die Flugwaffe baute ab dem 28.05.1941 ein ständiges Überwachungsgeschwader (UeG) am Standort Dübendorf auf.

Der Armeeflugpark wurde jedoch erst ab März 1944 sukzessive zurückgeführt. Die Piloten des UeG waren bemüht, fremde Flugzeuge bei Verletzung des schweizerischen Luftraums zur Landung zu zwingen. Dübendorf war auch Landeplatz für havarierte Flugzeuge in Not. Die Piloten versuchten jeweils, geheimes Material zu vernichten und die Flugzeuge bei der Landung zu Schrott zu machen, was oft misslang. Total landeten über 100 schwere Bomber in Dübendorf. In Erinnerung geblieben sind vor allem der 18.03., 13. und 24.04.1944, als zehn und mehr Bomber pro Tag in Dübendorf notlandeten.

 

   
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Bildtext Notlandung einer B-17 ‚Fliegende Festung‘ wegen Benzinmangels; 21.07.1944
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Bildtext Der imposante Flugzeugpark gegen Ende des Krieges.
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Bildtext Dieser Nachtjäger Messerschmitt Bf 110 G-4, ausgerüstet mit streng geheimer Radaranlage und Bewaffnung – zwei nach oben feuernde Maschinengewehre, ‚Schräge Musik‘ genannt – war am 28.04.1944 in Dübendorf mit Motorenproblemen gelandet.
Am Bug sind die geweihartigen Antennen des Lichtenstein-Geräts (Radaranlage) und seitlich am Motor die Flammvernichterrohre zu erkennen. Nachdem Deutschland die Zerstörung des Flugplatzes angedroht hatte, liess sich die Schweiz auf folgenden Deal ein: Sprengung der Maschine (am 18.05.1944 erfolgt) und Freilassung der zweiköpfigen Besatzung gegen Kauf von 12 Messerschmitt Bf 109 G-6 zum Preis von 6 Mio. Franken in Gold. Ein schlechtes Geschäft, wie sich bald zeigte. Die am 20./24.05.1944 gelieferten ‚Gustav‘ stellten sich als pannenanfälliger Schrott heraus.
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Bildtext Landung einer Messerschmitt Me 262 A-1a in Dübendorf; 25.04.1945. Es handelte sich hier um das erste serienmässig hergestellte Düsenflugzeug der Welt. Die Spitzengeschwindigkeit betrug 870 km/h. Die Schweiz schenkte das Flugzeug im August 1957 dem Deutschen Museum in München, wo es heute noch besichtigt werden kann.
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Bildtext Der Düsenjäger wird abgeschleppt; 25.04.1945
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09.05 1945
Nach Kriegsende bestand die Flotte der Swissair aus folgenden neun Maschinen:

  • 1 Comte AC-4, HB-IKO; ex ‚Ad-Astra-Aero‘ CH-262, Anschaffungsjahr 1930

  • 1 Fokker F-VII-a, HB-LBO; ex Balair CH-157, Anschaffungsjahr 1932

  • 1 de Havilland DH-89 ‚Dragon-Rapide‘, HB-APA;
    ex ‚Ostschweizer Aero-Gesellschaft‘, St. Gallen-Altenrhein (1937 liquidiert), dort HB-ARA, Anschaffungsjahr 1934

  • 2 Douglas DC-2, HB-ITE, HB-ITO, Anschaffungsjahr 1935

  • 4 Douglas DC-3, HB-IRA und HB-IRI, Anschaffungsjahr 1937, HB-IRO,
    Anschaffungsjahr 1938, HB-IRE, Anschaffungsjahr 1939.

Der flugplanmässige Betrieb wurde schnellstmöglich wie folgt wieder aufgenommen:

  • 30.07.1945 Paris

  • 19.09.1945 Amsterdam

  • 29.09.1945 London
     

   
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15.09.1945
Die Luftsperre für Sportflieger wurde aufgehoben.

 

   
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01.10.1945
Landung einer DC-4 der TWA in Genf-Cointrin.

 

   
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Entwicklung des Zivilflugplatzes Dübendorf

 

   
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Bildtext 1922: zwei armselige Zelte!
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Bildtext 1924: erster Hangar mit provisorischem Notdach für weitere Flugzeuge
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Bildtext 1925: Dornier Merkur vor Hangar
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Bildtext 1929: Luftaufnahme des ‚Providuriums‘
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Bildtext Blick auf Hangar, Abfertigungs-/Post-Baracke und Gartenwirtschaft; 1931.
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Bildtext Das bescheidene Flugpostbüro und Zollamt in Dübendorf-Flugplatz. Ähnliche bauliche Verhältnisse herrschten später auf dem neuen Flugplatz Kloten (s. unten). Am 30.04.1919 wurde der Flugpostbetrieb offiziell aufgenommen und gleichentags 1274 Briefe spediert. Flugpostbüros gab es ab Beginn in Dübendorf, Bern, Lausanne, Genf und St. Gallen. Im ersten Betriebsmonat wurden von 7254 Briefen deren 3091 in Zürich aufgegeben
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Bildtext 1932: neues Stationsgebäude auf der Wangener Seite
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Bildtext Der Zivil-Flugplatz um 1934.
Links der Sportfliegerhangar, rechts das Abfertigungsgebäude mit angebautem Restaurant.
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Bildtext Blick über das Abfertigungsgebäude Richtung Werft und Grossflugzeughangar. Start und Landung erfolgten auf einer Graspiste.
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Bildtext Als die Passagiere noch an einem einzigen Schalter abgefertigt werden konnten….
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Bildtext Luftboys nehmen das Gepäck entgegen.
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Bildtext Der Flugplatz Dübendorf im Jahre 1933
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Bildtext Die Gebäude des Militärflugplatzes mit dem 1915 errichteten Denkmal der Fliegertruppe zu Ehren der im Dienst abgestürzten Kameraden; um 1935
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Bildtext Flugplatz Dübendorf aufgenommen aus einem Flugzeug des Typ C38
Bildquelle Freundlicherweise zu Verfügung gestellt von: ©Zentrum elektronische Medien / Luftwaffe
   
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Bildtext Mit der Beschaffung von 175 Stück DH-100 ‚Vampire‘ in den Jahren 1947/49 und 250 DH-112 ‚Venom‘ 1951/54 (Bild) hatte das Düsenzeitalter in Dübendorf Einzug gehalten.Der erste Überschallflug in der Schweiz wurde am 17.10.1953 durch den britischen Testpiloten Bill Bedford auf einem Hawker Hunter absolviert.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Der Verfasser als kleiner Knirps auf den Armen seiner Tante und sein Bruder, links aussen mit Taschentuch, kurz vor ihrem ersten Auslandflug – ein nicht alltägliches Reiseerlebnis in der damaligen Zeit; Dübendorf 30.05.1946
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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05.05.1949
Der Zivilflugplatz Dübendorf-Wangen geht in Besitz des Bundes über.

 

   
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Der Flugplatz Dübendorf in einem filmischen Zeitdokument

 

   
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Bildtext Swissair: Der schönste Tag meines Lebens
(Flugplatz Dübendorf - Schweizer Kurzfilm 1939)
Bildquelle Youtube
   
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Kleine Auswahl weiterer Flugplätze in der Schweiz

 

   
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Bildtext Basel-Birsfelden, Zollflugplatz 1. Klasse
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Bern-Belpmoos, Zollflugplatz 2. Klasse
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext St. Gallen-Altenrhein, Zollflugplatz 2. Klasse
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Altenrhein; um 1970
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Chur-Rossboden; um 1925
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Spreitenbach; 1933
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Bachtel, Zürcher Oberland; 1933
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Lausanne-La Blécherette, Zollflugplatz 2. Klasse
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Genf-Cointrin, Zollflugplatz 2. Klasse
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Genf-Cointrin; um 1950
Die Genfer Regierung beschloss bereits 1942 zwecks Arbeitsbeschaffung den Bau einer 1200 m langen Betonpiste. Die ersten interkontinentalen Flüge nahmen am 01.10.1945 in Genf mit der Landung einer DC-4 der TWA ihren Anfang. Ab August 1946 stand eine Betonpiste mit den Abmessungen 2000x50 m zur Verfügung. Die Swissair startete im Dezember 1946 von hier aus mit der DC-4 HB-ILA ‚Genf‘ zum ersten Langstreckenflug ihrer Firmengeschichte; Destination Lydda (Israel) und Kairo.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Sonderbriefmarke der PTT zum Jungfernflug der HB-ILI ‚Basel‘ am 02.05.1947 von Genf nach New York mit Zwischenlandungen in Shannon und Stephenville (wetterbedingt, anstatt Gander). Auf der Briefmarke ist die für den Flug vorgesehene typengleiche DC-4-1009-A, HB ILA ‚Genf‘, abgebildet, welche wegen eines Defekts kurzfristig nicht zur Verfügung stand. Der regelmässige Linienverkehr nach New York wurde erst 1949 aufgenommen.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Zürich-Kloten – einer neuer interkontinentaler Flughafen entsteht

Nach ersten Vorstudien ab 1943 und den anschliessenden Bewilligungsverfahren und Krediterteilungen wurden die Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Artillerie-Waffenplatzes Kloten-Bülach im Juli 1946 in Angriff genommen. Das Parlament hatte sich zuvor am 21.03.1945 für Zürich-Kloten und den Ausbau von Genf-Cointrin und gegen das Projekt Zentralflugplatz Bern-Utzenstorf entschieden, wo die Planung bereits im Juni 1942 initialisiert worden war. Geplant war ein Flugplatz mit drei Pisten, befestigten Rollwegen und einem zentralen Terminal. Am 14.06.1948 konnte die 1900 m lange Westpiste 10/28 in Betrieb genommen werden.

Fünf Monate später, am 17.11.1948, folgte die 2600 m lange Blindlandepiste 16/34, womit die Verlegung des gesamten zivilen Luftverkehrs von Dübendorf-Wangen nach Kloten Tatsache wurde. Die 1535 m lange Bisenpiste 02/20 wurde nach gut zehn Jahren infolge neuer Seitenwind-Toleranzen wieder ausser Betrieb genommen. Bis zum erste Spatenstich des seit 1946 projektierten Flughofes dauerte es noch bis zum 21.11.1950. Am nordöstlichen Rand dieses Geländes entstand zwischenzeitlich ein hässliches Barackendörfli mit zuletzt rund 40 Baracken. Der neue Terminal, damals Flughof genannt, konnte schliesslich am 08.04.1953 feierlich eingeweiht werden. Ein grosses Schaufliegen am 30.08.1953 lockte über 150‘000 Besucher nach Kloten.

 

   
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Bildtext Der ehemalige Artillerie-Waffenplatz Kloten mit dem noch wenig besiedelten Umland; Flugaufnahme mit Blick Richtung Bülach 1946
Vorne rechts der Holberg, dahinter links die beiden ehemaligen Militärhangars, wo bis zur Fertigstellung der neuen Werftgebäude die Motorenwerkstätten untergebracht waren und anschliessend die Sportflieger Einzug hielten. Auf dem Dach wurde der provisorische Kontrollturm eingerichtet (s. unten). Oben rechts das steppenartige Artillerie-Zielgebiet, das von zahlreichen Blindgängern gesäubert werden musste.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Pistenbau um 1947 - Das Schienennetz der Rollbahnzüge erreichte eine Länge von rund 30 km.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Einbringen des Betons, Herbst 1947
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Stand der Arbeiten, Oktober 1947
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Die Westpiste 10/28 ist in Betrieb; Juni 1948
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Blick Richtung Süden. Das gesamte Pistensystem sowie Werft und Hangar sind in Betrieb; Oktober 1949
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Der Kontrollturm auf dem Dach des Sportfliegerhangars (vormals Militärhangar), welcher bis 1953 Bestand hatte.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Was heute im Süden des Flughafens als grosses Ärgernis empfunden wird, war 1948 noch eine Sensation: Südanflug der KLM Lockheed L-049 Constellation, PH-TAV ‚Venlo‘, über der Insel Ufenau; 1948. Die Swissair erwog 1949 den Kauf dreier Occasion-L-049 der KLM, welche auf das Nachfolgermodell L-749 umgestiegen war. Swissair entschied sich aber für die DC-6B. Die stolze PH-TAV beendete ihr Dasein nach einigen Handänderungen als Restaurant in Santiago de Chile.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Zwischenlandung einer TWA Lockheed L-049 Constellation, NC 90815, unterwegs von New York-Paris nach Rom-Athen-Kairo.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Blick auf den Flugsteig und das ‚Barackendörfli‘; um 1948
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Bildtext Das ‚Barackendörfli‘ im Mai 1949. Für die wenigen Autos genügte ein winziger Parkplatz.
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Bildtext Die DC-4 1009 ‚Skymaster‘, OY-DFO ‚Rolf Viking‘, des SAS Scandinavian Airlines System; Kloten um 1950
Die Swissair verlor am 13.12.1950 die DC-4-1009-A, HB-ILE, bei einer Bruchlandung in Sidney, Neu-Schottland. Es war der erste unfallbedingte Abgang eines Flugzeugs nach Kriegsende.
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Bildtext Der neue Airport diente manchmal als rettender Hafen für Notlandungen. Im Bild eine Republic F-84 G , Kennung II0987, der französische Armée de l’Air, welche in Kloten notlanden musste. Vier dieser FA-84 G standen bei der bekannten Akrobatik-Formation ‚Patrouille de France‘ 1953/54 im Einsatz; Kloten 1953
Schweizer Offiziere inspizieren den in einem Hangar parkierten fremden Vogel. Im Hintergrund die DH -89 ‚Dragon-Rapide‘ HB-APA (ex HB-ARA der 1937 aufgelösten Ostschweizer Aero-Gesellschaft), vorn das typengleiche Flugzeug, 1948 aus dem Bestand der Berner Alpar übernommen (HB-APE oder HB-APU). Alle drei Dragon-Rapide wurden im Juni 1954 an die Flugzeugwerke Farner in Grenchen verkauft. Rechts ist das Leitwerk einer DC-3 zu erkennen.
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Bildtext Die Republic F-84 G in Kloten; 1953
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Bildtext Der neue Flughof wenige Monate vor der Eröffnung; 1952
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Bildtext Blick auf den fertiggestellten Flughof; Eröffnungstag 08.04.1953
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Bildtext Flughof um 1954 - Die Vorfahrten waren schon damals niveaugetrennt: oben Abflug, unten Ankunft.
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Bildtext Kloten 1953
Rechts mit dreiteiligem Leitwerk eine Airspeed AS 57 ‚Ambassador‘, G-AMAE, der BEA, dort ‚Elizabethian‘ genannt. Links die Convair CV-240, HB-IRP. Swissair erstes modernes Kurzstreckenflugzeug mit Druckkabine stand seit 1949 im Einsatz.
1953 erwarb die Swissair von der KLM drei Convair CV-240-4. Die HB-IRW gelangte zu ungewollter Publizität. Am 19.06.1954 musste die Maschine im Ärmelkanal vor Folkestone notwassern, weil die Piloten vergessen hatten, das Flugzeug auftanken zu lassen. Die Swissair, Stolz der Nation, wurde darauf im Volksmund wenig schmeichelhaft ‚Häsch Benzin‘ genannt…..
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Bildtext Blick auf Flugsteig, Terminal und Baracken, welche sich noch Jahre nach Eröffnung hartnäckig hielten; um 1954
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Bildtext Kloten um 1954
Vorn die gute alte, seit 1939 im Einsatz stehende DC-3, HB-IRE, welche 1955 in die USA verkauft wurde. Rechts hinten die 1946 angeschaffte DC-3-D-112, HB-IRB. Nach einer Bruchlandung 1962 in Kloten ging die Maschine ein Jahr später an einen neuen Besitzer in Norwegen.
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Bildtext Kloten vor Juni 1954
Auf dem Flugsteig sind folgende Maschinen zu erkennen: die Convair CV-240, HB-IRP, die Lockheed L-049 Constellation, PP-PCB, der Panair do Brasil, die DC-6B, HB IBA, eine DH-89 ‚Dragon-Rapide‘, welche für die beliebten Rundflüge eingesetzt wurde und rechts hinten das Leitwerk einer Convair CV-240 der KLM.
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Bildtext Kloten 1955
Ein Helikopter Hiller UH-12B, HB-XAH, der Heliswiss vor der Kulisse parkierter Passagierflugzeuge.
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Bildtext Kloten um 1956
Die Convair CV-240/2, I-LARK, der LAI Linee Aeree Italiane SpA. Die LAI fusionierte 1957 mit der Linee Aeree Italiane SpA zur Alitalia – Linee Aeree Italiane, kurz Alitalia.
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Bildtext Kloten 1957
Eine schnittige DH 106 Comet 3B, die G-ANLO der BOAC, welche erstmals am 11.11.1957 in Kloten landete.
Die BOAC war die erste Fluggesellschaft der Welt, welche mit der DH 106 Comet 1 Düsenverkehrsflugzeuge einsetzte. Der planmässige Linienverkehr wurde bereits am 02.05.1952 mit der G-ALYP aufgenommen. Diese Maschine stürzte am 10.01.1954 bei Elba ab. Von den total 16 gebauten Comet 1 erlitten vier weitere Exemplare das gleiche Schicksal.
Als erster Passagierjet machte die DH 106 Comet 2X, G-ALYT der BOAC anlässlich der grossen Flugschau am 30.08.1953 ihre Aufwartung in Kloten. Air France war darauf mit seiner DH 106 Comet 1A, F-BGNY, in Kloten präsent. Das Flugzeug war bei Air France nur von Juli 1953 bis April 1954 im Einsatz. Wegen der oben beschriebenen Unfallserie wurde es an den Hersteller de Havilland retourniert.
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Bildtext Kloten um 1957
Die DC-6B, SE-BDR ‚Sture Viking‘ der SAS. Das Flugzeug wurde 1961 an die französische Luftwaffe verkauft.
Die Swissair setzte ab 1951/53 bis 1961/62 sieben DC-6B und 1958 - 1961 eine DC-6A Cargoliner, HB-IBB, auf ihrem Langstreckennetz ein. Im Gegensatz zur DC-4, verfügte die DC-6 über eine Druckkabine.
Rechts die DC-4-1009-A, HB-ILI ‚Basel‘, welche im Oktober 1958 an die Syrian Airways abgetreten wurde.
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Bildtext Das Pistensystem um 1958.
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Bildtext Kloten 1958
Die Königin der Lüfte, eine Lockheed L-1649A ‚Starliner‘, N7312C, der TWA. Die ‚Starliner‘ war der letzte Vertreter der Constellation-Baureihe, welche bis ins Jahr 1939 zurückreicht. Sie gilt bis heute als formschönstes Verkehrsflugzeug aller Zeiten.
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Bildtext New York-Idlewild 24.09.1960. Letzter Flug einer DC-7C ‚Seven Seas‘.
Swissair setzte von 1956/58 bis 1960/62 fünf Maschinen dieses Typs auf der Langstrecke ein.
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Bildtext Ab Mai 1960 hatte das Jetzeitalter auch bei der Swissair Einzug gehalten. Landung einer Sud-Aviation SE-210 ‚Caravelle III‘, HB-ICX. Mangels Schubumkehr verfügte die Maschine über einen Bremsfallschirm (Bild). Der erste planmässige Flug nach London startete am 21.05.1960. Wenige Tage später, am 30.05.1960, hob eine DC-8-32 nach New York ab.
Erstmals wurde eine Caravelle zusammen mit einer Tupolev 104 am Flugmeeting 1956 in Dübendorf gezeigt. Im Oktober 1958 wurde eine ‚Caravelle II‘ in Kloten vorgeführt. Die elegante Caravelle ist den alteingesessenen Bewohnern rund um den Flughafen auch wegen ihres ohrenbetäubenden Lärms in ‚bester‘ Erinnerung.
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Bildtext Kloten 60er-Jahre
Hochbetrieb auf dem Rollfeld – Propellerflugzeuge und Düsenjets halten sich noch die Waage.
Das letzte Propellerflugzeug der Swissair, eine Convair CV-440 ‚Metropolitan‘, wurde Ende Oktober 1968 aus dem Verkehr gezogen. Die ‚Metropolitan‘ war das erste mit Wetterradar ausgerüstete Flugzeug der Swissair. Elf Maschinen dieses Typs standen ab 1956/57 im Einsatz. Die zwölfte Maschine, HB-IMD, stürzte am 15.07.1956 bei der Überführung nach Kloten in Shannon ab.
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Bildtext Kloten 1964
Im Vordergrund die Swissair DC-8-53, HB-IDB ‚Genf‘, welche vom 19.06.1960-1964 als Version DC-8-32 in Betrieb war. Dahinter die KLM DC-7C, PH-DSI ‚Zuiderzee‘. Sie diente später als Frachtflugzeug.
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Bildtext Die mit einem neuartigen Zweistrom-Triebwerk ausgerüstete Convair CV-990A ‚Coronado‘, bis zum Erscheinen der Concorde das schnellstes Verkehrsflugzeug seiner Zeit. Swissair verfügte über acht Maschinen, welche ab 1962/66 bis 1974/75 im Einsatz waren und sich grosser Beliebtheit erfreuten. Die HB-ICC ,St. Gallen‘ ist im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ausgestellt. Mit diesem Modell ist auch die traurige Erinnerung an den Absturz der HB-ICD ,Basel-Land‘ bei Würenlingen am 21.02.1970 verbunden.
Für Convair war die Coronado kein kommerzieller Erfolg. Die traditionsreiche Firma sah sich genötigt, den Bau von Flugzeugen für die Zivilluftfahrt endgültig aufzugeben.
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Bildtext Kloten um 1967
Alt und neu präsentieren sich nebeneinander: Links die Fokker F-VII-a, ex CH-157 der Balair, Baujahr 1927. Daneben die DC-9-15 HB-IFA, welche nur zwei Jahre, vom 11.07.1966 bis 1968, bei Swissair eingesetzt wurde. Die fünf Exemplare dieses Typs erwiesen sich bald als zu klein und die Bestellungen wurden auf die grössere DC-9-32 umgebucht, wovon schliesslich 21 Stück zwischen 1968 und 1970 erworben wurden.
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Der Flugplatz Kloten in einem filmischen Zeitdokument

Aus der Anfangszeit des Flughafens Zürich-Kloten um 1960

 

   
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Bildtext Aus der Anfangszeit des Flughafens Zürich um 1960.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Die ‚Dieterle-Schwalbe‘

Eine erstaunliche Laufbahn, wie sie heute kaum mehr möglich wäre, machte der Arzt und Flugpionier Dr. med. Theophil Dieterle (1878-1955). Schon als Gymnasiast in Basel interessierte er sich für die Fliegerei. Seine besondere Aufmerksamkeit galt dem Flug der Schwalben. Nachdem er seine Praxis in Herisau mit einer Oberarztstelle am Kinderspital Zürich vertauscht hatte, konnte er den Knochenaufbau dieser Vögel mittels des spitaleigenen Röntgenapparats eingehend studieren. Mit den gewonnenen Erkenntnissen baute er in der Freizeit auf dem Estrich des Kinderspitals den Schwalben nachempfundene Modellflugzeuge.

Die Mitgliedschaft im OVL, ab 28.03.1914 Vorstandsmitglied, bot ihm Gelegenheit, das Flugverhalten der Modelle durch Abwurf aus einem Ballon aus grosser Höhe zu analysieren. Bereits im Gründungsjahr des OVL 1910 stieg er am 24. Juli als Passagier mit dem Club-Ballon ‚St. Gotthard‘ in Schlieren auf. An Bord waren noch der Meteorologe und Grönlandforscher Dr. Alfred de Quervain, Ballonführer (ohne Führerausweis!), und der Geologe Prof. Albert Heim. Die Fahrt endete in Amenegg bei Dornbirn.

 

   
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Bildtext Das Kinderspital Zürich um 1905
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Dieterle hatte auch Verbindungen mit anderen Konstrukteuren, etwa mit dem Deutschamerikaner Dr. Ing. Jacob E. Noeggerath (1877-1936), der Dieterles Projekt begleitete und mitfinanzieren half. Noeggerath seinerseits pflegte Kontakte mit Ignaz ‚Igo‘ Etrich (1879-1967). Letzterer landete mit seiner ‚Etrich-Taube‘, Etrich II, einen Grosserfolg. Die Taube hatte ihren Jungfernflug am 30.07.1909 auf dem Flugfeld Wiener-Neustadt. Nach erfolgloser Patentanmeldung in Deutschland stürzten sich über 40 Hersteller auf deren Nachbau. Die Taube war bis zum 1. Weltkrieg das erfolgreichste Flugzeug im deutschsprachigen Raum.

Eine kleine Auswahl von Herstellern sei an dieser Stelle erwähnt: Albatros in Berlin-Johannisthal, Aviatik in Mühlhausen/Elsass (Bild einer Aviatik-Taube s. weiter oben), Beese in Berlin-Johannisthal (Melli Beese war die erste deutsche Motorfliegerin, Flugbrevet Nr. 115 vom 13.09.1911. Das Fliegen hatte ihr u.a. der Schweizer Albert Rupp, Chefpilot bei Albatroswerke Berlin-Johannisthal, beigebracht), D.F.K. in Leipzig (,Stahltaube‘), Jeannin in Berlin-Johannisthal, Gothaer Waggonfabrik in Gotha, Harlan in Berlin-Johannisthal (Pfeiltaube), Rumpler in Berlin-Johannisthal (ursprünglich erster und einziger Lizenznehmer Etrich‘s in Deutschland) und Schwade in Erfurt (‚Stahlherz-Taube‘).

 

   
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Bildtext Die ‚Etrich-Taube‘; 1913
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Ende 1912 liess Dieterle den von ihm entwickelten Tiefdecker ,Schwalbe‘ bei den ‚ Gustav Otto Flugzeugmaschinenwerke ‘ in München, Schleissheimerstrasse 135, bauen, wobei der Dübendorfer Mechaniker Ernst Schaffroth ihm zur Seite stand. Gustav Otto (1883-1926) war der Sohn des Erfinders Dr. Nicolaus A. Otto, nach dem der Viertakt-‚Otto-Motor‘ benannt ist. Otto erwarb am 04.10.1910 das deutsche Pilotenbrevet (Nr. 34) und etablierte sich in München als Flugzeugbauer und Fluglehrer. 1911 richtete er sich in einem Holzschuppen nahe des Exerzierplatzes Oberwiesenfeld ein (heute Olympiapark). Dort waren seit Oktober 1911 auch die Kgl. Bayerische Luftschiffer Abteilung und seit 01.04.1912 die Kgl. Bayerische Fliegertruppe zu Hause.

Otto erhielt auf dem Oberwiesenfeld sogar Starterlaubnis. 1913-1914 pachtete er noch das Flugfeld Puchfeld für seine Flugschule dazu. Zu seinen erfolgreichen Schülern zählte 1914 auch Ernst Udet (s. weiter oben), der im 1.WK 62 Abschüsse totalisierte. Verkaufsschlager war der ‚Otto-Doppeldecker‘. 1912 erhielt er von der Bayerischen Militärverwaltung einen Auftrag über 40 Exemplare. Die Preussische Heeresverwaltung belieferte er über die von ihm in Berlin-Johannisthal gegründete Firma ,Ago Flugzeugwerke‘. 1914 realisierte er einen Neubau am Oberwiesenfeld und beschäftigte in den ersten Kriegsjahren über 700 Mitarbeiter. Bis 1916 baute er 375 Flugzeuge, geriet aber dennoch in finanzielle Schwierigkeiten und musste aus der Firma ausscheiden.

Durch Fusion mit der benachbarten ,Rapp Motorenwerke‘ entstanden die ‚Bayerische Flugzeugwerke AG‘ (BFW, nicht zu verwechseln mit der namensgleichen, 1938 in Messerschmitt AG unbenannten Firma), welche ihrerseits 1922 von BMW ‚Bayerische Motorenwerke‘ übernommen wurden. Das BMW-Logo, ein zum Flugzeugpropeller stilisiertes bayerisches Rautenwappen, erinnert heute noch an die Wurzeln dieses Unternehmens im Flugzeugbau.
Gustav Otto verwendete in seinen späteren Firmen zwar noch das Flugzeug-Signet, spezialisierte sich aber auf den Motoren- und Motorradbau (‚Flottweg‘).

 

   
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Bildtext Der Flieger und Flugpionier Gustav Otto; 1910
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Bildtext Stadtplan München, Planausschnitt Oberwiesenfeld; 1913
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Bildtext Die Gustav Otto Flugzeugmaschinenwerke am Oberwiesenfeld; um 1912
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Bildtext Inserat Otto-Flugmaschinen; 1911
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Bildtext Die AGO (Aviatiker Gustav Otto) Flugzeugmaschinenwerke in Berlin-Johannisthal; im Vordergrund der dramatische Absturz und die Explosion einer Taube mit Flugbrevet-Kandidat Christoph Brooks am Steuerknüppel, der hierbei tödlich verunglückte; 03.08.1913
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Bildtext Otto-Doppeldecker; 1913
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Bildtext Otto-Doppeldecker, Oberwiesenfeld 1913
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Bildtext Inserat Rapp-Motorenwerke-München GmbH; 1914
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Bildtext Firmenschild der Otto-Werke GmbH; um 1917
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Die ‚Dieterle-Schwalbe‘, nebst der ‚Fokker-Spinne‘ einer der weltweit ersten Tiefdecker, wurde im Januar 1913 durch den Chefpiloten der Gustav Otto Flugzeugmaschinenwerke, Anton Baierlein, erfolgreich auf dem Oberwiesenfeld eingeflogen. Dieser bekannte Flieger mit Flugbrevet Nr. 187 hatte schon verschiedene Wettfliegen und Preise gewonnen. 1912 war er jeweils auf einem ,Otto‘-Zweidecker Zweiter beim Nordmarkflug (16.06.-02.07.) und beim Wettfliegen ‚Rund um Berlin‘. 1913 gewann er das Rennen ‚Rund um Berlin‘ auf einem ‚Otto‘-Eindecker.

 

   
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Bildtext Anton Baierlein (rechts), Sieger des Wettfliegens ‚Rund um Berlin‘ 1913. Links Lt Lothar von Linsingen, Flugbrevet Nr. 307, der Baierlein als Fluggast beim Nordmarkflug 1912 in Schleswig-Holstein begleitet hatte.
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Als Besonderheit verfügte die ‚Dieterle-Schwalbe‘ vor der Rumpfnase über eine mit Bleischrot gefüllte, jederzeit verstellbare Metallkapsel von ca. 10 kg. Mit diesem Vorgewicht konnte der Aeroplan während des Fluges ausbalanciert werden. Mit der Lenkbarkeit und dem Sturzflugverhalten von Flugapparaten hat Dieterle sich intensiv beschäftigt und seine Erkenntnisse in mehreren Bulletins des Aero Clubs 1914/15 veröffentlicht. Ob das Resultat seiner Forschungsarbeit in die Entwicklung späterer Sturzkampfbomber wie der Ju 87 eingeflossen ist, kann vermutet werden.

 

   
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Bildtext Rollout der ‚Dieterle-Schwalbe’, noch ohne Vorgewicht; Oberwiesenfeld 1912
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Bildtext Probeflug der ‚Dieterle-Schwalbe‘ mit Anton Baierlein am Steuerknüppel; Oberwiesenfeld Januar 1913
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Bildtext Die 'Dieterle-Schwalbe' mit dem charakteristischen Vorgewicht; Oberwiesenfeld Januar 1913
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Bildtext Die Herren Dr. Ing. J.E. Noeggerath, Pilot A. Baierlein und Dr. med. Th. Dieterle (v.l.n.r.) nach einem Probeflug der ‚Dieterle-Schwalbe‘ auf dem beinhart gefrorenen Oberwiesenfeld. Der Pilot trägt einen Sturzhelm, weil die Flugapparate damals oft capotierten; Januar 1913
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Inzwischen war auch das deutsche Militär auf das Flugzeug aufmerksam geworden. Dieterle erhielt eine Einladung, seine Schwalbe auf dem Tempelhoferfeld in Berlin vorzuführen, was der Hauptmann der Schweizer Armee jedoch ablehnte. Nach der Überführung per Bahn nach Dübendorf Anfang Mai 1913 hätte der Langenthaler Ernst Rech, Fluglehrer in Dübendorf, die Versuchsflüge fortsetzen sollen. Er war aber unmittelbar vorher, am 03.05.1913 auf einem Postflug für die Nationalspende nach Olten, auf einer ‚Kunkler-Rossier‘ am Bürgli in Dübendorf tödlich verunfallt.

Als Ersatz konnten der Herisauer Fluglehrer Boby Züst, der Mechaniker Ernst Suter und der deutsche Militärpilot Frhr. Hans G. von Arnim gewonnen werden, welche mehrere Erfolg versprechende Flüge absolvierten. Im Weiteren wurde der junge Oesterreicher Hans Wanneck engagiert (s. auch weiter oben). Noeggerath hatte ihm seinen privaten französischen ‚Sommer‘-Doppeldecker zur Verfügung gestellt, um damit die Pilotenprüfung abzulegen. Er war Flugschüler von Ernst Rech. Am 20.09.1913 ging er gleich zehnmal an den Start, trotz widrigen Wetterverhältnissen.

 

   
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Bildtext Ernst Rech vor seiner Eigenkonstruktion mit 30 PS Arzani-Motor; Dübendorf um 1910
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Bildtext Die elegante ‚Dieterle-Schwalbe‘ nach einer Landung auf dem Flugplatz Dübendorf; 1913
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Nach konstruktiven Änderungen, Treiber war Noeggerath gegen den Willen Dieterles, endete die am 07.11.1913 durchgeführte Präsentation vor einer von Korps Kdt Andéoud geleiteten Militärkommission mit einem Flop. Suter, der kurzfristig für den verhinderten Züst eingesprungen war, stellte den Flieger nach der Landung auf den Kopf. Trotzdem interessierte Dieterle sich Mitte November 1913 für die Pacht des südlichen Teils des Flugplatzes. An der Landesausstellung in Bern (15.05.-15.10.1914), wo heimisches Schaffen zur Schau gestellt wurde, war die ,Dieterle-Schwalbe‘ exklusiv im Kreis mehrerer Flugapparate ausländischer Provenienz zu sehen.

 

   
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Bildtext Die Luftschiffhalle an der Landesausstellung in Bern. Vorn eine LVG C-III ,Schneider‘ (Luft-Verkehrs-Gesellschaft AG, Berlin-Johannisthal). Konstrukteur war der Schweizer Ingenieur Franz Schneider; Mai 1914
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Bildtext Die ‚Dieterle-Schwalbe‘ an der Landesausstellung in Bern; 1914
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Kurz nach Kriegsausbruch stattete Hptm im Gst Theodor Real, erster Kommandant der schweizerischen Fliegerabteilung, der Landesaustellung einen Besuch ab und requirierte kurzerhand ungefragt und entschädigungslos die ‚Dieterle-Schwalbe‘ und die ausländischen Flugapparate. Im Berner Beundenfeld wurden die seit 1900 bestehende Ballonhalle der Luftschiffertruppe als Hangar und der benachbarte Bauernhof ‚Wankdorf‘ als Kantonnement für die Fliegertruppe eingerichtet. Während die ‚Dieterle-Schwalbe‘ abgetakelt wurde und nur als Ersatzteilspender diente, erhielten die anderen Flugzeuge folgende Immatrikulationen:

1 Aviatik C-1 Doppeldecker mit wassergekühltem 100-PS-Mercedesmotor (Nr. 28)
1 LVG C-III ‚Schneider‘ Doppeldecker mit wassergekühltem Mercedes D-1 100 PS Motor (Nr. 26)

Sechs weitere Flugzeuge ergänzten den zusammengewürfelten Flugzeugpark:

1 Blériot XI-b Eindecker mit Gnôme T-9 100 PS Motor (Nr. 22), ex Vorbesitzer Marcel Lugrin
1 Blériot XI-b Eindecker mit Gnôme 80 ‚Lambda‘ 80 PS Motor (Nr. 23), ex Vorbesitzer Oskar Bider
1 Grandjean-L Eindecker mit Oerlikon 50 PS Motor (Nr. 25), ex Vorbesitzer René Grandjean
1 Morane-Saulnier 35 ‚Hélène‘ Eindecker mit Gnôme 80 ‚Lambda‘ 80 PS Motor (Nr. 24), ex Vorbesitzer Edmond Audemars
1 Farman F-20 Doppeldecker mit Gnôme 80 ‚Lambda‘ 80 PS (Stoss-)Motor (Nr. 21)
1 LVG C-III-1 ,Schneider‘ Doppeldecker mit wassergekühltem Mercedes D-1 100 PS Motor (Nr. 27), ex Aviatiker und Erfinder (Rupp-Nabe) Albert Rupp (s. oben).

 

 

   
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Bildtext Die neu zusammengestellte Schweizer Fliegerabteilung kurz nach der Kriegsmobilisation.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Die zehn ersten Militärpiloten in Reih und Glied. Ihnen standen ganze acht Flugzeuge von sechs verschiedenen Herstellern zur Verfügung. Es wurde je ein Geschwader ,Eindecker‘ (E) und ‚Doppeldecker‘ (D) gebildet; August 1914. Die Flieger v.l.n.r.: Kpl Oskar Bider (D), Sdt Edmond Audemars (E), Sdt Agénor Parmelin (D), Staffelchef Lt Marcel Lugrin (D), Sdt Albert Cuendet (E), Sdt Ernest Burri (D), Sdt Alfred Comte (E), Kpl René Grandjean (E); nicht auf dem Bild: Sdt Francois Durafour (E) und Sdt Henri Kramer (D). Bereits Ende August wurden erste Beförderungen vom einfachen Soldaten zum Adj Uof ausgesprochen.
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Das Berner Beundenfeld kurz nach der Mobilmachung. Im Vordergrund eine Blériot XI-b, hinten die zum Hangar umfunktionierte ehemalige Ballonhalle der Luftschiffertruppe; 1914
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Bildtext Eine LVG C-III ‚Schneider‘ auf einem Übungsflug im Aarauer Schachen gelandet; 1914
Bildquelle Freundlicherweise vom Verfasser aus seinem Archiv zu Verfügung gestellt.
   
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Am 08./13.12.1914 dislozierte die Fliegerabteilung nach Dübendorf, nachdem der Bund den Flugplatz am 03.12.1914 pachtweise übernommen und die zweite Hypothek von 80‘000 Franken abgelöst hatte. Das Vorkaufsrecht im Betrag von 380‘000 Franken wurde am 27.11.1918 ausgeübt.

 

   
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Bildtext Luftaufnahme des Flugzeugparks nach Ankunft in Dübendorf; 13.12.1914
V.l.n.r. sind zu erkennen: Farman F-20, Blériot XI-b, Morane-Saulnier 35 ‚Hélène‘, Aviatik C-1, LVG C-III ‚Schneider‘, Grandjean-L, LVG C-III ‚Schneider‘. Eine Blériot befand sich in der Luft, um dieses Bild zu schiessen.
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Bildtext Wild Flugzeugbau Uster und Dübendorf; 1916
Montage einer Wild WT-1, ausgerüstet mit einem Argus As-II-Motor, welcher durch die Gebr. Bühler in Uzwil in Lizenz hergestellt wurde. Ing. R. Wild war vor dem Krieg Chefingenieur bei Automobil- und Aviatik AG, Mülhausen-Burzweiler/Elsass (s. oben).
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Dr. Dieterle missbilligte das Vorgehen der Militärs zutiefst und wandte sich enttäuscht neuen, medizinischen Projekten zu. 1919 eröffnete er im damals ausgesprochen bäuerlich geprägten Zollikerberg eine Allgemeinpraxis, wo er bis 1951 als beliebter Landarzt tätig war. Hier ist er der Bevölkerung u.a. im Gedächtnis geblieben, weil er die Patienten in abgelegenen Bauernhöfen mit seinem Pferd aufzusuchen pflegte. Aus dem ‚fliegenden Doktor‘ war ein Hausarzt hoch zu Ross geworden.

Immerhin erinnerte man sich an Flugpionier Dieterle, als im Hotel ‚Hecht‘ in Dübendorf am 19./20.10.1935 das 25-Jahr-Jubiläum des Flugplatzes gefeiert wurde. Beim Jubiläum 40 Jahre Schweizer Luftwaffe Anfang Dezember 1940 gehörte er zum Kreis der eingeladenen Konstrukteure und Flieger aus der Anfangszeit der Aviatik. Ebenso wurde ihm und anderen Flugpionieren aus der Zeit von vor 1914 am 23.10.1943, anlässlich der Eröffnung der Zürcher Luftfahrtausstellung ‚Auf der Weltstrasse der Zukunft‘, eine spezielle Ehrung zuteil. Von seinen fünf Söhnen wurden drei ebenfalls Mediziner, einer wandte sich der Theologie zu und einer wurde Architekt.

Ausführliche Biografie, siehe Zolliker Jahrheft 2008, Seiten 70-86.
 

 

   
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Bildtext Dr. med. Theophil Dieterle hoch zu Ross auf Patientenbesuch; um 1930
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Bildtext Jubiläumsfeier 25 Jahre Flugplatz Dübendorf im Hotel ‚Hecht‘ Dübendorf; 20.10.1935
Dr. med. Theophil Dieterle, mittlere Reihe, zweiter von links.
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Bildtext 40-Jahr-Jubiläum der Schweizer Luftfahrt; Bern Dezember 1940
Dieterle (links) im Gespräch mit Ing. Hans Burkard, Pilot und Konstrukteur der ersten Stunde. Burkhard hatte bereits 1911 Flugversuche mit seiner Eigenkonstruktion auf dem zugefrorenen St. Moritzersee durchgeführt (s. oben). Von 1911 bis 1920 wirkte er als (Chef-) Konstrukteur bei Rumpler, Bristolwerke, Halberstädter Flugzeugwerke, Gothaer Waggonfabrik und Junkers in Dessau. 1921 avancierte er zum Technischen Chef des Militärflugplatzes Dübendorf. Gesprächsstoff hatten beide sicher zur Genüge. Sowohl Rumpler als auch Gothaer Waggonfabrik hatten die (Etrich-) Taube in hoher Stückzahl produziert.
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Bildtext Luftfahrtausstellung ‚Auf der Weltstrasse der Zukunft‘ im Helmhaus Zürich: Ehrung der Pioniere der Schweizer Luftfahrt; 23.10.1943
V.l.n.r.: Fritz Weilenmann, Henri Dufaux, Alfred Comte (alle Flugzeugkonstrukteure und Flieger), Hans Luzius von Gugelmann (1. Kdt der Ballonrekrutenschule 1900), Friedrich J. Voltz-Sprüngli (u.a. Förderer von Flugpionier Carl Steiger, Kilchberg), Carl Steiger (Erfinder, Konstrukteur), Dr. Th. Dieterle, Prof. Robert Gsell (Aviatiker in allen drei Disziplinen), Max Bucher (Flieger).
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Herzlichen Dank an den Verfasser

Wir danken ganz herzlich Herrn "Eric von der Forch" für das Verfassen dieses ausführlichen und interessanten Berichtes über die Anfänge der Schweizer Zivilaviatik. Ebenso für das zu Verfügung stellen der vielen eindrücklichen Bildern aus der Anfangszeit der Luftpioniere in der Schweiz. Die Bilder hat der Verfasser dieses Textes während Jahrzehnten aus Zeitungen, Archiven und anderen Quellen zusammengesammelt. Nochmals herzlichen Dank an den Verfasser für das Teilhaben lassen an seinen spannenden Geschichten und seinem reichhaltigen Archiv. Besten Dank im Namen aller Besucherinnen und Besucher unserer Seiten.

Die Bilder wurden allesamt nach bestem Wissen und Gewissen auf noch bestehende Urheberrechte hin überprüft. Sollte sich wider erwarten noch ein geschütztes Bild darunter befinden, so wäre dies in Unwissenheit und Unbeabsichtigt geschehen und bitten dafür um Entschuldigung. Ihre diesbezügliche Mitteilung werden wir gerne an den Verfasser dieses Berichtes weiterleiten und das Bild umgehend entfernen. Besten Dank.

 

   
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